Kein Protest gegen das BMW Sauber F1 Team

  • 25. Juni 2006 - 23:42 Uhr

    Nach einer Unterredung mit einem FIA-Mitarbeiter hat sich Honda dazu entschlossen, doch nicht gegen das BMW Sauber F1 Team zu protestieren


    (F1Total.com) - Aufgrund gesammelter Fotobeweise und TV-Aufnahmen gab es gestern nach dem Qualifying erneut Wirbel um die flexiblen Heckflügel des BMW Sauber F1 Teams: Honda kündigte an, Protest einzulegen, falls Nick Heidfeld oder Jacques Villeneuve vor den eigenen Autos ins Ziel kommen sollten - was heute in Montréal tatsächlich der Fall war.


    Heidfeld beendete den Grand Prix von Kanada als Siebenter, und würde der Deutsche disqualifiziert, wäre Jenson Button, der auf Platz neun landete, erster Profiteur. Allerdings verzichtet Honda nun doch auf einen Protest, weil die FIA in einer Unterredung angedeutet hat, dass dies ohnehin keine Konsequenzen mit sich bringen würde. Sprich: Das Resultat des heutigen Rennens bleibt so, wie es ist - mit Heidfeld auf sieben und Button auf neun.


    "Wir sprachen vor dem Rennen mit Charlie Whiting (Technischer Delegierter der FIA; Anm. d. Red.) über einen Protest", sagte Honda-Teamchef Nick Fry. "Er machte klar, dass er auch nur die geläufigen Testprozeduren anwenden würde, die darin bestehen, dass ein relativ geringes Gewicht am Heckflügel angebracht wird. Wir glauben aber, dass jedes Auto diesen Test unter solchen Umständen problemlos bestehen würde."


    Der Heckflügel des BMW Sauber F1.06 bewegt sich nämlich beim statischen FIA-Test innerhalb der vorgeschriebenen Toleranzen, verwindet sich jedoch unter hoher Belastung relativ stark, wodurch auf den Geraden der Luftwiderstand spürbar sinkt. Fry: "Das ist nicht fair. Wir und andere Teams geben Millionen für den Rennsport aus, aber wir müssen alle unter den gleichen Regeln antreten", gab er achselzuckend zu Protokoll.


    "Jetzt halte ich es für wichtig, dass wir einen Test entwickeln, um dieses Problem anzugehen. Die statischen Fotos zeigen ganz klar, dass sich der Heckflügel unter Belastung verbiegt, genau wie auch die TV-Aufnahmen von gestern. Charlie weiß das und wird das unter die Lupe nehmen. Ich bin sicher, dass er sich darüber noch mit dem Team unterhalten wird", so der Honda-Teamchef abschließend.