Mediterranes Flair auf der Büdesheimer Nachkerb

  • Sommerliche Temperaturen sorgten für einen entspannten Sonntag. Vereine nutzten die Gelegenheit, um für das Ehrenamt zu werben.

    Von Jochen Werner


    Bestens gelaunte Weinprinzessinnen an der Spitze des kleinen Umzugs zur Nachkerb, der laut Oberbürgermeister Feser „wärmsten seit Menschengedenken.“ (Foto: Jochen Werner)



    BÜDESHEIM - „In Bingen lässt sich ein herrlicher Sonntag mit viel Abwechslung erleben.“ Oberbürgermeister Thomas Feser freute sich zur Eröffnung der 34. Büdesheimer Nachkerb zusammen mit Michael Porr und dem Gewerbeverein Büdesheim aktiv darüber, dass das Event einmal mehr verwöhnt wurde. War der 33. Nachkerbesonntag vor zwölf Monaten schon der wärmste seit „Menschengedenken“, so toppte die Auflage des Jahres 2019 alles Vorstellbare, ließ die Besucher auf der Flaniermeile umherschlendern wie sonst eher in mediterranen Gefilden.


    Traumhaftes Wetter, strahlender Sonnenschein. Hochbetrieb und lange Schlangen vor der Eisdiele, die traditionell an ihrem letzten Öffnungstag des Jahres alle Eistöpfe leerte. Überall gut gelaunte Menschen aus Büdesheim und der Umgebung. Die Nachkerb ist ein Ereignis an sich, das auch ohne spektakuläre Momente auskommt. Der Losverkauf für den Glockenturm der katholischen Kirche St. Aureus und Justina lief gut an. Zu einem Highlight wurde der Flohmarkt im Innenhof des Hauses der hundert Fenster mit seinem traumhaften Ambiente, das nun wirklich eher an die Provence in Südfrankreich erinnerte als an einen rheinhessischen Herbsttag.


    Kurz nach 13 Uhr, nach der offiziellen Begrüßung vor Kraus-Optik an der Ecke Saarland-/Keppsmühlstraße, setzte sich der Zug in Bewegung, mit den Binger Weinmajestäten, Schwätzerchen Vanessa Gundlach und ihren Prinzessinnen Sarah Wendel-Eckes sowie Vanessa Litzius, der Katholischen Kirchenmusik Büdesheim und der städtischen Hautevolée, unterstützt von Vertretern von Büdesheim aktiv. Diesmal führte der Weg an nur zwei Weinständen vorbei. „Wegen der Weinlesezeit müssen wir leider auf einen verzichten“, erklärte Porr. Dafür war wieder Roman Aladar da, der laut Michael und Heike den „weltbesten Kaffee“ ausschenkte.


    Der TuS hatte ein attraktives Schnupperangebot zusammengestellt, mit einem Turnparcours für Kinder, einem Einblick in die Kunst der Selbstverteidigung und einer Vorführung über allgemeine Fitness für die Generation 50 plus. Abschließend wurde beim Badminton zum Mitmachen eingeladen. Vorstandsmitglied Heinz-Jürgen Rothe zeigte auf dem LuDoGe-Platz zudem auf die neue Sportkollektion des größten Binger Sportvereins hin, die ab jetzt bestellt werden kann, und bedeutete, dass ab sofort auch der Vorverkauf für die Fassenachtskampagne läuft, mit Blinker für den Nachtumzug und Eintrittskarten für die Sitzungen. Ein paar Schritte weiter lief der nächste Vorverkauf. Die Theatergruppe „Vorhang auf“ war fast in voller Stärke gekommen, um auf ihre diesjährigen Aufführungen hinzuweisen. Diesmal geht es am ersten Adventswochenende im Binger Kulturzentrum mit Jules Verne „In 80 Tagen um die Welt“, eine Woche später steht für Kinder „Der gestiefelte Kater“ auf dem Programm.


    Zum Zentrum des offenen Sonntags hat sich längst der neugestaltete Rathausplatz entwickelt. Im Innern erinnert der Heimatverein Byrtze mit einer Fotoausstellung an die Kerbejahrgänge der Vergangenheit, im Hof zeigte die Feuerwehr, was sie hat. Zum aktuellen Fuhrpark kam als Eyecatcher natürlich auch der noch voll funktionstüchtige Spritzenwagen von 1872 dazu.

    Bei aller guten Laune wies Peter Jost, stellvertretender Binger Wehrleiter, auf ein Problem hin: Die Büdesheimer Kameraden würden sich über weitere Mitstreiter freuen. Da blieben am Ende für die Besucher als offene Fragen nur die nach einem Gläschen vom Weingut Bernhard Grünewald oder einem Federweißen von Kollege Peter Ewen. Musikalische Unterhaltung und jede Menge Informationen gab es wie immer gratis dazu.


    Quelle: https://www.allgemeine-zeitung…heimer-nachkerb_20528132#