Williams-Team baut auf flexible Flügel

  • 15. Mai 2006 - 09:58 Uhr

    Nun möchte auch das Williams-Team im Rahmen der Möglichkeiten die umstrittene Technologie nutzen, um das eigene Auto schneller zu machen


    (F1Total.com) - Seit Wochen gibt es Diskussionen um flexible Flügel, bisher mussten jedoch nur Ferrari und das BMW Sauber F1 Team auf Bitte des Automobilweltverbandes FIA Modifikationen an ihrem Flügelwerk vornehmen. Auch in Barcelona war auffällig, wie insbesondere Ferrari aber auch Renault und das BMW Sauber F1 Team Höchstgeschwindigkeiten an den Tag legten, die jenen der Konkurrenz deutlich überlegen waren.


    Diese Teams haben es geschafft, im Rahmen des Erlaubten, ihre Flügel so zu gestalten, dass sich diese bei hohen Geschwindigkeiten so verformen, dass sie einen geringeren Luftwiderstand bieten, sodass die Generierung von Abtrieb in den Kurven ermöglicht wird und gleichzeitig der Luftwiderstand auf den Geraden reduziert wird.


    Da die FIA die verwendeten Lösungen eindeutig als legal eingestuft hat, machen sich nun auch die anderen Teams Gedanken darüber, wie sie die Lösungen nachahmen können, um mit den derzeit dominierenden Teams an der Spitze besser mithalten zu können. Derzeit führt die FIA Belastungstests mit den Flügeln durch, die von allen Teams bestanden werden. Doch anscheinend verbiegt sich das Chassis an einer anderen Stelle, um den gleichen Effekt zu erzielen.


    Auch das Williams-Team hat am Rande des Großen Preises von Spanien in Barcelona erklärt, dass man nun auf diesem Bereich Forschungen anstellen wird: "Wir sind von unserer Leistung enttäuscht", wird Teamchef Frank Williams von 'autosport.com' zitiert. "Es ist klar, dass unser Auto nicht schnell genug ist, und es ist möglich, dass unsere mangelnde Leistung etwas damit zu tun hat, dass wir in dem Glauben, dass es unterbunden wird, bisher etwas nicht getan haben, das andere Teams tun."


    Der Brite war davon ausgegangen, dass die FIA dem Treiben mit den flexiblen Flügeln einen Riegel vorschieben wird, sobald es mehrere Teams nachahmen, doch dem ist ganz offensichtlich nicht so: "Klarerweise scheinen sie diesbezüglich ziemlich entspannt zu sein. Da sollte man seine eigenen Schlüsse daraus ziehen, ich werde keine weiteren Kommentare darüber abgeben."


    Auch Technikdirektor Sam Michael ist sich bewusst, dass der Luftwiderstand des aktuellen Williams zu groß ist. So fehlten Mark Webber und Nico Rosberg in Barcelona rund 10 Kilometer in der Stunde auf die Ferrari: "Das Chassis selbst ist wirklich gut und im Moment müssen wir die Effizienz bei hohen Geschwindigkeiten verbessern und den Luftwiderstand reduzieren, denn wir haben auf einigen der Strecken gesehen, dass wir nicht über die gleiche Höchstgeschwindigkeit verfügen wie Ferrari."


    Natürlich wird auch Williams den Luftwiderstand im Rahmen des Reglements versuchen zu reduzieren: "Ich weiß, dass bewegliche Aerodynamik-Teile verboten sind und ich bin mir sicher, dass diese niemand verwendet. Aber jeder reduziert den Luftwiderstand, dies macht das Auto schneller. Das ist das Ziel von allen und die Leute realisieren dies auf verschiedene Arten."