Barça und der FC Valencia starten fulminant
Schalker Aussetzer und Bremer Aufholjagd
Der FC Schalke 04 kassierte zum Auftakt der Champions-League-Saison eine bittere, aber insgesamt verdiente Niederlage in Lyon. Werder dagegen hat Schadensbegrenzung betrieben und aus einem schnellen 0:2-Rückstand noch einen Punktgewinn gemacht. Toll in Form präsentierten sich die spanischen Vertreter aus Barcelona und Valencia. ManUnited und Inter strauchelten dagegen.
Wieder einmal sorgte Werder Bremen für einen tollen Europapokalabend im Weserstadion. Gegen Tottenham Hotspur verschlief die Schaaf-Elf weite Strecken der ersten Hälfte, geriet scheinbar hoffnungslos in Rückstand, um dann in unnachahmlicher Manier zurück ins Spiel zu finden und auszugleichen. In Durchgang zwei waren die Bremer dann der Führung nahe, mussten sich aber nach einem 2:2 gegen die Engländer mit einem Punkt zum Champions-League-Auftakt begnügen.
Damit geht der SV Werder mit einer zumindest brauchbaren Ausgangsposition in die zweite Begegnung der orrundengruppe A am 29. September bei Titelverteidiger Inter Mailand. Die Lombarden kamen ihrerseits bei Twente Enschede ebenfalls nicht über ein 2:2 (2:2) hinaus. Bei widrigen Wetterbedingungen mit Dauerregen und teilweise böigen Wind boten beide Teams im ersten Abschnitt eine flotte und abwechslungsreiche Partie. Der niederländische Meister zeigte keinerlei Respekt vor den Nerazzurri und spielte mutig nach vorne. Inter erwies sich aber als würdiger Champion und zeigte vor dem gegnerischen Tor bekannte Effektivität. Der zweite Durchgang erreichte nicht mehr das Niveau von Hälfte eins. Twente war nur noch darauf bedacht, das Remis über die Zeit zu retten. Inter berannte nahezu pausenlos das gegnerische Tor, ließ nun aber Durchschlagskraft vermissen. So blieb es bis zum Ende beim Remis.
Schalke 04 hat nach dem Bundesliga-Fehlstart auch zum Auftakt der Champions League eine bittere Pleite kassiert. Das offensivschwache Schalke musste sich dem keineswegs übermächtigen Lyon beugen. Zwei unglückliche Aktionen brachten die Königsblauen dabei vor der Pause auf die Verliererstraße. Gegen die kurz vor dem Kabinengang auch noch personell dezimierte Magath-Elf geriet der Dreier von Olympique, das im zweiten Durchgang einen höheren Sieg verpasste, in der Folge zu keiner Zeit mehr in Gefahr.
Benfica Lissabon startete mit einem standesgemäßen Sieg in die Champions League. Gegen die lange Zeit gut mitspielenden Israelis von Hapoel Tel Aviv hatte der portugiesische Meister zunächst allerdings einige Mühe. Am Ende zahlte sich aber die größere Effektivität Benficas aus. Luisao mit einem Traumtor in der ersten Hälfte und Cardozo per Abstauber im zweiten Abschnitt sorgten für den Sieg.
Manchesters Trainer Sir Alex Ferguson wartete nach dem 3:3 in Everton in der Liga mit einer überraschenden Aufstellung gegen die Glasgow Rangers auf: Zehn Veränderungen gab es bei United, dem Titelträger 2008 und Finalisten von 2009, viele Stars saßen nicht einmal auf der Bank - der ManUnited-Coach pokerte hoch - und bekam die Quittung. Sein neuformiertes Team hatte gegen die Rangers, die nur auf Zerstören des Spiels aus waren, trotz klarer optischer Überlegenheit entsprechend Probleme und musste sich am Ende mit einem torlosen Unentschieden zufrieden geben.
Im zweiten Spiel der Gruppe C musste sich der einzige türkische Vertreter in der Gruppenphase, Bursaspor, gegen den neu formierten FC Valencia mit 0:4 beugen. Der türkische Meister startete nach vier Siegen in der Liga selbstbewusst und engagiert, Tino Costa schockte jedoch nach einer guten Viertelstunde mit einem 35-Meter-Knaller das Team von Trainer Ertugrul Saglam. Mit der Führung im Rücken kontrollierte Valencia die Partie und erhöhte durch einen Kopfball von Aduriz noch vor der Pause. Bursa mühte sich in seinem ersten Spiel in der Königsklasse vergeblich, die Gäste zeigten dem Neuling aber die Grenzen auf. Pablo Hernandez und der eingewechselte Soldado schraubten das Ergebnis in die Höhe und machten die Auftaktpleite von Bursa perfekt.
Nach dem bitteren 0:2 gegen Aufsteiger Hercules Alicante in der Liga war für den FC Barcelona gegen Panathinaikos Athen Wiedergutmachung angesagt. Und tatsächlich legten die Katalanen gut los: Tzorvas im Tor der Griechen musste in den ersten Minuten gleich zwei Mal - gegen Messi und Xavi - Schlimmeres verhüten. Doch dann stellte Panathinakos das Spiel auf den Kopf und ging in der 20. Minute nach einem schnellen vom eigenen Keeper eingeleiteten Spielzug in Führung. Doch die Verhältnisse waren schnell wieder hergestellt. Völlig unbeeindruckt wirbelten Messi, Villa, Pedro & Co. die Athener Defensive durcheinander und stellten eine 3:1-Führung zur Pause her. Nach dem Seitenwechsel hätte Messi das Ergebnis weiter ausbauen können, doch sein Elfmeter war einfach zu schwach geschossen. Erst Pedro in der 79. Minute mit einem "Billard-Tor" und Dani Alves in der Nachspielzeit stellten den 5:1-Endstand her.
Während Barcelona zeitweise ein Feuerwerk abbrannte, wollte der Funken im zweiten Grupppenspiel nicht überspringen. Zwar hatte der russische Meister Rubin Kasan mit den Ex-Bundesligaspielern Obafemi Martins (Wolfsburg) und Carlos Eduardo (Hoffenheim) in Kopenhagen deutlich mehr vom Spiel, ohne sich jedoch wirklich zwingende Chancen herauszuspielen. So kam es, wie es so oft im Fußball kommt: Kopenhagen kam in der Schlussphase besser in die Partie und erzielte tatsächlich noch den Siegtreffer durch einen Kopfball von N'Doye.