ZitatAlles anzeigenJobs fordert Verzicht auf Kopierschutz
Cupertino (dpa) - Apple-Chef Steve Jobs hat die vier größten Plattenfirmen aufgefordert, im Internet auf einen Kopierschutz zu verzichten, damit online gekaufte Musikstücke ohne Probleme auf allen mobilen Geräten abgespielt werden können.
Die Anti-Piraterie-Systeme der gängigen Onlineshops könnten illegales Kopieren ohnehin nicht verhindern, schrieb Jobs am Mittwoch in einem Essay auf der Website von Apple. Außerdem verkaufe die Musikindustrie den Großteil ihrer Produkte ohne Kopierschutz auf CD.
In einer Welt ohne «Digital Rights Management» (DRM) könnte jeder Player Songs aus jedem Laden abspielen und jeder Onlineladen könne Musik verkaufen, die auf jedem Player laufen. «Das ist sicherlich die beste Alternative für die Verbraucher. Und Apple würde dies sofort begeistert annehmen.»
Jobs reagierte damit auf die anhaltende Kritik von Verbraucherschützern an dem im iTunes Store von Apple eingesetzten Kopierschutzsystem «Fairplay». Mit «Fairplay» geschützte Songs können mobil nur auf einem iPod von Apple abgespielt werden. Apple müsse die Musik schützen, da insbesondere die «Großen Vier» der Musikindustrie - Universal, Sony BMG, Warner und EMI - dies in ihren Lizenzbestimmungen für den Online-Vertrieb verlangten.
Sprecher der Musikfirmen sagten am Mittwoch, es sei noch zu früh zu sagen, ob und wie die Branche auf den Vorschlag von Steve Jobs antworten werde. «Die fehlende Kompatibilität zwischen den verschiedenen Online-Plattformen und den Endgeräten wird aber mehr und mehr zu einer echten Frage für die Musikkäufer», sagte EMI- Sprecherin Jeanne Meyer dem «Wall Street Journal». Terry McBride, Chef des unabhängigen Labels Nettwerk Music Group («Barenaked Ladies»), begrüßte die Initiative von Jobs. «Wenn einer das schafften kann, dann Steve.»
In dem 1800 Wörter langen Essay «Gedanken über Musik», der auf der Website von Apple veröffentlicht wurde, wendet sich Jobs gegen den Vorschlag, den Apple-Kopierschutz «Fairplay» an andere Hersteller von Musikplayern zu lizenzieren. Wenn Apple die Betriebsgeheimnisse rund um «Fairplay» mit anderen Firmen teile, würden diese Geheimnisse schnell im Internet landen und die Technologie völlig außer Kraft setzen.
Jobs forderte die Europäer auf, den Wunsch nach einer Öffnung des Online-Musikmarktes an die Musikfirmen heranzutragen: Der größte der vier «Majors», Universal, werde durch die französische Vivendi kontrolliert, EMI sei britisch und Sony BMG gehöre zur Hälfte der deutschen Bertelsmann AG. «Wenn (die Musikfirmen) überzeugt werden, ihre Musik an Apple und andere ohne DRM zu lizenzieren, wird einen wirklich freien und vollständig kompatiblen Marktplatz schaffen.»
Internet: http://www.apple.com/hotnews/thoughtsonmusic/
Quelle: Yahoo!
Der Mann weiß, wo der Hase langhoppelt
Gruß
Skywise