Klöden vor dem Absprung

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    Lange Zeit betonte Radprofi Andreas Klöden, auch in der nächsten Saison für das T-Mobile-Team um Kapitän Jan Ullrich fahren zu wollen. Mittlerweile jedoch hat der Zweite der diesjährigen Tour de France seine Meinung geändert. Klödens Manager Tony Rominger verhandelt mit mehreren Teams über ein Engagement.


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    Klöden (links) und Ullrich: Gehen sie bald getrennte Wege?


    Hamburg - "Ich habe mir meine Gedanken gemacht und würde gerne die Kapitänsrolle übernehmen", sagte der 29-Jährige als Co-Kommentator bei Europsort während der Vuelta. Offensichtlich reichen ihm die Helferdienste für Ullrich, den er zudem bei der Frankreich-Rundfahrt in den Schatten stellte, nicht mehr aus. "Es gibt nicht nur T-Mobile, es gibt viele andere Teams. Ich bin für alles offen und traue mir die Kapitänsrolle zu."


    Seine neuen Ziele will Klöden demnach im Süden Europas in Angriff nehmen. Eine italienische oder spanische Mannschaft würde den Geschmack des Deutschen Meisters treffen. "Die Mentalität dort ist zwar eine andere, aber die Teams sind mittlerweile alle international besetzt", erklärt Klöden, "man braucht eine kleine Eingewöhnungsphase, kann aber sicher Fuß fassen, wenn man es möchte."


    Zu Klödens Meinungsumschwung dürfte auch die derzeitige Fluktuation im T-Mobile-Team beitragen. Bei "Eurosport" zeigte sich der Sachse darüber enttäuscht, dass man sich von mehreren Fahrern trenne. "Ich habe gedacht, wenigstens Paolo Savoldelli bleibt, und es wäre schön, wenn noch ein gewisser Stamm zusammenbleiben würde." Der Abschied von Savoldelli, Cadel Evans, Mario Aerts und Santiago Botero ist jedoch beschlossene Sache. Mit Sprinter Olaf Pollack vom Team Gerolsteiner wurde dagegen erst ein Fahrer für 2005 verpflichtet. "Manchmal ist es besser, wenn ein Fahrer neue Luft schnuppert", hatte T-Mobile-Teamchef Walter Godefroot die Abgänge kommentiert. Klöden könnte der nächste sein, sollte T-Mobile sein Angebot nicht finanziell aufstocken.


    "Es geht ums Geld", bestätigte Rominger bei "Sport 1". 1,5 Millionen Euro Jahresgehalt fordert der Schweizer für seinen Schützling. Klödens bisheriger Arbeitgeber bietet bisher aber nur eine Million. Rominger wird nun zur Vuelta reisen, um weitere Gespräche mit den Interessenten zu führen. "In spätestens drei Wochen soll die Entscheidung fallen", kündigt Klöden an.


    Quelle: www.spiegel.de


    Also er wäre wirklich blöde, wenn er's nicht tun würde. Ein Mitstreiter, der besser fährt als sein Kapitän kann wohl kaum das Richtige sein. Fragt sich, was aus Ullrich im T-Mobile Team wird...