Gruselkabinett Nr. 60 – Der Grabhügel

  • Der Farmer Steve Brill ist verzweifelt: In der Einöde West-Texas macht ihm einer der heißesten Sommer zu schaffen. Die Ernte ist so gut wie ruiniert und es stellt sich die Frage, wovon das Saatgut für das nächste Jahr bezahlt werden soll. Da kommt ihm der gefürchtete Grabhügel gerade recht: Ist dort Gold von den spanischen Entdeckern versteckt und nur nicht geborgen worden wegen der Furcht der Menschen vor diesem Ort? Zusammen mit seinem Sohn öffnet er trotz aller Warnungen den Grabhügel...


    „Tauben aus der Hölle“ (52) ist die erste Folge des Gruselkabinetts, die auf einer Geschichte von Robert E. Howard beruht. Bereits diese ist wunderbar gruselig. Das vorliegende Hörspiel steht dem in nichts nach. Mir gefällt es sogar ein Stück weit besser. Das mag mitunter an dem höheren Tempo und der kürzeren Laufzeit liegen.
    Marc Gruppe hat die Vorlage wunderbar umgesetzt. Dabei ist die Vorlage keine eins-zu-eins Umsetzung. Es ist eine überaus gelungene Adaption fürs Medium Hörspiel. Bestes Beispiel ist die Einführung einer neuen Figur: Tommy, der Sohn des Protagonisten Steve Brill. Die Vorlage lebt von einem großen Anteil der Erzählertexte und wenig wörtlicher Rede. Das ist natürlich schlecht für ein Hörspiel. Mit dem Sohn ist es nun ideal gelöst: Sie können sich alles erzählen und der Sohn hat oftmals eine ähnliche Rolle wie der Hörer: Er fürchtet sich und ist auf die Aussagen seines Vaters angewiesen.
    Ich habe ein Faible für bestimmte Wesen der Nacht, sofern deren Bedrohung hintergründig ist, die Gefahr überall in der Nacht lauert und mit der Person, die sich dieser aussetzt mitgefiebert werden kann. Eben dies ist hier der Fall. Gruselkabinetthörer wissen, dass Warnungen besser Beachtung geschenkt werden sollte. Aus diesem Grund werden allerhand Vermutungen angestellt und Befürchtungen geweckt, was als Nächstes passieren könnte.


    Mehr als begeistert haben mich die Geräusche. Jedes einzelne passt. Viele rufen einen wohligen Schauer hervor, lassen einen die Luft anhalten und hoffen, dass nichts Schreckliches passiert. Hinzu kommt die wunderbar ausgesuchte Musik, die immerzu die jeweilige Situation perfekt unterstützt.


    Die Sprecher leisten wie gewohnt hervorragende Arbeit. Besonders begeistert bin ich von Patrick Schröder, der den Protagonisten Steve Brill spricht. Maximilian Belle leiht die Stimme Brills Sohn Tommy. Wenn ich anfangs genau hingehört habe, klang es für mich immer so, als ob sehr gekonnt mit guter Betonung abgelesen wird. Es fehlte das gewisse Quäntchen, um absolut echt zu wirken. Das fällt aber kaum auf und ist gut verschmerzbar. Nach einiger Zeit fällt es auch weg – oder die Geschichte hat mich zu sehr in ihren Bann gezogen.


    Fazit
    Erneut eine Folge des Gruselkabinetts, bei der ich mich wahrlich gefürchtet habe. Genau diesen Grusel habe ich seit Folge 3 „Die Familie des Vampirs“ lange nicht mehr empfunden.
    Ein Volltreffer! Ich bin schon gespannt auf weitere Geschichten des Autors im Gruselkabinett!