Ferrari triumphiert beim Abschied aus Magny-Cours

  • 01. Juli 2007 - 15:35 Uhr

    Kimi Räikkönen sicherte sich beim vorerst letzten Frankreich-Grand-Prix den Sieg vor Ferrari-Teamkollege Felipe Massa und dem WM-Führenden Lewis Hamilton


    (Motorsport-Total.com) - Ferrari hat sich nach dem Gewinn der ersten Startreihe zum Großen Preis von Frankreich im Zeitenfahren am Samstag auch im sonntäglichen Rennen eindrucksvoll zurückgemeldet. Gegen die "Roten" hatte nicht einmal das zuletzt so starke McLaren-Mercedes-Team den Hauch einer Chance.


    Der in der WM-Wertung von den vier Fahrern der beiden Top-Teams am weitesten zurückliegende Kimi Räikkönen sicherte sich den Sieg vor Teamkollege Felipe Massa. Lewis Hamilton kam mit mehr als einer halben Minute Rückstand auf den dritten Rang ins Ziel und konnte damit den Vorsprung auf Teamkollege Fernando Alonso ausbauen.


    Die Plätze vier und fünf gingen an die BMW Sauber F1 Team Fahrer Robert Kubica und Nick Heidfeld vor Renault-Pilot Giancarlo Fisichella und Weltmeister Fernando Alonso, der durch ein paar kleinere Fahrfehler eine bessere Platzierung verspielte. Der letzte Punkterang ging an Jenson Button im Honda.


    Ohne Punkte blieben die restlichen Deutschen: Nico Rosberg konnte als Neunter Williams-Teamkollege Alexander Wurz auf dem 14. Rang deutlich distanzieren. Ralf Schumacher im Toyota kam mit einer Runde Rückstand auf dem zehnten Platz ins Ziel. Adrian Sutil fuhr nach einem schwierigen Rennen als17. und damit als Letzter über die Ziellinie.


    Am Start des Rennens konnte Felipe Massa seine Pole Position verteidigen während sich Kimi Räikkönen am zweitplatzierten Lewis Hamilton vorbeiquetschen konnte. Hinten im Feld verpasste Anthony Davidson Vitantonio Liuzzi einen Nasenstüber, der dadurch in der ersten Kurve in einen Drift gezwungen wurde und mit dem Briten kollidierte. Für beide Piloten war das Rennen damit gelaufen.


    In der Haarnadelkurve torpedierte Jarno Trulli im Toyota Renault-Pilot Heikki Kovalainen. Der Italiener musste sein Auto an der Box abstellen, Kovalainen konnte seine Fahrt nach einem Reparaturstopp fortsetzen. Adrian Sutil im Spyker profitierte von diesen Situationen, denn er musste unmittelbar vor dem Start aus dem Auto aussteigen, da das Team sein Auto nicht in die Gänge bekam. Mit dem Ersatzauto ging der Deutsche aus der Box ins Rennen.


    Die Reihenfolge nach der ersten Runde: Felipe Massa vor Kimi Räikkönen, Lewis Hamilton, Robert Kubica, Giancarlo Fisichella, Nick Heidfeld, Nico Rosberg, Fernando Alonso, Jenson Button, Rubens Barrichello, Ralf Schumacher, Alexander Wurz 15., Adrian Sutil auf dem 18. Rang.


    Für Spannung sorgte in den folgenden Runden das Duell Fernando Alonso gegen Nick Heidfeld um den sechsten Rang. Der Spanier wagte einige Angriffe, die der deutsche Rivale jedoch abwehren konnte. Nach 10 Runden hatte Massa 3,6 Sekunden Vorsprung auf Räikkönen, 5,5 auf Hamilton, 12,7 auf Kubica, 15,9 auf Fisichella, 20,3 auf Heidfeld, 20,9 auf Alonso und 22,8 auf Rosberg.


    In der 16. Runde kamen Lewis Hamilton und Fernando Alonso an die Box - und damit deutlich vor Ferrari. Während Alonso in einer günstigen Position (Platz 9) auf die Strecke zurückkam und damit freie Fahrt hatte, fiel Hamilton hinter Nico Rosberg auf den siebten Rang zurück.


    Runde 19 sah Felipe Massa zum Tanken kommen. Einen Umlauf später suchte Nico Rosberg seine Boxenmannschaft auf - damit hatte Hamilton wieder freie Fahrt. Der in Führung liegende Kimi Räikkönen kam in Runde 22 an die Box und kam wieder hinter Felipe Massa zurück an die Box. Im selben Umlauf holte auch Nick Heidfeld neue Reifen und Sprit ab.


    Der Stand nach 23 Runden und den ersten Boxenstopps: Massa 2,0 Sekunden vor Räikkönen, 10,2 vor Hamilton, 21,9 vor Kubica, 24,0 vor Button (noch ohne Stopp), 29,0 vor Heidfeld, 30,0 vor Alonso, 31,6 vor Fisichella, 37,5 vor Rosberg. Ralf Schumacher auf Platz 11 (+41,5), Wurz auf Platz 14 (+44,2), Adrian Sutil 16. (+61,7).


    In dieser Phase des Rennens durften sich die Fans wieder über das Duell Fernando Alonso gegen Nick Heidfeld um den sechsten Rang freuen. Das Duell zwischen Nick Heidfeld und Fernando Alonso fand in der 33. Runde ein Ende, als sich der Spanier in der Schikane überholte.


    In der 29. Runde gab es in der Boxengasse einen kuriosen Zwischenfall, als Christijan Albers beim Boxenstopp zu früh losfuhr, als der Tankschlauch noch im Spyker steckte. Der Schlauch wurde dabei aus der Anlage gerissen. Albers musste sein Auto noch in der Ausfahrt der Boxengasse abstellen. Teamkollege Adrian Sutil wurde drei Runden später von der Rennleitung wegen zu schnellem Fahren in der Boxengasse mit einer Durchfahrstrafe belegt.


    In der 37. Runde kamen Lewis Hamilton und Fernando Alonso erneut innerhalb von einer Runde zum Stopp. Hamilton kam direkt neben Robert Kubica auf die Strecke. Der Pole konnte sich zunächst vorn halten, musste sich dann jedoch in der Haarnadelkurve dem Briten geschlagen geben. Alonso fiel nach dem zweiten Stopp auf den neunten Rang zurück - und zeigte anschließend zwei Ausrutscher neben die Ideallinie. Der Spanier stand beim Tanken deutlich länger. Damit war klar, dass der amtierende Weltmeister nicht noch einmal tanken muss, während Hamilton dies noch einmal tun musste.


    Mit 3,3 Sekunden Vorsprung auf den Teamkollegen steuerte Felipe Massa in der 43. Runden die Box an. Würde sich der Brasilianer vor Räikkönen halten können? Drei Runden später kam der Finne zum Stopp - und konnte die Führung recht deutlich vor Massa behalten! In der 47. Runde ging Nick Heidfeld zum letzten Mal an die Box - und kam erneut vor Fernando Alonso auf die Strecke! In der 51. Runde hielt Lewis Hamilton zum letzten Mal an der Box.


    Nach 52 der 70 Runden lautete die Reihenfolge: Räikkönen 2,9 Sekunden vor Massa, 27,0 vor Hamilton, 40,8 vor Kubica, 50,2 vor Heidfeld, 51,9 vor Fisichella, 52,7 vor Alonso, 58,6 vor Button, 62,1 vor Rosberg und 64,4 vor Schumacher. Wurz 15. und Sutil 18.


    In der Schlussphase des Rennens war für die Spitze bereits das Schonen des Autos angesagt. Kimi Räikkönen und Felipe Massa an der Spitze fuhren zwar dicht zusammen, griffen sich aber nicht an. Auch der um rund eine halbe Minute zurück liegende Lewis Hamilton schon sein Material, da ihn von den beiden BMW Sauber von hinten keine Gefahr drohte.