Alles rund um die Strecke

  • Alles rund um die Strecke


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    Am Freitag, wenn ab 10 Uhr (MESZ) der erste der vier Freien Trainingsläufe ansteht, muss sich die Formel 1 auf einen neuen Faktor einlassen: Sand. Denn am Sonntag, den 4. April (ab 13.30 Uhr MESZ), feiert der Wüstenstaat Bahrain seine Premiere als Ausrichtungsstätte des dritten Grand Prix der diesjährigen Formel-1-Saison.
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    Noch beschaulich: Die Rennstrecke in Bahrain. Ab Freitag feiert die Formel 1 im Wüstenstaat Premiere.Bahrain, ein Königreich bestehend aus einer Vielzahl von Inseln im Arabischen Golf mit der Hauptstadt Manama, steht somit vor dem Höhepunkt seiner Bemühungen, die Königsklasse des Motorsports auch für exotische Länder hoffähig zu machen. Begonnen hatte die Geschichte am 14. September 2002, als das Königreich einen Vertrag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone abschloss, wonach die nach 16-monatiger Bauzeit gerade erst fertiggestellte Rennstrecke in Sakhir mit einem medienträchtigen Grand Prix eingeweiht werden sollte.
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    Womit wir bei der Rennstrecke selbst wären. Der International Bahrain Circuit ist 5,411 Kilometer lang und hat laut Formel-1-Experte Marc Surer eine Reihe von "ekligen Kurven, die zu Fehlern verleiten.” Insgesamt sind es 15 Links- und neun Rechtskurven, in denen der Faktor Sand die Formel-1-Fahrer neu herausfordern wird. "Jeder ist gespannt darauf, wie sich der Sand auf den Grip auswirken wird”, sagt der Formel-1-Dominator Michael Schumacher. Sein Bruder Ralf, der im Dezember die Strecke mit einem BMW X5 abfuhr, soll von den Scheichs zugesichert bekommen haben, "dass die oberste Asphaltschicht ein ganz spezielles Grip-Niveau haben wird, die diese Problematik ausgleichen soll”. Ralfs Gesamturteil: "Eine richtig geile Anlage.” Dieses Lob geht vor allem an den Aachener Streckenplaner Hermann Tilke.


    Michael Schumacher erwartet heißestes Rennen der Saison


    Interessant wird zu beobachten sein, wie schnell sich die Piloten mit der für sie neuen Strecke anfreunden. Neben Ralf Schumacher (BMW-Willimas) hat lediglich Jenson Button (BAR-Honda) die Strecke vorab besichtigt, auch wenn sie damals noch nicht komplett asphaltiert war. An einen Vorteil seiner "Vorkenntnisse” glaubt der Engländer aber nicht: "Für gewöhnlich braucht man drei vier Runden, um die Grundzüge eines neuen Kurses zu erlernen, dann vielleicht drei weitere, bevor man voll fahren kann.” Auch Michael Schumacher erwartet keine Überraschungen: "Das Basis-Setup hat man sowieso durch die Computer-Simulation.”


    Für den sechsfachen Weltmeister liegt die größere Herausforderung in den klimatischen Bedingungen, wobei Bahrain den Grand Prix von Malaysia als sprichwörtlich heißestes Rennen der Saison ablösen dürfte.


    Neben sandigen Kurven und der enormen Hitze müssen sich die Piloten in Bahrain auch auf relativ viel Gefälle einstellen. So geht es stetig auf und ab um einen Hügel herum - eine der "Abfahrten” hat immerhin ein Gefälle von 5,6%. Bemerkenswert ist auch die 1090 Meter lange Start-Ziel-Gerade, auf der der Topspeed und Motorpower zählt, ehe die Boliden sich in eine enge Haarnadel-Kurve zwängen müssen. Gerade hier dürften besonders nach dem Start spektakuläre Überholmanöver zu erwarten sein.


    Die Veranstalter erwarten rund 100.000 Zuschauer an den drei Renntagen - die Zuschauerkapazität der 150-Millionen-Dollar-Anlage beläuft sich insgesamt auf 45.000 Plätze. Die von den Streckenplanern errechnete Rundenzeit beträgt 1:33 Minuten, die Durchschnittsgeschwindigkeit dürfte bei etwa 210 km/h liegen.


    Und noch was ist neu in Bahrain: Der Sieger des ersten Formel-1-Rennens im Mittleren Osten muss sich beim Feiern zurückhalten. Mit Rücksicht auf die Gepflogenheiten des Islam wird die Champagner-Dusche auf dem Siegerpodest ausfallen.


    Quelle: www.kicker.de