18. März 2006 - 09:23 Uhr
Der Formel-1-Neuling über seinen dritten Platz in der Qualifikation, seine "PK-Panne", den "schwebenden Vater" und die Aussicht auf das Rennen
(F1Total.com) - Frage: "Nico Rosberg, dritter Platz und sie sagen ja selbst, dass es im Rennen sogar noch besser laufen kann. Das heißt, wenn alles gut geht, dürfen wir uns mindestens auf einen zweiten Platz freuen?"
Nico Rosberg: "Nein, nein. Ich glaube einfach, dass wir im Rennen etwas stärker sind, weil wir auch einen sehr guten Motor haben und weil unser Auto so wie auch in Bahrain im Rennen sehr gut funktioniert. Zusammen mit den Reifen können wir glaube ich noch etwas stärker sein als im Qualifying."
Frage: "Bisher hängt die gute Leistung hier mit der guten Vorstellung in Bahrain zusammen?"
Rosberg: "Das hat schon mitgewirkt, es hat mir einfach mehr Vertrauen gegeben. Das ist wichtig, wenn man Auto fährt. Die Testfahrten sind die eine Sache, Rennen die andere. In Bahrain konnte ich dem Team zeigen, dass ich es auch im Rennen drauf habe."
Frage: "Wie überrascht sind sie über diesen Platz in der Qualifikation?"
Rosberg: "Ich bin schon etwas überrascht. Ich hätte nicht erwartet, dass ich hier auf eine neue Strecke komme und am Ende hier als Dritter darstelle. Das ist schon super und für das Team und mich total klasse. Ich muss sagen, ich hatte ein sehr, sehr gutes Auto. Ich freue mich jetzt schon auf morgen."
Frage: "Für Außenstehende ist es wohl ein wenig unglaublich, dass ein Neuling eine solche Leistung hingelegt. Was zeichnet sie aus?"
Rosberg: "Es ist nicht so mein Ding, mich in den Himmel zu loben. Keine Ahnung. Ich setze mich in das Auto und arbeite so fleißig, wie ich das tun kann. Ich glaube, dass wir mittlerweile ein sehr gutes Team gebildet haben, sodass wir am zweiten Wochenende sogar schon in eine andere Richtung gearbeitet haben als Mark. Es ist wichtig, dass man das Auto an sich anpasst und nicht einfach vom Teamkollegen kopiert."
Frage: "Werden sie sich heute Abend zwingen, wenn sie ins Bett gehen, nicht vom Podium zu träumen?"
Rosberg: "Ja, das muss ich komplett lassen. Heute Abend muss ich abschalten und an etwas anderes denken und es morgen dann so nehmen, wie es kommt."
Frage: "Schwebt ihr Vater heute vor lauter Stolz durchs Fahrerlager?"
Rosberg: "Wahrscheinlich, ja. Ich muss ihn immer wieder runterziehen. Er ist schon realistisch aber auch pessimistisch. Er denkt mit Sicherheit schon wieder am Morgen, wie es da weitergehen wird."
Frage: "Und wie geht es dem Sohn, schwebt er durch das Fahrerlager?"
Rosberg: "Ja natürlich, ich bin schon überglücklich, auf jeden Fall. Aber ich muss schon konzentriert bleiben, denn ich habe morgen noch ein ganzes Stückchen Arbeit vor mir. Ich muss einfach konzentriert bleiben und weitermachen."
Frage: "Ist das für sie alles ein Traum, ein Märchen oder haben sie eine Erklärung parat?"
Rosberg: "Natürlich ist es ein Traum, der in Erfüllung geht. Ich hätte nicht erwartet, dass ich von Anfang an in einem solch guten Auto sitze. Williams hat in diesem Jahr einen großen Schritt nach vorn gemacht. Dass ich da drinnen sitzen darf, ist total klasse und freut mich natürlich auch. Ich gebe alles, arbeite gut mit dem Team zusammen und zog kommt das eben alles."
Frage: "Sie waren ziemlich früh bei der Pressekonferenz, was ist da passiert?"
Rosberg: "Ich bin in den Saal mit den Fernsehkameras gegangen und dachte, da erwarten mich jetzt 100 Journalisten, es war aber keiner da. Ich habe das gar nicht verstanden, wollte schon wieder gehen, da sagte man zu mir, dass es jetzt erst losgeht. Dann bin ich in den anderen Raum, da waren dann die Journalisten."
