MF1 Racing leidet immer noch unter dem Imola-Crash

  • 12. Mai 2006 - 09:44 Uhr

    Der Überschlag von Christijan Albers in Imola macht dem russischen Rennstall immer noch zu schaffen, jetzt musste man sogar einen Test absagen


    (F1Total.com) - Der Automobilweltverband FIA handelte schnell, als Formel-1-Neuling Yuji Ide beim Großen Preis von San Marino in Imola MF1 Racing-Pilot Christijan Albers bei einem missglückten Überholmanöver ins Heck fuhr und den Holländer in einen mehrfachen Überschlag zwang. Während Albers zum Glück unverletzt blieb, brachte die ungestüme Aktion für Ide das Fass zum Überlaufen, ihm wurde die Super-Lizenz aberkannt.


    Albers' Rennstall hatte hingegen wenig Freude an der unfreiwilligen Stunt-Einlage, wie Teammanager Ian Phillips gegenüber der 'International Herald Tribune' zugibt: "Durch die direkt aufeinander folgenden Rennen und einen Test in Silverstone vergangene Woche und einem für nach dem Rennen in Spanien geplanten Test in Vallelunga sind die Nachwirkungen dieses Unfalls die Tatsache, dass wir den Test in Italien abgesagt haben."


    Nach Aussage von Chefingenieur Dominic Harlow waren zwei Drittel der 200 Mann starken Mannschaft des Teams direkt von dem Unfall betroffen. Das Team analysierte die Schäden des Autos noch vor Ort, dann wurde in die Fabrik nach Silverstone telefoniert, um die Mitarbeiter dort auf die zu erledigende Arbeit vorzubereiten.


    Zum Glück wurde das Chassis bei dem Unfall nicht zerstört, aber es mussten einige Komponenten rund um das Auto ausgetauscht werden. Der Rennstall gibt die Reparaturkosten mit beachtlichen 290.000 Euro an. Durch die Absage des Tests konnte man nun Geld sparen, um die notwendigen Reparaturarbeiten durchführen zu können.


    Christijan Albers wusste schon direkt nach dem Unfall, dass nicht so sehr sein Ausfall aus dem Rennen entscheidend sein wird: "Das Einzige, was mir durch den Kopf geht, ist die Tatsache, dass dies für die Jungs schlecht ist. Denn sie müssen ein neues Chassis aufbauen, sie müssen länger arbeiten und vor allem ist dies nicht gut für das Budget, kostet es doch zusätzliches Geld."


    Für Top-Teams wie Toyota, die beinahe fünfmal so viele Mitarbeiter beschäftigen, hat ein Unfall eine ganz andere Bedeutung, wie John Howett, der Präsident von Toyota-Motor Sport erklärt: "Es wäre am schlimmsten, wenn man das Vertrauen des Fahrers verliert." Albers übrigens sieht das anders, für ihn ist ein Unfall Grund für eine Steuerung: "Meistens werde ich da besser, denn dann weiß ich, wo das Limit ist."