Jules Verne in Gera

  • Ullrich Erzigkeit zu einer schwebenden Radrennbahn in Geras Zentrum


    Gerade ist die Verfilmung eines Jules Verne-Romans in den Kinos angelaufen, da wird in Gera ein Projekt vorgestellt, dass dem großen Pionier der Science Fiction-Literatur alle Ehre gemacht hätte. Eine schwebende Radrennbahn, aufgesetzt auf ein Handelshaus, soll die neue Attraktion der Elster-Stadt werden, mitten in ihrem Zentrum. Das wäre schon ein Knaller.


    Ein mutiger Plan ist es auf jeden Fall, der nicht von irgendwem, sondern immerhin von den respektablen Herren Matthias Machnig und Rudolf Scharping an der Seite ihres SPD-Parteifreundes, OB Dr. Norbert Vornehm , präsentiert wurde und der die Debatten im Wahlkampf befeuern wird.


    Womöglich wird da auch Helmut Schmidt zitiert. Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen, hatte der beliebte SPD-Altkanzler einmal postuliert. Nun ja, ob er das wirklich so streng gemeint hat? Ganz so unwahrscheinlich ist das Geraer Vorhaben nun auch wieder nicht. Schon einheimische Projektplaner hatten eine ähnliche Idee, wollten im leerstehenden Gebäude des früheren Elektronik-Betriebes eine Hallen-Radrennbahn installieren. Dieses Vorhaben blieb Vision. Dafür ist ein neues ins Zentrum gerückt, für das die Stadt nur Baurecht herstellen soll. Bezahlen wollen es private Investoren.


    Bis die erste Glocke zu einer Rundenjagd läutet, wird aber noch Zeit vergehen. "In den nächsten Jahren " soll die Bahn schweben, heißt es etwas nebulös von den Planern. Mit dem Unterbau dafür wird es wahrscheinlich etwas schneller gehen. Dann hätte Gera wenigstens den vieldiskutierten zentralen Elektronikmarkt. Bei Jules Vernes Vision von einer Mondfahrt hat es ja auch etwas gedauert, bis sie wahr wurde.



    Ullrich Erzigkeit / 06.03.12 / OTZ
    Quelle