"Von der Leyen macht Frauen zu Gebärmaschinen"
Der katholische Bischof von Augsburg, Walter Mixa, hat die Familienpolitik der Bundesregierung als "kinderfeindlich und ideologisch verblendet" kritisiert. Ihre geplanten Maßnahmen seien "schädlich für Kinder und Familien und einseitig auf eine aktive Förderung der Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kleinkindern fixiert", sagte er in Augsburg. Mixa fuhr fort, wer mit staatlicher Förderung Mütter dazu verleite, ihre Kinder bereits kurz nach der Geburt in staatliche Obhut zu geben, degradiere die Frau zur "Gebärmaschine". Die Denkmuster erinnerten an die Ideologie der staatlichen Fremdbetreuung von Kindern in der DDR, sagte der Bischof weiter. Die Doppelverdiener-Ehe werde geradezu zu einem "ideologischen Fetisch" erhoben.
"Kreuzzug" gegen Kinderbetreuung
Mixas Äußerungen riefen bei Politikern der Union, SPD, Grünen und der Linkspartei Entrüstung hervor. Grünen-Chefin Claudia Roth warf dem Bischof vor, einen "Kreuzzug" gegen ein besseres Betreuungsangebot zu führen. Er wisse zu wenig von der Lebensrealität der Menschen, "für die er eigentlich Glaubenshirte sein soll", sagte Roth der "Augsburger Allgemeinen". Der CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Joachim Herrmann, widersprach Mixa und wies seine Angriffe als "Schwarz-Weiß-Malerei" zurück. Es sei unfair und falsch, berufstätigen Frauen die Sorge um ihre Kinder abzusprechen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigte die Pläne für einen Ausbau der Kleinkinderbetreuung. "Freiheit der Wahl setzt die Möglichkeit der Wahl voraus", sagte die CDU-Vorsitzende. Sie verwies darauf, dass im Westen Deutschlands nur für 7 Prozent der unter Dreijährigen ein Krippenplatz zur Verfügung stehe. Auch könne niemand damit zufrieden sein, dass 40 Prozent der Akademikerinnen in Deutschland keine Kinder bekommen.
Zentralkomitee distanziert sich
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer, distanzierte sich von Mixas Äußerungen. "Ich kann den Zorn des Bischofs nicht nachvollziehen", sagte Meyer der Nachrichtenagentur ddp. Es gebe eine große Anzahl von Frauen, die Familie und Beruf mit einander vereinbaren wollten. Daher müsse es Angebote für Kindererziehung und Kinderbetreuung geben. Das ZdK trete schon lange für eine echte Wahlfreiheit für Eltern ein, so Meyer. Gute Familienpolitik lasse sich in aller Regel auch daran erkennen, dass viele Kinder da seien. Da lohne ein Blick auf die Nachbarstaaten. In Frankreich sei vieles, worüber derzeit hierzulande diskutiert werde, bereits eine Selbstverständlichkeit.
"Vorteile häuslicher Erziehung herausstellen"
Der Berliner Erzbischof, Georg Kardinal Sterzinsky, stellte sich dagegen hinter Mixa. "Wer Krippenplätze finanziell fördert, muss auch Eltern, die um der Kinder willen auf Erwerbstätigkeit verzichten, angemessen fördern", forderte Sterzinsky. Neben der finanziellen Förderung bedeute dies auch, herauszustellen, welche Vorteile und positive Auswirkungen die häusliche Betreuung durch die Eltern für die Kinder habe.
Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6443776_TYP6_THE_NAV_REF2_BAB,00.html]tagesschau.de[/URL]
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ZitatKatholischer Bischof
Sowas konnte ja nur aus der Richtung kommen.