Beiträge von Frankura

    Kommentar: SPD-Chef sorgt sich um wachsende Unterschicht
    Eine größer werdende Unterschicht ohne Aufstiegswillen droht nach Einschätzung von Kurt Beck zum Problem für Deutschland zu werden.(1) Diese Einschätzung unseres wahrscheinlich nächsten SPD-Kanzlerkandidaten zeugt von Weitsicht und guten Kontakten zum arbeitenden Volk. Tatsächlich ist es so, dass immer größere Bevölkerungsteile den Abstieg in die Armut antreten. Das ist kein Wunder, denn wer einen Niedriglohnsektor fördert, befördert Arbeitende wie Arbeitslose und deren Einkommen eher nach unten anstatt nach oben. Im Ein-Euro-Job angelangt, kann einem der Leistungswille in die nächst höhere Gesellschaftsschicht zu wechseln schon abhanden kommen.
    Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Hätte Herr Beck, neben den guten Kontakten zur sog. Unterschicht, auch Kontakte zur Creme de la Creme gepflegt, dann wäre ihm sicherlich aufgefallen, dass dort großer Zulauf besteht. So hat sich die Zahl der Millionäre in Deutschland im Jahre 2005 um 7.000 auf 767.000 erhöht (2). Offenbar herrscht wenigstens in der sog. Oberschicht noch Aufstiegswillen und hohe Leistungsbereitschaft!
    Als mittelständiger Leser werden Sie mich vielleicht des Futterneides bezichtigen. Da haben Sie wirklich Recht. Ich könnte tatsächlich vor Neid erblassen, dass man sein Vermögen ganz ohne eigenes Zutun bei einer Verzinsung von 5 Prozent durch den Zinseszinseffekt alle 14 Jahre verdoppeln, nach 28 Jahren vervierfachen und nach rund 48 Jahren sogar verzehnfachen kann. Na und bei 7, 10 oder 15 Prozent erst ... Haben Sie das mal hochgerechnet? Nun ist es ja schön, wenn man etwas geschenkt bekommt und ganz besonders nett, wenn es sogar von den Banken kommt. Sie bekommen ja vielleicht auch einige lächerliche Euro aus einem Font, sozusagen geschenkt. Aber ja, Sie wissen es ganz genau, von den Banken gibt es leider nichts umsonst. Darum überlegen Sie doch mal wer Ihre "geschenkten" paar Pinunzen und die immensen Kapitaleinkommen von Millionären, Multimillionären und Milliardären erarbeiten muss? Genau, Sie und wir alle mit unserer täglichen Arbeit werter Leistungsträger! Das ist leider noch nicht alles, denn diese Summen nehmen aufgrund des Zinseszinseffektes und der damit verbundenen Expotentialfunktion ständig zu.
    Wenn Ihre Leistungsbereitschaft (anders gesagt das zur Finanzierung notwendige Wirtschaftswachstum) nicht ausreicht, dann müssen Sie dafür etwas vom Arbeitslohn und den damit finanzierten Sozialleistungen hergeben. Daraufhin brechen Ihnen als kleiner Unternehmer die Umsätze und Gewinne weg. Fast alle geben also etwas ab und müssen, um den Status Quo wenigstens zu erhalten, dafür umso mehr schuften. Von einem Aufstieg in höhere Schichten können offenbar nur abgehobene Politiker träumen! Und weil daran nicht zu rütteln ist, muss der sehr besorgte Herr Beck und viele andere volksnahe Politiker einen Niedriglohnsektor fördern, bis auch Ihnen, werter mittelständiger Leistungsträger, der Arsch auf Grundeis läuft und dadurch der Leistungsanreiz nicht abhanden kommt. Sie wissen ja, der ist unbedingt notwendig, damit der nette Herr Beck seine Sorgenfalten los wird und Sie und wir alle, recht bald zur Creme de la Creme dazugehören und auch die Beine auf den Tisch legen können. Also dann mal los, Ärmel hochgekrempelt und angepackt!
    von hier: http://www.detlef-ouart.de/Kommentare.htm#161006
    Frankura