Pendlergeschichten

  • Hallo zusammen!


    Angeregt durch einen Thread in einem anderen Forum hier mal 2 Geschichten der letzten Wochen. Ich fahre jenen Tag 2 X auf der B76 Strecke Kiel-Eckernförde und zurück. Dauert 30 min. Eigentlich fahre ich ganz gern, außer ich begegne solchen Zeitgenossen:


    Geschichte 1:
    Vorgestern direkt vor mir gehabt: Ältere Limousine, Fahrerin fährt innerorts 35-40, dann bei außerorts erlaubten 70, 50 und bei erlaubten 100 auf der Bundesstraße nur 70 (mit Tendenz zu 60 und langsamer werdend). Leider gibt es bei normaler Verkehrsdichte auf der Strecke keine Überholchance. Der Berufskraftfahrer hinter mir ist fast durchgedreht.
    Als die Dame dann noch langsamer wurde (bis auf 40!) um dann ohne zu blinken oder die Abbiegespur zu benutzen rechts in eine Ausfahrt einbog, konnte ich mir beim Gasgeben dann einmal hupen nicht verkneifen (hat sie vermutlich gar nicht bemerkt). Das mach ich sonst nie, aber ich dachte: vielleicht schläft sie ein! Hab dann mal aus dem Augenwinkel geguckt, wer da fährt: Steinalte Frau, ebenso alten Mann neben sich. Stier auf die Fahrbahn starrend - ich nehme an: nachtblind, da sie, bei entgegenkommendem Verkehr - LKWs im besonderen - immer leicht nach rechts ausgewichen ist und 1 X dabei fast im Graben gelandet wäre. Hatte ja genug Zeit, das zu beobachten. Ich finde, dass ab einem gewissen Alter eine medizinische Fahrtauglichkeitsprüfung Pflicht sein sollte. Ich würde mit Freuden mitmachen. Von mir aus sogar ohne Altersgrenze, sondern für jeden Führerscheinhaber. Mind. alle 5 Jahre - oder zusammen mit dem Auto - TÜV alle 2 Jahre. :dafuer:



    Geschichte 2:
    Das Gegenteil hab ich vor ca. 4 Wochen erlebt: Die Bundesstraße wird irgendwann vierspurig, mit Mittelleitplanke. Also fast Autobahn. Begrenzung 120. Situation: Ich fahre von der rechten auf die linke Spur um einen LKW zu überholen. Blick in den Rückspiegel sagt mir: 1 Auto hinter mir, macht das gleiche, 2. Auto weit hinter mir.
    Ich also schon etwas früher auf die linke Spur - ist ja Platz. Ein Auto vor mir ist gerade beim Überholen des LKWs. Wir fahren gut am Limit, also 120 +8 *g*
    Da kommt doch das - ehemals weit entfernte - 2. Fahrzeug von hinten angeschossen - mind. 160 - überholt den hinter mir Fahrenden und mich rechts, fädelt dann gefährlich vor mir nach links ein, nötigt den Fahrer, der gerade den LKW überholt, mit Lichthupe, als der dann fertig überholt hat (was soll er auch sonst machen?) und mit SINNVOLLEM Abstand zum LKW wieder rechts rüber fährt, gibt der Idiot - anders nicht zu bezeichnen - Vollgas, schießt an dem anderen vorbei und - jetzt kommt's! - bremst den mit einem Schwung auf die rechte Spur komplett aus - der musste erstmal ne halbe Vollbremsung (was für'n Wort" Sich auf dem Boden wälzen vor Lachen ) machen. Und das bei ca. 120 km/h! Dann hat der Typ natürlich wieder Vollgas gegeben und weg war er.
    Da fand ich es schade, dass ich das Kennzeichen so schnell nicht speichern konnte. Und wenn, was hätte es mir ohne Zeugen genutzt? Scheiße sowas. Danach war mir erstmal schlecht. Dabei war weniger ich in Gefahr als der Fahrer des Wagens vor mir. Das war das erste mal, dass ich gern zur Polizei gegangen und eine Anzeige geschrieben hatte. Ernsthaft.


    Erlebt ihr auf euren Autofahrten auch sowas? Was macht ihr dann? (Kann man da was machen?).


    Hat jemand schon einmal einen Verkehrsraudi angezeigt? Ich war ja noch nie bei der Polizei - schon gar nicht mit so einem Ansinnen und bin an sich auch friedlich und Menschenfreund und gehe Ärger aus dem Weg, aber der 2. Fall hat mir echt nen Schlag versetzt und ich war noch Tage nachher geschockt. Das war echt lebensgefährlich.


    Gruß und Kuss


    Kathrin, die am Wochenende keinen Meter fährt, wenn's nicht sein muss...

  • Das "coolste", was ich mal erlebt habe, war, als ich auf der Autobahn linke Spur mit ca. 150 km/h mehrere autos überholt habe. Plötzlich schoss zwischen mir und der Leitplanke ein Motorrad vorbei. Da hatte ich nun garnicht mit gerechnet.


    Schön war auch in Norwegen als auf einer schmalen Bergstraße in einer Kurve ein Käsekasper sein Wohnwagengespann wenden mußte. Der hätte fast einen Tunnel in seinem Teil gehabt.


    Es gibt immer Fahrer, die entweder viel zu langsam fahren, oder rasen wie die Bekloppten. Ich ärgere mich auch fast täglich daran. Man muß wirklich immer schauen, was vor und hinter einem so abgeht, damit man rechtzeitig entsprechend reagieren kann.


    Anzeige ist wohl schwer ohne Zeugen.

    Das kriegen wir schon gebacken. :kuchen:

    Einmal editiert, zuletzt von Fatspuuukie ()

  • Also Nummer 1 hätte ich von der Straße gehupt!! :brum: :evil:


    Ich hatte Mittwoch auf dem Aldi-Parkplatz auch ein nettes Aha-Erlebnis mit einem grauen Panther am Steuer ... ich sach nur Opa mit Hut!!
    Vielleicht hatte das Fahrzeug auch keinen Rückwärtsgang ... wer weiß?! :harhar:
    Jedenfalls fuhr der Herr vorwärts aus der Parklücke (in den Fußgängerbereich, noch 50 cm dann wäre er IM Aldi gewesen, stellte dann fest "oh hier komme ich nicht durch", befuhr dann den Zebrastreifen ... also nicht quer sondern quasi in "Gehrichtung" und stellte dann noch fest, dass er eigentlich in die andere Richtung will ... der Wendekreis eines LKW mit Anhänger ist nix dagegen!
    Dann kam er in gefährliche Nähe meines Autos, bevor er dann den Parkplatz verließ!
    Man war ich froh!
    Aber das sind dann die, die eine Gruppe Fußgänger platt machen, weil sie Gas und Bremse verwechseln! :schreck: :evil:

  • Geschichte 2 erlebe ich fast IMMER wenn ich Richtung Dortmund fahre oder zurück (fahr ich ja in der letzten Zeit öfter), zwar nicht mit so einem Ausbremsmanöver, aber rechts überholen und 120 oder 100 Bereichen scheint übliches vorgehen zu sein, nur um 2 oder 3 Autos weiter nach vorne zu kommen und dann doch links zum LKW Überholen wieder anstehen zu müssen. X(
    Zur Polizei bin ich deswegen aber noch nicht gegangen, weis auch nicht ob sowas Erfolg hätte :keineahnung:

  • leocat
    Eine Anzeige hätte auf jeden Fall dann Erfolg gehabt, wenn Du auch das Kennzeichen des Genötigten gehabt hättest.
    Bei den anderen steht dann immer Aussage gegen Aussage und dann heißt es "Im Zweifel für den Angeklagten"

  • Fall 2 hatte ich schonmal ähnlich. Da kam ich mit 2 anderen mit knapp über 200 auf einer 3-Spurigen Autobahn lang, von rechts fuhr einer auf die Autobahn auf und direkt quer rüber auf die linke Spur. Er hat zwar ordentlich beschleunigt, aber er hatte dann höchstens 130 drauf, als ich ihn fast im Kofferraum gesteckt habe.


    Anzeige bei der Polizei, aber da ihn nicht noch jemand angezeigt hat, kam nix bei rum.

    spacie

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  • ... ich hatt die nachfolgende Geschichte schon mal in einer anderen Rubrik - aber hier passt es auch gut rein, es ist eigentlich die Fortsetzung von LEOCATS erstem Beispiel:


    Man macht sich schon so seine Gedanken, wenn man, wie mir es in der letzten Woche passierte, innerstädtisch auf der Hauptstraße gezwungen wird eine Gefahrenbremsung zu machen. Als ich an der nächsten Kreuzung den ebenfalls vor mir haltenden Opa fragte, ob er mit der gerade erzwungenen Vorfahrt aus der Nebenstraße sein Leben beenden wollte, gab er mir die Entschuldigung: "...aber ich hab sie doch gar nicht gesehen!!!" Die einzigste Genugtuung hatte ich, als ich bei der Weiterfahrt seine keifende Beifahrin sah. Aber wenn ich mir vorstelle, dass Fussgänger und radelnde Kinder kein ABS haben - dann wird mir wirklich schlecht dabei.
    Vielleicht sollte es wirklich eine altersgestaffelte Fahrtüchtikeitsuntersuchung geben.


    Soweit das Beispiel. Meine Mutter (über 70) fährt jetzt auch wieder intensiver, nachdem sie allein ist. Sie hatte sich aber entschieden, bei einer Fahrschule Probe zu fahren um dann eine fachkundige Meinung zu erhalten. Wir als Kinder wollten ihr abraten. Nach Verkauf des Autos hätte sie ja jahrzehntelang Taxi fahren können. - O.k. der Fahrlehrer hat ihr bestätigt, dass sie die Sache im Griff hat. Aber wer wird ihr sagen, dass es Zeit ist aufzuhören? Ich denke die meisten älteren Fahrer haben neben der Zunahme der Reaktionszeit vor allem mit der Einschränkung des Sehens zu tun. Wie einfach könnte man das testen, wenn es obligatorisch währe....

  • Oft ist es neben einer körperlichen Einschränkung wie Unbeweglichkeit (Schulterblick!) auch eine geistige Einschränkung (auch Unbeweglichkeit): "Das war immer so" (neue Schilder), "hier komm ich" und "wo kann da was kommen?"

    spacie

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