Die schlimmsten Geräusche sind ...

  • Ein Jahr lang haben Wissenschaftler der Universität Salford im Manchester per Online-Umfrage die für Zuhörer schrecklichsten Geräusche ermittelt. 1,1 Millionen Menschen weltweit stimmten ab und sorgten für ein verblüffendes Ergebnis.


    Die Laute eines sich übergebenden Menschen, also die klassische Geräuschkulisse von britischen Städten am Samstagabend, wie der "Guardian" schreibt, errang Platz eins.


    Was macht Geräusche abstoßend?
    34 Geräuschbeispiele wurden auf einer Homepage von Tontechnik-Professor Trevor Cox und seinem Team zur Abstimmung gestellt. Ziel der Umfrage war herauszufinden, was genau manche Geräusche so abstoßend mache.


    "Aus einer wissenschaftlichen Perspektive wissen wir kaum, warum welche Geräusche zu furchtbar wirken, aber unsere Reaktionen sind ein Teil dessen, was uns menschlich macht. Wenn wir als Wissenschaftler herausfinden, was Menschen daran stört, können wir diese Geräusche vielleicht herausfiltern und zumindest ihren Einfluss reduzieren", so Cox.


    Die Top Ten
    Auf Platz zwei der Hitliste für Ekelgeräusche schaffte es eine Rückkopplung eines Mikrophons, schreiende Babys und das Kratzen und Quietschen eines bremsenden Zugs folgten auf den weiteren Plätzen. Auf Rang fünf landete eine ratternde Kettensäge vor einer falsch gespielten Geige.


    Dahinter rangieren das Geräusch eines Furzkissens und ein Streit in einer Soap Opera. Das Brummen eines Trafos und das Geschrei von Tasmanischen Teufeln komplettieren die Top Ten.


    Handytöne und Tafelkratzen
    Handyklingeltöne schafften ex aequo mit heulenden Katzen nur auf Plätz zwölf, Schnarchen gar nur auf Rang 26.


    Dass das Kratzen von Fingernägeln auf einer Tafel häufig als der Inbegriff eines ekelhaften Lauts erlebt wird, erklärten andere Wissenschaftler lange als historischen Reflex, da es ähnlich klinge wie die kehligen Warnschreie in Affenhorden. In der Umfrage landete es allerdings nur auf Platz 16, zwischen sich Schnäuzen und dem Zerknirschen von Styropor.


    Ekelige Geräusche vorne?
    Die Forscher hatten eigentlich erwartet, dass vor allem Ekel auslösende Geräusche, Spucken, Husten, Erbrechen oder Schmatzen ganz oben auf der Liste stehen. Die Abneigung dagegen sei teilweise kulturell geformt, hätte aber auch eine evolutionäre Funktion, nämlich einer Ansteckung mit Krankheiten vorzubeugen.


    Geschlecht und Alter spielen Rolle
    Laut Cox ließ sich bei den Antworten ein signifikanter Unterschied bei den Geschlechtern feststellen: 25 der 34 Soundbeispiele fanden Frauen abstoßender als Männern. Das Babygeschrei hingegen wurde von Männern schlechter bewertet. Eine mögliche Begründung ist laut Cox, dass Frauen eher an eine Beschützerrolle bei Kindern gewöhnt seien.


    Und auch das Alter spielt offenbar eine Rolle: Ältere Menschen empfanden prinzipiell die Geräusche schlimmer, eine Ausnahme bildete aber etwa Schmatzen.


    Angenehmste Geräusche folgen
    Und Bohrgeräusche beim Zahnarzt fanden unter Zehnjährige und 40- bis 50-Jährige am schlimmsten. Das seien wohl jene Altergruppen, die am ehesten gerade Erfahrungen mit dem Zahnarztbohrer haben, deshalb könnten sie sensibler sein, so Cox.


    Das nächste Projekt seines Teams steht offenbar schon fest und dabei will sich Cox eher den schönen Seiten des Lebens widmen: Er will die angenehmsten Geräusche abfragen.


    Quelle: ORF


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    Geräuschtest

  • Komisch ... und was ist mit
    - dem metallenen Geräusch der Klinge eines Klappmessers in einer stockdusteren Seitengasse?
    - dem Quietschen eines Falltürschaniers, wenn man gerade einen Strick um den Hals trägt?
    - dem Durchdrehen der Räder auf einer steilen Gebirgsstraße, wenn man eigentlich gedacht hat, bis zum Abgrund wär's noch ein bißchen hin ...?
    - dem Fizzeln der Zündschnur, wenn man unmittelbar auf der Bombe sitzt?
    - dem Woschlwarglwarglzipp, mit dem das Cassettendeck mal eben das Lieblingshörspiel verdaut?
    - dem Kratzen eines Schlüssels über den neuen Lieblingsautolack?
    - dem "pfft!" einer Sprühflasche, mit dem ein komplettes Großraumbüro mit einem wahrhaft edlen Nuttenduft eingestänkert wird?
    - dem Rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrttttt!, das den verdutzten PC-Benutzer unwiderruflich mit der Frage konfrontiert, was da gerade alles in seinem CD-/DVD-Laufwerk vor sich geht?
    - dem "pfft!" oder "rrrrrrött!" oder "bröhtz!", das irgendeinem anwesenden Arsch entfährt, wenn man zwischen mehreren Menschen im Fahrstuhl steht und dessen Geräusch bereits Laune macht auf die Duftnote "innere Verwesung"?


    ...


    :gruebel:


    Gruß
    Skywise