DTM-Auftakt: Horrorcrash und Ekström-Sieg

  • 22. April 2007 - 15:22 Uhr

    Die DTM-Saison begann mit einem Horrorcrash - Audi holte mit taktischer Meisterleistung den Doppelsieg mit Mattias Ekström und Martin Tomczyk


    (Motorsport-Total.com) - Es war eine taktische Meisterleistung, mit der Audi beim heutigen Saisonauftakt der DTM die lange Durststrecke in Hockenheim beendete. Zum ersten Mal seit fünf Jahren konnten die Ingolstädter hier gewinnen. Mattias Ekström siegte vor Martin Tomczyk und Polesitter Bruno Spengler in der neuen Mercedes C-Klasse. Ekström kam in den letzten Minuten wie aus dem Nichts, mogelte sich mit der richtigen Taktik an die Spitze und ließ die Audi-Crew jubeln.


    Nach einem Horrorcrash mit vier beteiligten Fahrzeugen wurde das Rennen für über eine halbe Stunde unterbrochen. Da ein enger Zeitrahmen vorgegeben ist, musste das Rennen verkürzt werden und wurde pünktlich um 15:17 Uhr nach 27 Runden abgewunken. Durch das kürzere Rennen waren die Strategen an der Boxenmauer gefragt: Schnell musste ein neues Konzept ausgeklügelt werden, wann die beiden Pflichtboxenstopps erledigt werden sollen. Die Strategien waren mehr als unterschiedlich: Manch ein Pilot war schon zweimal drin, als andere noch überhaupt keinen Stopp absolviert hatten.

    Schwere Karambolage in der ersten Runde


    Das Rennen begann dramatisch: Am Start drückten sich Audi-Pilot Martin Tomczyk und Mercedes-Rookie Paul di Resta an Bruno Spengler vorbei, doch schon nach wenigen Sekunden musste das Rennen unterbrochen werden. Audi-Pilot Tom Kristensen drehte sich nach Kurve zwei, produzierte eine weiße Wolke aus Reifenqualm und wurde querstehend von zwei Nachfolgern gerammt.


    Die beteiligten Piloten berichteten danach, dass sie vor lauter Rauch nichts gesehen hätten; manche konnten noch in die Wiese ausweichen, andere hatten keine Chance. Kristensens Audi A4 wurde völlig zerstört, der Däne blieb lang in seinem Auto sitzen und wurde von den Rettungskräften geborgen.


    Auch sein Audi-Markenkollege Alexandre Prémat musste von den Sanitätern behandelt werden. Nach langen bangen Minuten kam die gute Nachricht: Beide Piloten waren ansprechbar und wurden zuerst Behandlung ins Medical-Center und dann zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Ebenfalls ausgeschieden bei dem Horrorcrash sind Susie Stoddart, die Kristensen gerammt hatte und dabei die rechte Seite ihres Zweijahres-Mercedes aufriss, und Adam Carroll im TME-Audi.

    Restart hinter dem Safety-Car


    Nach über einer halben Stunde wurde das Rennen mit einem Safety-Car-Start fortgesetzt, dabei fuhren die Piloten in der Reihenfolge, die sie vor dem Unfall hatten. Der führende Tomczyk durfte sich nicht lange über die Spitze freuen, er baute nach wenigen Runden einen klassischen Verbremser ein, fuhr geradeaus und fiel zurück auf Rang drei. Spengler übernahm wieder die Führung vor di Resta. Dabei konnte di Resta im zwei Jahre alten Auto überraschend gut die Pace des Kanadiers mithalten.


    Als Spitzenreiter Spengler in der 15. Runde in die Box ging, übernahm di Resta die Führung und holte in seinem ersten DTM-Rennen gleich seine ersten Führungskilometer. Das nutzte der Schotte weidlich aus und ging als letzter Pilot überhaupt zum Stopp. Erst in Runde 21 kam er zum ersten Mal rein, und da zeigte der Neuling Nerven: Er würgte den Motor ab, das kostete ein paar Sekunden, auf Rang drei reihte er sich wieder ein, während Spengler wieder die Führung übernahm.


    In Runde 22 kamen Spengler und Verfolger Scheider gleichzeitig zum zweiten Stopp. Zwar arbeitete die Audi-Crew von Scheider etwas schneller, aber der Kanadier in der neuen Mercedes C-Klasse kam trotzdem vor ihm wieder zurück auf die Strecke.

    Ekström rückte immer weiter nach vorn


    Es blieben noch rund sieben Minuten zu fahren, bis das Rennen abgewunken wurde. Knapp drei Minuten vor Schluss kam di Resta zu seinem zweiten Stopp, diesmal ging alles glatt. Unterdessen kam fast unbemerkt von hinten Ekström nach vorn und auch Tomczyk meldete sich zurück - die beiden Audis konnten Spengler hinter sich halten.


    Daniel la Rosa im Jahres-Mercedes wurde Vierter vor Alexandros Margaritis und Paul di Resta, der amtierende Champion Bernd Schneider konnte von Startplatz neun aus nicht viel ausrichten und wurde Achte. Publikumsliebling Mika Häkkinen belegte Rang elf.