Magny-Cours: Massa auf Pole, Alonso im Pech

  • 30. Juni 2007 - 15:03 Uhr

    Felipe Massa und Lewis Hamilton sicherten sich in Frankreich die erste Startreihe - Fernando Alonso mit technischen Problemen im Finale k.o.


    (Motorsport-Total.com) - Die Pace in den Freien Trainings war kein Bluff, Berater Michael Schumacher bringt seinen Roten endlich einmal Glück - Ferrari ist wieder da! Felipe Massa sicherte sich im heutigen Qualifying zum Grand Prix von Frankreich in Magny-Cours nach einem elektrisierenden Duell mit WM-Leader Lewis Hamilton die Pole Position für das morgige Rennen.


    Während des 15-minütigen Finales der Top 10 herrschten 25 Grad Luft- und 47 Grad Asphalttemperatur, es war also etwas wärmer als noch am Vormittag, was für die Reifen leicht veränderte Bedingungen bedeutete. Große Auswirkungen hatte dies freilich nicht, sondern es bestätigte sich im Wesentlichen das Kräfteverhältnis des bisherigen Wochenendes - mit einer Ausnahme: Fernando Alonso.

    Schwieriges Wochenende für Alonso


    Der McLaren-Mercedes-Superstar wirkte schon am Freitag ein wenig nervös und hatte im Top-10-Finale auch noch Pech, als er nach nur einer Runde mit ganz leichter Rauchentwicklung im Heck an die Box kommen musste. Fünf Minuten vor Schluss stieg er endgültig aus, womit er morgen wohl als Zehnter ins Rennen gehen muss - wenn sich der Verdacht auf Getriebeschaden erhärtet. Sollte der Motor gewechselt werden müssen, würde dies sogar den letzten Startplatz bedeuten.


    Davon unbeeindruckt setzte Massa gleich im ersten von zwei Runs mit den weicheren Bridgestone-Pneus die Bestzeit von 1:15.034 Minuten, die der Schlussattacke von Hamilton im Silberpfeil um sieben Hundertstelsekunden standhielt. Letzterer fuhr zwar absolute Bestzeit im Mittelsektor und war auch hinten raus auf Augenhöhe mit seinem brasilianischen Kontrahenten, doch im ersten Abschnitt büßte er die entscheidende Zehntelsekunde ein.


    Dritter wurde Kimi Räikkönen (Ferrari/+ 0,223), der sich zwar auch am Ende steigern konnte, aber nie wirklich für die Pole Position gefährlich wurde. Dahinter landete Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 0,459), der bei seinem Comeback eine starke Leistung ablieferte und das Stallduell gegen den schon seit gestern an leichten Rückenbeschwerden leidenden Nick Heidfeld (7./+ 0,866) relativ deutlich für sich entschied.

    Renault beim Heimspiel in Form


    Rechtzeitig zum Heimspiel auf französischem Boden trumpfte aber auch Renault auf: Giancarlo Fisichella (+ 0,640) und Heikki Kovalainen (+ 0,792) katapultierten sich mit einer gelungenen Schlussoffensive in die dritte Startreihe und haben damit alle Chancen auf ein starkes Resultat. Heidfeld, Jarno Trulli (Toyota/+ 0,901), Nico Rosberg (+ 1,294), der ohne Schaltprobleme in der letzten Runde noch schneller gewesen wäre, und Pechvogel Alonso rundeten die Top 10 ab.


    Geprägt war die Session aber vor allem in Q1 und Q2, als es um den Aufstieg in die Top 16 beziehungsweise in die Top 10 ging, von den extrem knappen Zeitabständen. So lag im ersten Abschnitt nur gut eine halbe Sekunde zwischen dem sechsten und dem 20. Platz, während Vitantonio Liuzzi (Toro-Rosso-Ferrari) als 17. den Cut gegen Rubens Barrichello (13./Honda) um lächerliche zwei Tausendstelsekunden verpasste.

    Wurz wieder im ersten Qualifying out


    Auch Alexander Wurz (18./Williams-Toyota) schied bereits in Q1 aus, obwohl er um weniger als 0,2 Sekunden langsamer war als Rosberg. Das K.O. der beiden Super-Aguri-Honda- und Spyker-Ferrari-Piloten gleich zu Beginn kam weniger überraschend. Anzumerken ist, dass Takuma Sato (Super-Aguri-Honda/19.) wegen seiner Strafe von Indianapolis ganz nach hinten durchgereicht wird, während es bei Adrian Sutil (22.) ein technisches Problem gab.


    In Q2 gab es keine nennenswerten Überraschungen, Pech hatte aber Geburtstagskind Ralf Schumacher (Toyota), denn der 32-Jährige schrammte als Elfter um 0,155 Sekunden am Cut vorbei. Hinter ihm reihte sich das Honda-Duo ein, gefolgt von drei Red-Bull-Fahrzeugen. Apropos: David Coulthard (16./Red-Bull-Renault) musste wegen Schaltproblemen frühzeitig aufgeben, Scott Speed (15./Toro-Rosso-Ferrari) gewann das Stallduell gegen Liuzzi.


    Für das morgige Rennen sieht es damit nach einem Kampf zwischen den beiden Ferraris und Hamilton aus, denn Alonso wird es von so weit hinten schwer haben, das Feld noch aufzurollen, zumal es schon bisher nicht so gut für ihn gelaufen ist - außer es regnet. Aus deutscher Sicht haben Heidfeld und Rosberg gute Chancen auf Punkte - und weil man auf dem Circuit de Nevers gut überholen kann, dürfen sich auch alle anderen noch etwas ausrechnen...