Williams: Kein Formel-1-Test für Bruno Senna

  • 31. Mai 2006 - 17:48 Uhr

    Teamchef Frank Williams widerspricht Gerüchten, sein Team werde dem jungen Brasilianer schon bald einen Formel-1-Test ermöglichen


    (F1Total.com) - Bruno Senna, der 22-jährige Neffe der 1994 tödlich verunglückten Formel-1-Legende Ayrton Senna, dominiert in dieser Saison bislang die britische Formel-3-Meisterschaft. In Gerhard Berger, Anteilseigner der Scuderia Toro Rosso und enger Freund Ayrton Sennas, hat der Brasilianer überdies einen gewichtigen Fürsprecher auf dem Weg in Richtung der Königsklasse des Motorsports. Aufgrund dieser Verbindung wurde bereits über einen möglichen Formel-1-Test des Nachwuchspiloten zum Saisonende spekuliert.


    Doch neben der Möglichkeit eines Tests bei der Scuderia Toro Rosso kamen in den vergangenen Wochen auch Gerüchte auf, Williams könnte Senna noch während der laufenden Saison einen Formel-1-Test ermöglichen. Teamchef Frank Williams hat dies nun jedoch dementiert: "Wir sind logistisch nicht in der Lage, ihm einen Test zu ermöglichen. Wir haben ein riesiges Testprogramm", erklärte der Brite der 'Motorsport aktuell'.

    Formel-1-Test käme für Senna zu früh


    Darüber hinaus müssten für diverse andere Veranstaltungen weitere Boliden und Personal bereitgestellt werden. "Uns geht schlicht die Zeit und das Material aus, um Senna testen zu lassen. Daher gibt es solche Überlegungen nicht", stellte Williams klar. Daneben äußerte der 64-Jährige, dass ein echter Test eines Formel-1-Boliden für den noch relativ unerfahrenen Brasilianer eventuell zu früh käme und dieser überfordert sein könnte.


    "Der Junge scheint in der britischen Formel 3 sehr gut zu sein. Aber da wurden erst ein paar Rennen gefahren. Es gibt offenbar Kräfte, die ihn stark in Richtung der Formel 1 schubsen. Aber man muss ihm Zeit geben", erklärte er. "Es gibt viele Fälle von Fahrern, die zu früh in zu starke Autos kamen und dann damit nicht umgehen konnten", ist Williams der Meinung, dass ein verfrühter Test unter Umständen der Karriere Sennas mehr schaden als nützen könnte.


    Der Brasilianer verfügt im Rennsport noch über relativ wenig Erfahrung, erst 2004 stieg er in die Formula BMW UK Championship ein, nachdem er seine Karriere im Kartsport nach dem tragischen Tod seines Onkels unterbrechen musste und erst vor einigen Jahren seine Familie überzeugen konnte, ebenfalls Rennfahrer werden zu wollen.