Ken Follett - Die Tore der Welt

  • Ken Follett - Die Tore der Welt


    Hörspiel
    Gesamtspielzeit: 528 Minuten
    Produktion: WDR 2009
    Lübbe Audio
    8-CD-Box, ISBN: 978-3-7857-3785-9; Euro 34,99 EUR



    Hörspielbearbeitung und Regie: Martin Zylka
    Komposition: Rainer Quade mit dem WDR Rundfunkorchester Köln und dem WDR Rundfunkchor Köln u.d.L.v. Thomas Kalb



    Sprecher:
    Erzählerin: Rosemarie Fendel
    Erzähler: Peter Matic
    Caris: Irina Wanka
    Merthin: Wanja Mues
    Ralph: Fabian Gerhardt
    Gwenda: Camilla Renschke
    Philemon: Jens Wawrczeck
    Godwyn: Siemen Rühaak
    Wulfric: Matthias Koeberlin
    Alice, Kind / Tilly: Céline Vogt
    Petronilla: Barbara Nüsse
    Edmund: Traugott Buhre
    Sir William: Bernhard Schütz
    Annet: Lisa Sommerfeldt
    Lady Philippa: Susanne Uhlen
    Sir Gregory: Wilfried Hochholdinger
    Elfric: Claus-Dieter Clausnitzer
    Henrie: Peter Fricke
    Friar Murdo: Heinrich Giskes


    sowie Carolin von der Groeben, Luca Kämmer, Leon Seidel, Patrick Mölleken, Luzie Kurth, Astrid Meyerfeldt, Bodo Primus, Hildegard Kuhlenberg, Horst Mendroch, Thomas Balou Martin, Wolfram Koch, Jochen Langner, Paul Faßnacht, André Beyer, Florian Seigerschmidt, Martin Bross, Dustin Semmelrogge, Walter Gontermann, Andreas Grötzinger, Matthias Haase, Michaela Breit, Volkert Kraeft, Wolfgang Rüter, Dagmar Sachse, Caroline Schreiber, Andreas Laurenz Maier, Anja Laïs, Oliver Krietsch-Matzura, Peter Fröhlich, Martin Zuhr, Edda Fischer, Axel Häfner, Johanna Gastdorf, Markus Scheumann, Andreas Grothgar, Simon Roden, Anja Herden, Bernd Kuschmann, Marlon Kittel, Angelika Fornell, Gabriela Börschmann, Catherine Engasser, Svenja Ingwersen, Volker Lippmann, Matthias Ponnier, Hüseyin Michael Cirpici, Vittorio Alfieri, Volker Risch, Janina Sachau, Omar El-Saeidi, Friedrich-Karl Praetorius, Michael Evers, Tom Jacobs, Josef Tratnik




    Inhalt:
    England im Jahre 1327. Es ist der Tag nach Allerheiligen. In der Stadt Kingsbridge trifft sich im Schatten der Kathedrale das Volk. Vier Kinder flüchten vor dem Trubel in den nahe gelegenen Wald. Dort werden sie Zeugen eines Kampfes - und eines tödlichen Geheimnisses. Ehrgeiz und Liebe, Stolz und Rache werden den Weg dieser Menschen bestimmen. Pest und Krieg werden ihnen das Liebste nehmen, was sie besitzen. Glück und Unglück werden sie begleiten Doch sie werden die Hoffnung niemals aufgeben. Und immer wird der Schwur sie verfolgen, den sie an jenem schicksalhaften Tage leisteten.




    Kritik:


    18 Jahre hat es gedauert, bis Ken Follett ("Die Nadel") die von seinen Fans sehnsüchtig erwartete Fortsetzung zu "Die Säulen der Erde" schrieb: "Die Tore der Welt". Dabei handelt es sich nicht um eine echte Fortsetzung, sondern um einen völlig eigenständigen Roman, der zwar ebenfalls in Kingsbridge spielt, und auch von einem entfernten Verwandten Tom Builders handelt, nämlich Merthin, aber das Jahr 1327 und die Folgejahre zum Inhalt hat. Merthin, ebenfalls begnadeter Baumeister wie sein berühmter Vorfahre, steht gemeinsam mit einer Handvoll weiterer Menschen im Mittelpunkt der spannenden Geschichte, die sich voller Dramatik und Intrigen um die von Pest und Krieg erschütterte Zeit spannt.


    Eine starke Story des Altmeisters aus Wales, die Regisseur Martin Zylka (gleichfalls für die geniale Hörspielbearbeitung zuständig) in einer klasse Inszenierung für den WDR als aufwändiges Hörspiel zu Gehör bringt. Dabei setzt er auf einen großartigen Cast und spektakulär hollywood-würdige Musik. Beides zahlt sich unbedingt aus und macht "Die Tore der Welt" zu einem der besten Hörspiele des Jahres 2009:


    Das Hörspiel wartet mit zwei Erzählern auf - Rosemarie Fendel ist für die Handlungsstränge rund um das Nonnenkloster, Caris und die weiteren weiblichen Charaktere zuständig, Peter Matic für die der männlichen. Ein kluger Schachzug, der die weit verschachtelte Geschichte gut strukturiert und für Gegenpole sorgt, denn sehr oft sind die Handlungsstränge so stark verstrickt, dass sich die beiden großartigen Erzähler die Bälle geradezu zuwerfen.


    Auch mit weiteren Stars wird wahrlich nicht gegeizt: Wanja Mues als Merthin, Irina Wanka als Caris, Fabian Gerhard als superfieser Ralph, Camilla Renschke, Jens Wawrczeck (einfach genial!), Siemen Rühaak als intriganter Godwyn und Matthias Koeberlin sind in den vielen Hauptrollen zu hören und spielen sich die Seele aus dem Leib. Auch die weiteren Rollen sind bis ins Kleinste mit großen Namen und starken Stimmen besetzt: Ob Peter Fricke, Susanne Uhlen, Barbara Nüsse, Claus-Dieter Clausnitzer, Traugott Buhre oder Horst Mendroch, Josef Tratnik oder Bodo Primus - der Cast ist lang und ausgezeichnet. Selten gab es so viele Top-Sprecher in ein und demselben Hörspiel zu hören!


    Das in zehn Kapitel unterteilte Radiohörspiel wurde ursprünglich vom WDR in zehn Folgen ausgestrahlt und fasst zu Beginn jedes Kapitels kurz die letzten Ereignisse in einem Intro zusammen. Danach folgt immer erst die eingängige Titelmusik. Überhaupt ist die Musik (mit vielerlei Klassikanleihen und stimmungsvollen Chorgesängen) von Rainer Quade so bombastisch, wie es sich für dieses große Epos gehört und könnte dank ihrer Qualität auch gerne in einem Hollywood-Film untergebracht werden. Man hat wirklich weder Mühen noch Kosten gescheut und sowohl das WDR Rundfunkorchester Köln als auch den WDR Rundfunkchor Köln unter Leitung von Thomas Kalb für das Großprojekt herangezogen.


    Regisseur Martin Zylka ist übrigens auch kein Unbekannter mehr in der Szene: 2007 bekam er den Hörkules für "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafón. Seit 2000 führt er beim WDR Regie. Mit "Die Tore der Welt" hat er sich nun endgültig in den Kreis der besten deutschen Regisseure katapultiert.




    Fazit:


    Ein Überflieger-Hörspiel und für mich eines der Top-Five-Hörspiele 2009: spannende, dramatische Story, Top-Sprecher, klasse Musik - Hörtipp!




    Infos und Hörproben gibt es hier: http://www.luebbe.de