Deutschland bekommt sein zweites Sommermärchen
Deutschland ist 2011 Gastgeber der Fußball- Weltmeisterschaft der Frauen. Das entschied das Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA am Dienstag in Zürich. «Ausrichter ist Deutschland», verkündete FIFA-Präsident Joseph Blatter um kurz vor 15.15 Uhr. Mit diesen Worten löste er großen Jubel beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) aus, der sich in der Abstimmung gegen den einzigen Mitbewerber Kanada durchsetzte.
DFB-Präsident Theo Zwanziger zeigte sich nach der Bekanntgabe stolz und erleichtert: «Natürlich sind wir sehr stolz und dankbar für diese Auszeichnung, nach der Männer-WM 2006 bereits im Jahr 2011 die Frauen-WM ausrichten zu dürfen. Es ist eine ganz große Ehre für uns. Deutschland, das Land, die Menschen, die Regierung, der DFB freuen sich auf diese Aufgabe. Frauen-Fußball ist eine riesige Entwicklungschance rund um den Erdball. Fußball ist endlich auch für die Mädchen da. Wir versprechen Ihnen, nicht die WM 2006 nachzuahmen, das geht nicht. Wir versuchen, eine Weltmeisterschaft aufzubauen, die von Fairplay, Anerkennung und Respekt geprägt ist. Heute sind wir der Sieger, aber am Ende werden wir alle Sieger sein.»
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich im letzten Jahr als großer Fußball-Fan outete, meldete sich von ihrer Indien-Reise zu Wort: «Ich gratuliere dem DFB, dass es gelungen ist, die WM 2011 nach Deutschland zu holen. Dies wird eine weitere hervorragende Gelegenheit sein, mit Freunden aus aller Welt ein herrliches Fußball-Fest in Deutschland zu feiern. Ganz besonders freue ich mich auch für unsere frisch gekürten Fußball- Weltmeisterinnen. Ihre sportlich außergewöhnlichen Leistungen werden dadurch eine glanzvolle Bühne vor heimischem Publikum erhalten.»
Als Spielorte der WM, deren genauer Termin noch nicht feststeht, hat der DFB zwölf Städte präsentiert. Dabei ist für das Eröffnungsspiel an Berlin, für das Finale an Frankfurt/Main gedacht. Außerdem soll in Augsburg, Bielefeld, Bochum, Dresden, Essen, Leverkusen, Magdeburg, Mönchengladbach, Sinsheim und Wolfsburg gespielt werden, falls die FIFA die Teilnehmerzahl auf 24 Mannschaften erhöht. Sollte es bei 16 Endrunden-Teilnehmern bleiben, werden voraussichtlich einige Orte gestrichen.
Ein weiteres Fußballfest in Deutschland
Vor der Abstimmung hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit der gelungenen 15-minütigen Präsentation seiner Bewerbung bei den 21 stimmberechtigten Mitgliedern der FIFA-Exekutive noch einmal Punkte gesammelt. «Ich habe nach der tollen Präsentation hoffnungsvolle Gefühle», zeigte sich DFB-Präsident Theo Zwanziger zuversichtlich. «Die Präsentation war begeisternd, kraftvoll und hoch professionell», schwärmte Familienministerin Ursula von der Leyen als Vertreterin der Bundesregierung. Die filmischen Porträts der anwesenden Weltmeisterinnen Birgit Prinz und Fatmire Bajramaj sowie Bilder von der WM 2006 und dem Titelgewinn der Frauen in China weckten große Emotionen. Zum Schluss lud Bundeskanzlerin Angela Merkel per Videobotschaft ein Jahr nach dem Sommermärchen der Männer-WM 2006 die Welt «zu einem weiteren Fußballfest» ein. (dpa)