Rosberg: Montoya war etwas mehr schuld

  • 28. Juni 2006 - 09:51 Uhr

    Der Williams-Pilot machte es Juan-Pablo Montoya im McLaren-Mercedes nicht besonders einfach, sieht die Hauptschuld aber weiter bei Montoya


    (F1Total.com) - Es wiederholt sich bei fast jedem Zwischenfall im Motorsport, an dem mehrere Fahrer beteiligt sind: Die Schuld sieht die eine Partei immer bei der jeweils anderen. Der große Aufreger beim Kanada-Grand-Prix in Montréal war die Kollision von Nico Rosberg und Juan-Pablo Montoya in der zweiten Runde des Rennens. Der Kolumbianer sah eine Lücke, stach hinein und schickte den Deutschen in die Mauer.


    Rosberg aber sieht sich nicht als Unschuldslamm. Er habe es Montoya schon nicht einfach gemacht. "Das Auto war sehr gut, die erste Runde auch", so Rosberg zu 'SpeedTV'. "Ich machte in der letzten Schikane einen Fehler und gab Juan-Pablo damit die Chance, mich in den Kurven eins, zwei und drei zu überholen. Er versuchte es auf der Innenseite."


    "Ich wusste, dass er da war, aber mein Auto war auf der Bremse sehr gut, ich versuchte also, spät zu bremsen, und blieb auf der Außenseite, um ihn in der Linkskurve wieder unter Kontrolle zu haben", fuhr er fort. "Ich habe versucht, Platz zu lassen, aber da spürte ich den Schlag." Auch wenn sein Plan gut durchdacht war, an der Ausführung fand er selbst Kritikpunkte.


    "Ich habe mir das angesehen, und den Platz, den ich ihm ließ, war schon knapp für ihn", so Rosberg. "Aber als es dann in die Kurve ging, lagen zwei Meter zwischen uns. Er hätte eine weitere Linie in die Kurve hinein wählen können. Als er erkannt hatte, dass ich auf der Außenlinie bleiben würde, hätte er sich auch besser darauf einstellen können."


    Schon kurz nach dem Unfall erwartete der Williams-Pilot regelrecht, dass sein Kontrahent die Schuld nicht bei sich selbst suchte. "Er hat mich noch nicht aufgesucht", erklärte er einige Zeit nach dem Ausfall. "Ich denke, dass er selbst versteht, dass er die Hauptschuld trägt."