Louis Henri Boussenard

  • Da ich mich derzeit für ein Projekt ein wenig mit der Vita Salgaris auseinandersetze, bin ich auch dort über den Namen Boussenard gestolpert. Dieser gehörte wohl zu den Lieblingsautoren Salgaris und wurde von diesem auch ins Italienische übersetzt.
    So weit ich es bei einer Onlineübersetzung aus dem Französischen mitbekommen, hat sich Boussenard anscheinend weniger an Jules Verne sondern mehr an Paul d'Ivoi orientiert.
    In diesem Zusammenhang bin ich noch über einen weiteren Autoren gestolpert, der ebenfalls Bücher in der Art von Verne schrieb. Ein Colonel Emile-Cyprien Driant, der sich anscheinend Capitaine Danrit nannte.


    Hier mal die Links für diejenigen, die der französischen Sprache mächtig sind. Eventuell stolpert man dort ja noch über weitere interessante Namen:


    http://mletourneux.free.fr/aut…/francais.html#boussenard


    http://mletourneux.free.fr/auteurs/france/danrit/danrit.htm

  • Zu Danrit und seine Relation kann man bei Volker Dehs Biographie (die Neue von Patmos) ein paar Zeilen nachlesen (S. 319, 404)


    Dein Links sind recht interessant. Wenn wir bei der Anlehnung an Verne bleiben: dort wird auch André Laurie (Paschal Grousset) vorgestellt, der zwar kein Nachahmer von Verne war, sondern ein zeigtenössicher Schriftsteller, und derzum einen Verne mehrere Romane zur Überarbeitung überließ (500 Millionen der Begum und der Südstern, unter dem Namen Vernes erschienen, ersterer enthält nur noch die Grundidee der Vorlage, der Umfang der Überarbeitung bei Südstern ist nicht bekannt. Unter dem Namen Beider erschien "Das Wrack der Cynthia" - nicht ins Deutsche übersetzt bislang - hier hat Verne nur gekürzt und stilistisch korrigiert, ist ansonsten echter "Laurie").


    ...>>>hat sich Boussenard anscheinend weniger an Jules Verne sondern mehr an Paul d'Ivoi orientiert.<<<...


    kann ich da so nicht rauslesen. Im Gegenteil steht da eher das er sich stark im Stil und auch von den inhaltlichen Elementen an Verne orientiert hat, erst später seien tendenziell mehr Ähnlichkeiten zu Ivoi festzustellen - der ja aber widerum an JV angelehnt ist...


    B.

    :seemann: :baer:


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    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??

  • Zitat

    Original von Bernhard


    kann ich da so nicht rauslesen. Im Gegenteil steht da eher das er sich stark im Stil und auch von den inhaltlichen Elementen an Verne orientiert hat, erst später seien tendenziell mehr Ähnlichkeiten zu Ivoi festzustellen - der ja aber widerum an JV angelehnt ist...


    B.


    Du hast sicherlich Recht. Als jemand, der der französischen Sprache nicht mächtig ist, musste ich versuchen, etwas aus der automatischen Onlineübersetzung rauszulesen, was halbwegs Sinn ergibt. :)
    Danke für die Berichtigung.

    Einmal editiert, zuletzt von Predantus ()

  • [asin]978-3935410175[/asin]


    Gestern ist nun also die erste deutschsprachige Ausgabe eine Boussenard-Romans bei mir eingetroffen und ich bin gespannt, wie sich das Werk liest. Zumindest das Anlesen des Anfangs kam recht viel versprechend herüber.

  • Der Roman lässt sich recht gut lesen, ist spannend geschrieben und die Übersetzung scheint auch recht gelungen zu sein. Gelungen ist auch der umfangreiche Anhang.
    Allerdings merkt man dem Text an, dass etwas "fehlt", bzw. Boussenard den Roman noch unmittelbar mit zwei weiteren Teilen fortgesetzt hat: Zum einen wird der Handlungsstrang mit den Verfolgern/Aufsehern nicht beendet, das Verschwinden und Wiederauftauchen des Kanus bleibt unklar und die letzten Kapitel, in denen das Leben der Robinsons in ihrer neuen Heimat geschildert wird, eignen sich zwar in ihrer Art für ein "Zwischenspiel", nicht aber als Abschluss einer Geschichte.
    Zu wünschen wäre, dass ABLIT auch die beiden restlichen Teile noch folgen lässt, denn der Roman hätte es verdient.
    Insgesamt (trotz der derzeit noch fehlenden Fortsetzungen) eine zu empfehlende Veröffentlichung.

  • Vielleicht hat ja jemand eine Idee. Ein Bekannter, der auch schon Salgari für mich übersetzt hat, hat im letzten Jahr den Roman "Die Würger von Bengalen" übersetzt und ist jetzt auf der Suche nach einem Verlag, wo ein solches Buch ins Programm passen würde. Für mich selbst dürfte es zu umfangreich sein, um die sicher erwarteten Übersetzungskosten stemmen zu können, obwohl der Roman sicherlich passen würde. Meine erste Idee war Ablit, die haben aber abgelehnt. Danach hatte ich, ausgehend von deren Verne-Edition, eine Anfrage beim Nikol-Verlag vorgeschlagen, von dort hat aber niemand geantwortet. Ein weiterer Verlag will mir im Moment nicht einfallen. Wahrscheinlich ist Boussenard hierzulande auch viel zu unbekannt.