Praxisgebühr soll verdoppelt werden

  • Nach einem Bericht des "Westfalen-Blattes" wird die Praxisgebühr angeblich zum Januar kommenden Jahres erhöht. Auch die Zuzahlung bei Medikamenten solle steigen.


    Patienten müssten dann statt einer Gebühr von bisher 10 Euro mit Zuzahlungen bis zu 20 Euro rechnen, so das Blatt. Bei der Zuzahlung zu Arzneimitteln solle der Mindestbetrag von fünf auf zehn Euro und der Höchstbetrag von zehn auf 20 Euro steigen. Grund sei neben sinkenden staatlichen Ausgaben im Gesundheitsbereich auch die Mehrwertsteuererhöhung, die Medikamente teurer werden lässt.


    Am Mittwoch beraten die Spitzen von Union und SPD erneut über die Gesundheitsreform. Die CDU will am System der privaten Krankenversicherung festhalten, während die SPD eine breitere Finanzierungsgrundlage für die gesetzlichen Kassen fordert. Bis 2007 soll die neue Gesundheitsreform in Kraft treten.


    quelle: dpa


    super, freu ich mich schon drauf. X(

    Unterwegs sein


    das ist es doch
    per pedes per Rad
    per Bahn per Flugzeug
    per Kopf in ferne Zonen
    zu finden was unauffindbar
    jenseits der Grenzen
    deiner selbst

  • Meine Frau und ich haben es schon vorletztes Quartal auf 50 Euro gebracht:
    2x Hausarzt, 2x Zahnarzt und dann noch an einem WE 1x Notfallpraxis
    Ratzfatz ist die Kolhe weg. Bin ja schon froh, daß bei den Kiidies keine Gebühren anfallen.

  • Bei mir ist heute eine Rechnung in Höhe von 10 Euro ins Haus geflattert. Und zwar darf ich die 10 Euro dafür bzahlen, dass man mich vor knapp einem halben Jahr mit akutem Blinddarm in die Klinik eingeliefert hat. Entschuldigung liebe Krankenkasse, dass ich mich vor Schmerzen nicht mehr auf den Beinen halten konnte und einen Krankenwagen rufen musste. Vieleicht ist es ja bald so, dass man diese Gebühr sofort entrichten muss. Geht das nicht, Pech gehabt.
    Stelle ich mir lustig vor. Herr/Frau XY: "Bevor wir Sie in die Klinik bringen, müssen wir 10 Euro Eigenanteil kassieren. Oh, haben Sie nicht? Dann müssen wir leider ohne Sie fahren.

  • Und es wird in Zukunft noch mehr werden.


    Denn weder private noch gesetzliche Krankenkassen haben Gelddrucker oder Goldesel im Keller stehen.


    die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
    Und der größte Kostenfaktor für die Krankenversicherung ist nun mal die Langlebigkeit.
    Nicht der ungesunde Lebenwandel von Rauchern etc. belastet die Systeme über Gebühr - die sterben nach relativ kurzer und damit relativ preiswerter Behandlungszeit.
    Teuer sind die typischen chronischen Alterskrankheiten wie z.B. Altersdiabetes, chronische Leukämie, eingeschänkte Nierenfunktion mit damit verbundener Dialyse, etc.


    Ist nun mal einfach so.


    Und sollte sich die SPD mit ihrer sogenannten Bürgerversicherung durchsetzen ist der Kollaps nur eine Frage der Zeit. Denn schon heute kann kein Klinikbetrieb in Deutschland ohne Privatpatienten auftrechterhalten werden.


    Ein Privatversicherter alimentiert die GKV deutlich mehr, als er es als freiwillig gesetzlich Versicherter tun würde.


    Aber das traut sich natürlich keine Politiker (werde Rechts noch Mitte noch Links) laut zu sagen.

    "Woe to you, Oh Earth and Sea,
    for the Devil sends the beast with wrath,
    because he knows the time is short...
    Let him who hath understanding reckon
    the number of the beast
    for it is a human number,
    it's number is Six hundred and sixty six"

  • Zitat

    Original von der_landvogt
    Ein Privatversicherter alimentiert die GKV deutlich mehr, als er es als freiwillig gesetzlich Versicherter tun würde.


    Wundert mich nicht. Meine Frau und ich sind seit ca. 1 Jahr privatversichert und wir zahlen unterm Strich deutlich mehr, obwohl die Beihilfe der Uni bereits 50% bzw. 70% übernimmt. Vorher war meine Frau nämlich bei mir mitversichert, jetzt muß sie auch bezahlen. Und jedesmal der 2,x-fache Satz, der berechnet wird.


    digit:
    Sei froh, daß deine Familie nur die Praxisgebühr bezahlen muß und nicht jedes Familienmitglied monatlich einen eigenen Versicherungsbeitrag. Dann wären es nicht 10 Euro pro Quartal sondern 100-150 Euro im Monat.

  • Zitat

    Original von Bruze


    Wundert mich nicht. Meine Frau und ich sind seit ca. 1 Jahr privatversichert und wir zahlen unterm Strich deutlich mehr, obwohl die Beihilfe der Uni bereits 50% bzw. 70% übernimmt. Vorher war meine Frau nämlich bei mir mitversichert, jetzt muß sie auch bezahlen. Und jedesmal der 2,x-fache Satz, der berechnet wird.


    digit:
    Sei froh, daß deine Familie nur die Praxisgebühr bezahlen muß und nicht jedes Familienmitglied monatlich einen eigenen Versicherungsbeitrag. Dann wären es nicht 10 Euro pro Quartal sondern 100-150 Euro im Monat.



    Es kommt natürlich auf die Sichtweise an ;) und besonders auf das Gehalt wo man bekommt.

  • Bruze
    Du bist über Deine Versicherung aber deutlich höher abgesichert als ich in der GKV. Rechne doch einfach mal gegen, was Du für Deine PKV bezahlst und was Du abdrücken müßtest, wenn Du GKV versichert wärst. Durchschnittlicher Satz von 14,3%. Wenn ich meine Zusatzversicherungen monatlich für mich und die Kinder zusammenrechne, kommen noch mal um die 80 Euro dazu, damit meine Familie nicht in der Holzklasse liegen muß.
    Du hast, wenn Du richtig beraten wurdest und beim richtigen Versicherer bist, eine Abdeckung der Kosten von 100% incl. Zahnersatz, Zweibett-Zimmer und Chefarztbehandlung.

  • Zitat

    Original von digit
    Bruze
    Du hast, wenn Du richtig beraten wurdest und beim richtigen Versicherer bist, eine Abdeckung der Kosten von 100% incl. Zahnersatz, Zweibett-Zimmer und Chefarztbehandlung.


    Wenn ich mich recht erinnere, ist Bruze beim richtigen Versicherer. ;)


    Entscheidend ist ja auch gar nicht der augenblicklich zu zahlende Beitrag, sondern die Höhe der Altersrückstellungen. Während die GKV grundsätzlich von der Hand in den Mund lebt und der auf Grund der steigenden Lebenserwartung zu erwartenden Kostenexplosion hilflos gegenübersteht, hat die PKV immer schon Rücklagen für das Alter gebildet. Diese Rücklagen sind in den letzten Jahren sogar deutlich gesteigert worden (teils per Gesetz, teil auf freiwilliger Basis).
    Eins der wesentlichen Qualitätsmerkmale für eine PKV ist daher auch, wie verantwortlich der Versicherer mit der Altersrückstellung umgeht.


    Aber selbst der schlechteste PKV-Versicherer, der alle paar Jahre wieder mit bewußt schlecht kalkulierten Dumping-Tarifen auf den Markt kommen, hat gegenüber der GKV einen Vorteil - er hat wenigstens Rücklagen.

    "Woe to you, Oh Earth and Sea,
    for the Devil sends the beast with wrath,
    because he knows the time is short...
    Let him who hath understanding reckon
    the number of the beast
    for it is a human number,
    it's number is Six hundred and sixty six"

  • Zitat

    Original von cindyofseven
    Es kommt natürlich auf die Sichtweise an ;) und besonders auf das Gehalt wo man bekommt.


    Ne, das kommt eben nicht nur auf das Gehalt an. Ich arbeite und meine Frau ist zur Zeit Hausfrau. Vor einem Jahr habe ich mehr oder weniger das gleiche Gehalt bekommen und war Angestellter und in der Techniker, jetzt bin ich Beamter und in der Debeka. Da meine Frau diverse Allergien hat, mußten wir froh sein, daß sie wegen der Erstverbeamtung überhaupt in die Private aufgenommen wurde, aber sie zahlt den Höchstsatz, der dort überhaupt nur geht und von den Zusatztarifen ist sie ausgeschlossen.


    Ihr könnt mir erzählen was ihr wollt, aber ich zahle jetzt ERHEBLICH mehr für die Krankenkasse, ohne daß ich bis jetzt irgendeinen Vorteil zu vorher sehen konnte. Und die 100%-Abdeckung ist ein Märchen. Bei der Beihilfe behalten sie sogar jedes Jahr noch 120 Euro Dingsdabumsta-Abzug ein, die ich auf keinen Fall erstattet bekomme, machte letztes Jahr nochmal 240 Euro Zuzahlung aus. Und ständig vorstrecken muß man den Mist auch. Letztes Jahr waren das ca. 2500 Euro. Und bis man die mal wieder von der Kasse und der Beihilfe zusammen hat, das dauert.


    Und dieses ständige Rumgerechne geht mir auch ziemlich auf den Keks. Bei der Techniker legte man einfach die Karte und einmal im Quartal 10 Euro hin, und gut war.



    @Landvogt:
    Ist jetzt nicht gegen die Debeka gerichtet, ich muß mich nur erst an das System gewöhnen. Und die Altersrücklagen sind natürlich auch notwendig.

  • Die 20€ sind nur wiederein vorläufiges Lückenschließen. In 2-3 Jahren stehen wir wieder genauso da wie heute. Der Arbeiter ist und bleibt der gelackmeierte

    :P


    Lobo





    Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt[SCHILD=random]der beste Lobo der Welt [/SCHILD]

  • Zitat

    Original von Bruze
    [@Landvogt:
    Ist jetzt nicht gegen die Debeka gerichtet, ich muß mich nur erst an das System gewöhnen. Und die Altersrücklagen sind natürlich auch notwendig.


    Ist schon klar. Hab ich schon so verstanden


    Ich bin jetzt seit ca 20 Jahren privat versichert.
    War in den Jahren so gut wie nie krank und habe demzufolge bis auf ein Jahr mit umfangreichen Zahnersatz immer von der Beitragsrückerstattung profitieren können (war immer günstiger als die Rechnungen einzureichen).


    Beitragsanpassungen habe ich in den 20 Jahren auch reichlich bekommen. Und natürlich bin auch ich nicht froh darüber, wenn ich mehr bezahlen muß, obwohl ich so gut wie keine Leistungen in Anspruch nehme.


    Wenn ich jedoch meine Beitragentwicklung mit der Beitragsentwicklung in der GKV bei gleichzeitigen Leistungskürzungen vergleiche, bin ich froh, diesen Schritt gemacht zu haben.


    Den wahren Unterschied, wird man aber wohl erst zu schätzen wissen, wenn es tatsächlich um Leben und Tod geht - ob man sich selbst den Spezialisten seines Vertrauens aussuchen kann oder von der Kasse an den Assistenzarzt im nächstgelegenenen Kreiskrankenhaus verwiesen wird.

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