Formel-1-Autos sollen noch sicherer werden

  • 08. August 2006 - 12:00 Uhr

    Das Reglement soll im Hinblick auf das kommende Jahr ein wenig modifiziert werden, um die Autos noch sicherer zu machen


    (F1Total.com) - Ohne Zweifel hat die Sicherheit in der Formel 1 mittlerweile einen hohen Standard erreicht, Unfälle gehen so gut wie immer ohne ernsthafte Verletzungen aus. Vielmehr sind die modernen Monocoques so stabil, dass nicht mehr sie das Limit markieren sondern der Körper des Formel-1-Piloten, der die enormen Verzögerungswerte nicht mehr unbeschadet übersteht, wenn es zu einem Einschlag bei hohem Tempo kommt.


    Doch die Formel-1-Boliden haben weiterhin Schwachpunkte. Zum einen wäre da der relativ frei stehende Kopf des Fahrers, der nur zum Teil durch den Überrollbügel in der Airbox und hohe Seitenwände und natürlich durch den Helm geschützt wird. Da aber Formel-Autos ein offenes Cockpit haben, muss man sich andere Wege einfallen lassen, um die Autos sicherer zu machen.


    Gerade ein Zusammenprall zweier Formel-1-Boliden im rechten Winkel stellt ein enormes Risiko dar, weil sich die spitze Nase eines Boliden in das Cockpit des anderen Autos bohren könnte. Aus diesem Grund sollen die Cockpitwände ab dem kommenden Jahr deutlich verstärkt werden.


    Zudem sollen die Autos an der Front und im Heckbereich verformbare Strukturen erhalten, wie sie im PKW-Bau verwendet werden, um Aufprallenergie besser abbauen zu können. Bisher gibt es lediglich im Heckbereich am Getriebe eine entsprechende Crashbox. An der Frontpartie bestehen die Autos die vorgeschrieben Crashtests, weil die steinharte Karbonfaserstruktur zersplittert und zum Teil zusammengedrückt wird.


    Slickreifen werden im kommenden Jahr entgegen erster Planungen vermutlich kein Comeback feiern - die Geschwindigkeiten sind in den Kurven in diesem Jahr auch mit den Rillenreifen besorgniserregend stark angestiegen: "Ich gehe davon aus, dass wir noch ein Jahr lang mit Rillenreifen fahren, jedenfalls hab ich von der FIA nichts anderes gehört", so Bridgestones Technischer Direktor Hisao Suganuma gegenüber der 'motorsport aktuell'.


    Die ersten 2007er Reifen wollen die Japaner erstmals im November testen. Im kommenden Jahr wird man alleiniger Ausrüster der Formel 1 sein. Dadurch werden die Mischungen wieder etwas härter, die Haftung damit geringer und die Kurvengeschwindigkeiten - ohne Berücksichtigung etwaiger Aerodynamik-Verbesserungen - somit sinken. Erst nach einer 2008 eingeführten deutlichen Abrüstung der Aerodynamik dürften die Slicks 2008 ihre Rückkehr in die Formel 1 feiern.