Theater: In 80 Tagen um die Welt

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    Ensemble fiebert der Premiere entgegen
    Stadt Willich: Ensemble fiebert der Premiere entgegen


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    Das Ensemble um Regisseur R. A. Güther freut sich schon auf die Festspiele. Im Familienstück spielt eine Brücke eine bedeutende Rolle, denn sie verbindet die Welten miteinander. FOTO: Wolfgang Kaiser


    Stadt Willich. In gut einer Woche ist es so weit: Mit dem Familienstück "In 80 Tagen um die Welt" eröffnet das Ensemble der Neersener Schlossfestspiele am 7. Juni die neue Spielzeit. Das Stück wirbt für Toleranz und Weltoffenheit. Von Stephanie Wickerath


    Es lohnt sich, die Welt zu sehen, fremde Kulturen kennenzulernen und anderen Menschen zu begegnen. Es gilt, Herausforderungen anzunehmen und Abenteuer zu bestehen. Das ist, kurz gefasst, die Botschaft, die im Familienstück "In 80 Tagen um die Welt" steckt, mit dem die Neersener Schlossfestspiele in diesem Sommer eröffnet werden. Frei nach dem Klassiker von Jules Verne bringt das Ensemble um Regisseur R. A. Güther das Stück auf die Bühne. Dabei ist nicht nur die Reise von Phileas Fogg ein Wettrennen gegen die Zeit, auch das Ensemble hat die Uhr im Blick. "Weil es ein Kinderstück ist, sollte es nicht länger als 70 Minuten dauern", sagt R. A. Güther, der bereits im vorigen Jahr bei dem Familienstück "Pünktchen und Anton" Regie geführt hat.


    Und noch eine Herausforderung gilt es zu bestehen: Da die Neersener Freilichtbühne keinen Vorhang hat, keinen Theatergraben und auch - gerade beim Familienstück, das bei Tageslicht gespielt wird - keine Möglichkeit, mithilfe von Lichttechnik zu arbeiten, musste Ausstatterin Silke von Patay sich Einiges einfallen lassen, um ohne große Umbauphasen und in kürzester Zeit wie aus dem Nichts all die Orte entstehen zu lassen, die Philias Fogg und sein Diener Passepartout bereisen.


    Aber Silke von Patay hatte wie schon so oft in den vergangenen Jahren wieder eine geniale Idee. Sie hat eine Brücke auf die Bühne gebaut, die die Verbindung zwischen den Welten symbolisiert. Gleichzeitig kann die Brücke auch eine Eisenbahn oder ein Schiff sein, mit dem die Reisenden unterwegs sind. Hauptdarsteller Gideon Rapp, den R. A. Güther in den höchsten Tönen ob seiner Vielseitigkeit lobt, hat außerdem eine Melodie komponiert, die den Akt der Reise noch einmal untermalt.


    Das Ensemble ist sicher, dass auch jüngere Kinder mithilfe des Bühnenbilds und der Requisite der Handlung folgen können. "Wir wollen ja auch die Fantasie anregen und zeigen, dass man mit einfachen Mitteln eine ganze Welt auf die Bühne zaubern kann, die gar nicht da ist", sagt Gideon Rapp, der voller Vorfreude auf die Premiere hin fiebert. "Ich freue mich darauf, besonders die Kinder unter den Zuschauer mit auf die Reise zu nehmen, und bin sehr gespannt auf deren Feedback."


    Dabei tritt Rapp als stets korrekter englischer Gentleman Phileas Fogg nicht unmittelbar mit den jungen Zuschauern in Kontakt. Sein unkonventioneller Diener Passepartout hingegen, gespielt von Thomas Kornmann, wird sich immer wieder an die Kinder wenden, etwa wenn es darum geht, einen Heißluftballon über die Alpen zu pusten oder Ähnliches.


    Während Gideon Rapp und Thomas Kornmann hauptsächlich in den Rollen Phileas Fogg und Passepartout zu sehen sind, muss der Rest des Ensembles sehr häufig hinter die Bühne eilen, um das Kostüm zu wechseln und sich von Maskenbildnerin Iris Beatriz Beerstecher schminken zu lassen. Dabei hält Lena Stamm mit acht verschiedenen Rollen den Rekord. Aber auch Holger Stark wird nicht nur als Scherlock Holmes zu sehen sein, und Isabell Dachsteiner hat neben der Rolle der indischen Prinzessin Aouda noch einen anderen Auftritt. Außerdem sind Jan-Christof Kick und Heinz-Hermann Hoff wieder dabei.


    Zum Inhalt des Stücks: 1872, also vor der Erfindung des Autos und vor dem Bau von Flugzeugen, schließt Phileas Fogg die Wette ab, in 80 Tagen um die Welt reisen zu können. Über den Ärmelkanal und die Alpen geht es für Fogg und seinen Diener nach Ägypten, Indien und Amerika. Dabei retten sie eine Prinzessin, geraten in die Fänge eines Priesters, reiten auf Elefanten und erfinden Pommes frites.
    Quelle: RP http://www.rp-online.de/nrw/st…re-entgegen-aid-1.5120623