Ich weiß jetzt nicht, ob es hier schon irgendwo stand oder überhaupt interessant ist, aber im Forum der May-Stiftung habe ich eben den folgenden Link gefunden:
Die Rezeptionsgeschichte Jules Vernes [Maja Roseck]
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Wäre schon von Interesse mal zu sehen was jemand außerhalb der "Szene" so schreibt. Aber 48.- Euro mit Versand sind mir doch etwas zu überzogen, soviel ist mir mein Interesse dann doch nicht wert....
Besten Dank für den Hinweis!
B.
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- Official Post
Vielen Dank für den Hinweis! Aber 48 € für 115 Seiten ist wirklich sehr viel Geld...!
Hier mal ein paar Auszüge:
QuoteUniversität Leipzig
Institut für Kommunikations- und MedienwissenschaftenDie Rezeptionsgeschichte Jules Vernes
Magisterarbeit
zur Erlangung des akademischen Grades
»Magister Artium«vorgelegt von: Maja Roseck
vorgelegt am: 10. Januar 2006Inhaltsverzeichnis
Vorwort ... 4
1. Einleitung ... 5
2. Jules Verne ... 8
2.1 Biographie ... 8
2.1.1 Lebenslauf ... 8
2.1.2 Der Mensch Jules Verne ... 12
2.2 Werk ... 14
2.2.1 Wegbereiter und Nachfolger ... 14
2.2.2 Gesamtwerk ... 17
2.2.3 Der naturwissenschaftliche Abenteuerroman ... 22
2.3 Jules Verne als Begründer der »Science-Fiction«? ... 26
2.4 Jules Verne als »Technik-Prophet«? ... 313. Rezeptionsforschung ... 36
3.1 Definition von »Rezeption« ... 36
3.2 Rezeptionsforschung als wissenschaftliche Methode ... 37
3.2.1 Was macht Rezeptionsforschung? ... 37
3.2.2 Rezeptionstheoretische Modelle ... 40
3.2.3 Empirische vs. Historische Rezeptionsforschung ... 44
3.3 Methodische Vorgehensweise dieser Arbeit ... 464. Die Rezeptionsgeschichte Jules Vernes ... 49
4.1 Forschungsstand ... 49
4.2 Rezipientenschichten ... 54
4.3 Internationale Rezeption ... 56
4.4 Verlagswesen ... 61
4.5 Rezensionen und berühmte Kritiker ... 66
4.6 Theater ... 70
4.7 Literatur ... 75
4.8 Filme ... 84
4.9 Comics ... 89
4.10 Hörbücher ... 91
4.11 Computerspiele ... 94
4.12 Die Verehrung Jules Vernes ... 975. Zusammenfassung und Ausblick ... 100
Literaturverzeichnis ... 104
Vorwort
Vor dieser Magisterarbeit wusste ich über Jules Verne nicht viel mehr als dass er Franzose war und einige berühmte Romane wie »20.000 Meilen unter dem Meer« oder »Die Reise um die Erde in 80 Tagen« geschrieben hat. Weder wusste ich, wann er geboren oder gestorben war noch hatte ich eine Ahnung, wovon die Ro-mane mit den abenteuerlichen Titeln eigentlich handeln. Dies änderte sich jedoch als ich Anfang des Jahres im Rahmen eines Praktikums bei einer Hörspielproduk-tion von »Die Reise um die Erde in 80 Tagen« dabei sein durfte. Hier kam ich zum ersten Mal direkt mit Jules Verne in Berührung und die Geschichte um Phi-leas Fogg und seine Reise um die Welt faszinierte mich so sehr, dass meine Neu-gier geweckt wurde. Ich wollte wissen, wer der Mensch Jules Verne war, wollte wissen, was er noch geschrieben hatte. Da zum gleichen Zeitpunkt meine Magis-terarbeit immer näher rückte, beschloss ich, das Angenehme mit dem Notwendi-gen zu verbinden und Jules Verne zum Thema meiner Abschlussarbeit zu ma-chen. Das Ergebnis dieses Vorhabens liegt nun fertig geschrieben, gedruckt und gebunden vor.
[...]
1. Einleitung
»›Ich reise niemals nach Paris, lebe tief in meiner Provinz und bin der unbekannteste aller Menschen.‹ Das behauptet 1895, zehn Jahre vor seinem Tod, ein Schriftsteller, der seit über dreißig Jahren in regelmäßiger Folge Bücher veröffentlicht und der sich weder von kriegerischen noch von innerfamiliären Auseinandersetzungen, Magenbeschwerden oder beginnender Blindheit davon abbringen lässt. Die Bücher haben ihn zum erfolgreichen Begründer der Gattung des ›wissenschaftlichen Romans‹ gemacht, einige seiner Figuren und Themen sind schon zu Lebzeiten Mythen der Moderne geworden, und ungefähr seit 1873 übersetzt man ihn simultan in ein Dutzend verschiedener Sprachen […]« 1
Die Rede ist von Jules Verne – Autor von mehr als 80 Romanen und Kurzgeschichten, darunter so weltberühmte Werke wie »Die Reise um die Erde in 80 Tagen« oder »20.000 Meilen unter dem Meer«.
Betrachtet man den französischen Schriftsteller etwas genauer, blickt man auf einen sympathisch einfachen Mann. Insofern hatte Verne Recht; sein Leben und seine Person allein hätten ihm wohl kaum zu der weltweiten Berühmtheit verholfen, die er seinen Romanen verdankt. Diese, im 19. Jahrhundert zur Hochblüte der Industrialisierung entstanden, handeln meist von den faszinierenden Möglichkeiten von Wissenschaft und Technik, aber auch von den Gefahren, die selbige beinhalten. Eine Problematik, die auch heute noch Aktualität besitzt. 2
Viele, die einmal in die abenteuerliche Welt Jules Vernes eingetaucht sind, zeigen sich begeistert von den spannenden Abenteuern und dem wissenschaftlichen Detailreichtum der Geschichten, aber auch vom ironischen Humor und den kritischen Zukunftsvisionen Vernes. Dieser hat mit seinen Romanen schon etliche Generationen fasziniert und unterhalten und gilt heute als einer der größten französischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.
Am 24. März dieses Jahres jährte sich der Todestag des beliebten Romanautors zum 100. Mal. Für sein Heimatland Frankreich war dies ein Anlass, das Jahr 2005 zum Gedenkjahr zu Ehren des französischen Schriftstellers auszurufen. Frankreichs Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres eröffnete die Feierlichkeiten am 11. Januar mit den Worten: »Von dem nach Jules Verne benannten Krater auf dem Mond über das erste atomgetriebene U-Boot Namens ›Nautilus‹ bis zu den anhaltenden Erfolgen seiner Romane und der davon inspirierten Filme zeugt alles davon, dass sein Andenken wach bleibt.« 3
Im Rahmen dieses Gedenkjahres schlossen sich Vernes Geburtstadt Nantes und Amiens, wo der berühmte Autor viele Jahre gelebt hatte und schließlich auch gestorben war, zusammen, um zahlreiche Theater- und Film-Veranstaltungen sowie Ausstellungen und Kolloquien zum Thema »Jules Verne« zu organisieren. So fand beispielsweise vom 19. bis 27. März in Amiens ein Treffen für Jules- Verne-Fans aus aller Welt statt, das die Teilnehmer unter anderem am 24. März in einer Prozession zum Grab Jules Vernes auf dem Madeleine-Friedhof in Amiens führte.
Mir stellte sich anlässlich des 100. Todestages des Erschaffers von so berühmten Charakteren wie »Kapitän Nemo« oder »Phileas Fogg« die Frage: Als Jules Verne am 24. März 1905 starb, hinterließ er ein umfangreiches literarisches Erbe, das in aller Welt bekannt war. Doch wie sieht es heute aus – hundert Jahre nach seinem Tod? Die technischen Erfindungen und wissenschaftlichen Errungenschaften, die Verne in seinen Romanen beschreibt und die das Publikum des 19. Jahrhunderts in Staunen versetzten, sind längst von der Wirklichkeit eingeholt worden. Hat dies der Faszination, die von seinen Büchern ausgeht, einen Abbruch getan? Ist Jules Verne zusammen mit dem 19. Jahrhundert ein Teil der Vergangenheit geworden oder sind seine Werke auch heute noch präsent? Was hat sich verändert im Verlauf von 150 Jahren Rezeption?
Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, auf diese Fragen eine Antwort zu finden. Zu diesem Zweck sollen sowohl die Verbreitung der Verne’schen Romane in den einzelnen Medien als auch die Aufnahme und Beurteilung derselben durch das Publikum betrachtet werden. Dabei setzt die Untersuchung der Rezeptionsgeschichte Jules Vernes am Beginn seiner schriftstellerischen Karriere an und endet mit der Gegenwart, rund 150 Jahre nach der Veröffentlichung seines ersten Romans.
Das erste Kapitel widmet sich allein Jules Verne. Dabei soll sein Leben nicht nur anhand biographischer Fakten nachvollzogen werden, sondern vielmehr will diese Arbeit mit Hilfe einiger ausgewählter Zitate von Zeitgenossen Vernes versuchen, ein möglichst lebendiges und realitätsnahes Bild des Menschen Jules Verne wiederzugeben. Neben der Vorstellung von Biographie und Werk soll außerdem ergründet werden, ob Verne zu Recht als »Technik-Prophet« und »Vater der Science-Fiction« bezeichnet wird.
Daran schließt sich ein Kapitel über die wissenschaftliche Methode dieser Arbeit an: die Rezeptionsforschung. Nach einer Definition des Rezeptionsbegriffes wird ein kurzer Überblick über die Entstehungsgeschichte, die Arbeitsweise sowie einige ausgewählte Theoriemodelle der Rezeptionsforschung gegeben. Schließlich wird die Vorgehensweise zur Untersuchung der Rezeptionsgeschichte Jules Vernes erläutert, womit gleichzeitig zum Kern dieser Arbeit übergeleitet wird.
Der eigentliche Hauptteil beginnt mit einem Einblick in die Geschichte der internationalen Jules-Verne-Forschung. Im Anschluss daran sollen grundlegende Voraussetzungen der Verne-Rezeption in Erfahrung gebracht werden wie etwa die Zielgruppe oder auch die logistische Verbreitung der Verne’schen Romane durch Verlags- und Übersetzungswesen bevor das Publikum selbst zu Wort kommt. Dieses wird das schriftstellerische Wirken Jules Vernes in Form von Zitaten beurteilen, wobei Verehrer und Kritiker gleichermaßen berücksichtig werden, um ein möglichst ausgewogenes und vor allem realitätsnahes Urteil zu erhalten. An die Beurteilung Vernes durch das Publikum schließt sich der zweite Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit an: die Verbreitung der Verne’schen Erzählungen in den einzelnen Mediengattungen von damals bis heute. Durch die Untersuchung von sowohl Verbreitung als auch Aufnahme der Verne’schen Werke soll schließlich herausgefunden werden wie sich die Rezeption Jules Vernes in 150 Jahren verändert hat. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden abschließend noch einmal zusammengefasst und durch einen Ausblick auf die zukünftige Rezeption Jules Verne abgerundet.
Letztendlich soll diese Magisterarbeit einen kleinen Beitrag zur deutschen Verne- Forschung leisten und dabei vor allem einen Einblick in die Rezeptionsgeschichte Jules Vernes geben, über die man in den bisher erschienenen Veröffentlichungen nur sehr verstreut vereinzelte Angaben finden kann.
Über dies hinaus soll meine Arbeit eine Verneigung sein vor dem Mann, der die Phantasie seiner Leser auf so »Außergewöhnliche Reisen« schickte und mit diesen ein literarisches Erbe hinterließ, dem Respekt und Anerkennung gebührt.
[...]
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1 Dehs 2005a, S. 7
2 Vgl.: Dehs 2005a, S. 8 f
3 Hamburger Abendblatt 2005, »Feiern zum 100. Todestag von Jules Verne«
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Quote
Original von Poldi
Vor dieser Magisterarbeit wusste ich über Jules Verne nicht viel mehr als dass er Franzose war und einige berühmte Romane wie »20.000 Meilen unter dem Meer« oder »Die Reise um die Erde in 80 Tagen« geschrieben hat.
... mit dieser Herangehensweise würde ich spontan Magisterarbeiten zum Thema "Neue Verfahren zur Herztransplantation" oder "Kernspaltung - Grundkurs in drei Tagen" zum Verkauf anbieten. Ein bisschen Sekundärinformationen verwurstet und altbekannte Grundregeln von Abschlussarbeiten eingearbeitet (...wie gliedere ich eine Gliederung und wie leite ich eine Einleitung ein...) ... und schon werd ich Magister.
Man kann nur mit dem Kopf schütteln - ist unser Bildungswesen auch bei höherer Bildung schon abgestürzt??? -
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Zu SEKUNDÄRLITERATUR verschoben.
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Dieses Buch hatte mich lange gereizt, jetzt habe ich es endlich (günstiger) erhalten. Ausführlich habe ich mich noch nicht damit beschäftigt, aber das es Kapitel "4.8 Filme ... 84, 4.9 Comics ... 89, 4.10 Hörbücher ... 91" enthält, waren Andreas und ich schon sehr neugierig, in wie weit unsere Internet-Seiten herangezogen wurden. Und siehe da: Unsere Namen und auch Seiten werden mehrfach als Quelle angegeben. Unter der von Maja Roseck verwendeten Sekundärliteratur sind die "üblichen Verdächtigen", die uns bekannt sind. Auch Volker wird mehrfach zitiert.
Mehr, wenn ich es gelesen habe.