Timo Glock will in der GP2 ein Formel-1-Ticket lösen

  • 07. April 2006 - 12:38 Uhr

    Der Saisonauftakt der GP2-Serie in Valencia steht kurz bevor, Timo Glock möchte sich mit guten Leistungen wieder für die Formel 1 empfehlen


    (F1Total.com/sid) - Über die GP2 zurück in die Formel 1: Das ist der Traum von Timo Glock. Beim Saisonauftakt der GP2-Serie am Samstag und Sonntag in Valencia will der frühere Jordan-Pilot den ersten Schritt machen, Vorjahressieger Nico Rosberg in die Königsklasse zu folgen. Dafür kehrte der 24-Jährige nach einer erfolgreichen Saison in der ChampCar-Serie, wo er bester "Rookie" wurde, nach Europa zurück. Zweiter Deutscher im Unterbau der Formel 1 ist der 20 Jahre alte Michael Ammermüller, der zuletzt in der Formel Renault 2000 fuhr.


    Vor seinen ersten beiden Läufen am Wochenende weiß Glock aber noch nicht wirklich, wo er steht. "Es geht in dieser Klasse sehr eng zu. In Valencia können 10 bis 15 Leute gewinnen", sagte Glock dem 'Sport-Informations-Dienst' (sid). Der Odenwälder aus Wersau dagegen muss erst einmal noch verlorene Testerfahrungen aufholen.


    Ein gebrochenes Monocoque, ein gerissener Tank und hartnäckige Elektronikprobleme hatten ihn bei den offiziellen Testfahrten in den letzten Wochen oft zum Zuschauen verurteilt. "Wir müssen einfach schauen, dass wir uns von Rennen zu Rennen steigern", sagte Glock, der keine Prognose für den Auftakt wagen wollte.


    Einen guten Eindruck hatte bei den Tests vor allem Nelson Piquet jr. hinterlassen. Der Sohn des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Nelson Piquet geht schon in seine zweite GP2-Saison. Neu in der Serie ist wie Glock und Ammermüller auch der Brite Lewis Hamilton, der 2005 souverän den Titel in der Formel-3-Euroserie geholt hatte.


    Allen Piloten gemeinsam ist ein großes Ziel: wie Nico Rosberg, der 2006 einen Platz bei Williams bekam, in die Formel 1 aufzusteigen. Auch Vize-Meister Heikki Kovalainen wurde zum Formel-1-Testfahrer bei Renault befördert.


    Das will Glock auch schaffen, der trotz dreier Angebote der ChampCar-Serie nach einer Saison wieder den Rücken kehrte. "Für mich hatte Amerika einen Lerneffekt. Aber mein Ziel war immer die Rückkehr in die Formel 1", erklärte Glock, der 2004 bei Jordan vier Formel-1-Rennen bestritten und gleich bei seinem ersten Grand Prix in Montreal zwei WM-Punkte geholt hatte.


    Glock rechnet sich in der Serie, in der mit identischen Formel-Boliden gefahren wird, einiges aus. "Ich glaube schon, dass es möglich ist, zu gewinnen, wenn das Team und ich das Beste aus dem Paket herausholen", meinte der Odenwälder, der einige Techniker seines spanischen BCN-Teams schon kannte.


    Am GP2-Engagement hat den früheren Opel-Junior, der auch als Berater und Jury-Mitglied in der Nachwuchsförderung der 'Speed Academy' der 'Deutschen Post' aktiv ist, vor allem die Nähe zur Formel 1 gereizt. Nach dem Auftakt in Valencia finden die restlichen zehn Veranstaltungen mit jeweils zwei Läufen alle im Rahmenprogramm der Königsklasse statt. Glock: "Das ist natürlich ein Vorteil. Die Rennen in Amerika bekommt ja nicht jeder mit, auch wenn ich als einziger Deutscher da gute Presse hatte."