Bei Trunkenheit streikt die Zündung

  • Mehr als 1500 Experten beraten von heute an beim Verkehrsgerichtstag in Goslar über mögliche Maßnahmen zur Reduzierung der Unfallzahlen im Straßenverkehr. In der Diskussion sind unter anderem Geschwindigkeitsbegrenzungen, höhere Bußgelder, Wegfahrsperren für angetrunkene Autofahrer und schärfere Kontrollen.


    Da es bisher nicht gelungen ist, die Probleme mit alkoholisierten Autofahrern zu lösen, soll in Goslar auch über die Möglichkeit diskutiert werden, Zündsperren in Autos einzubauen. Diese reagieren auf eine Alkoholfahne bei Fahrern und verhindern, dass das Auto in Gang gesetzt werden kann. Der Automobilproduzent Volvo will solche Systeme ab Ende des Jahres in seine LKW in Schweden einbauen.


    Nach Ansicht des ADAC befindet sich die Entwicklung der Systeme noch am Anfang. Das System sei vor allem rechtlich noch nicht "ausgereift", sagte der ADAC-Jurist Christian Döhle. So könne die Zündsperre lediglich auf eine bestimmte Personengruppe begrenzt werden. Denkbar seien Fahrer, die bereits mit Alkohol am Steuer erwischt wurden, sagte Döhler. Auch bei Fahranfängern sei dieses Mittel vorstellbar. Wenn alle Kraftfahrer zu einem Zwangseinbau verpflichtet würden, wäre nach deutschem Gesetz die allgemeine Handlungsfreiheit der Fahrer eingeschränkt.


    Intelligentere Verkehrskontrollen?


    In der Debatte um eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen hat der Verkehrsclub ACE eine Studie vorgelegt, derzufolge die Zahl der Unfälle auf Autobahnen durch ein dynamisches Geschwindigkeitsmanagement um bis zu 30 Prozent gesenkt werden könnte. Anstelle eines generellen Tempolimits plädiert die Studie für variable Geschwindigkeitsanzeigen, angepasst an Verkehrsdichte, Wetter und Straßenzustand. Bislang gibt es solche Systeme nur auf weniger als zehn Prozent aller Autobahnstrecken. Der Verkehrsclub Deutschland fordert dagegen eine generelle Beschränkung auf 120 Stundenkilometer auf Autobahnen, während der ADAC ein Tempolimit generell als unwirksam ablehnt.


    Höhere Bußgelder für Verkehrssünder, wie sie von Politikern gefordert werden, treffen bei Experten dagegen auf Skepsis. Verkehrsgerichtstagspräsident Friedhelm Denker und Ex-Generalbundesanwalt Kay Nehm lehnten sie ab. Nehm bezweifelte, dass sich Raser und Drängler dadurch beeindrucken lassen. Dencker plädierte statt dessen für eine verschärfte Überwachung von Tempolimits. In Deutschland werde zu wenig kontrolliert.


    Die Empfehlungen des Verkehrsgerichtstages haben in der Vergangenheit oftmals Anstöße für Gesetzesänderungen gegeben. Beispiele sind die Herabsetzung der Alkoholgrenze auf 0,5 Promille, das Handyverbot beim Autofahren oder der Führerschein mit 17 Jahren.


    Stand: 25.01.2007 09:05 Uhr
    Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6340328_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html]tagesschau.de[/URL]


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    Eigentlich doch keine schlechte Idee das mit der Sperre, wer getrunken hat gehört einfach nicht mehr hinter das Steuer :imho:
    Ich vermute allerdings das die Technik sicher noch einen Haken hat, was ist wenn im Auto der Fahrer der einzig nüchterne ist, dann könnte das System leicht ins trudeln geraten :harhar:


    Aber sich da mit dem deutschen Gesetz gegen wehren ...... ich weis nicht ......

  • Zitat

    Diese reagieren auf eine Alkoholfahne bei Fahrern und verhindern, dass das Auto in Gang gesetzt werden kann.


    Wie geht'n das? Muß man vor Inbetriebnahme des Fahrzeugs in einen Schlauch pusten oder wird das Beweisstück aus der Luft entnommen?
    Ich meine ... ich erinnere mich da an Szenen, bei denen fünf Mann im Auto saßen, vier davon irgendwo zwischen 'hackedicht' und 'jenseits von Gut und Böse' plus ein Chauffeur, der über den Abend hinweg deutlich weniger Spaß gehabt hat als seine Fracht ("Passagiere" konnte man die traurigen Überreste schon gar nicht mehr nennen).


    :gruebel:


    Obwohl ...


    Könnte ein neues Partyspiel geben - "Wir atmen jetzt alle gemeinsam aus ... mal sehen, wer es schafft, das Auto zum Streiken zu bringen!" :D


    Gruß
    Skywise