Tolle Pole für Super-Hamilton beim Heimspiel

  • 07. Juli 2007 - 15:03 Uhr

    Mit einer fantastischen Leistung sicherte sich Lewis Hamilton die Pole Position in Silverstone vor Räikkönen und Alonso - Schumacher starker Sechster


    (Motorsport-Total.com) - Dieser Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes) ist einfach unglaublich: Nach den eher zurückhaltenden Leistungen in den Freien Trainings, in denen er meistens Rückstand hatte, schlug er im entscheidenden Moment zurück - und sicherte sich mit einem Gewaltakt in der allerletzten Runde die Pole Position für seinen Heim-Grand-Prix in Silverstone!


    Die Dramaturgie des Top-10-Finales hätte kein Hollywood-Regisseur besser schreiben können: Im ersten von zwei Runs auf frischen Reifen - übrigens war heute Nachmittag dann doch die weichere Bridgestone-Mischung erste Wahl - fuhr noch Fernando Alonso (McLaren-Mercedes), der Schnellste von Q1 und Q2, in 1:20.410 Minuten Bestzeit. Hamilton war zunächst nur Vierter, fiel kurz sogar hinter Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team) zurück - doch dann kam die Schlussattacke.

    Hamilton steigerte sich im zweiten Run am meisten


    Der 22-Jährige fuhr im dritten Abschnitt beim Benzinverbrennen eine Runde mehr als alle anderen und war dadurch der Letzte, der über die Ziellinie kam. Im ersten Sektor hatte er noch Rückstand, doch herausragende 34,2 Sekunden im zweiten und gute 20,1 im dritten Teilstück bedeuteten eine Gesamtzeit von 1:19.997 Minuten - obwohl sich auch seine drei Konkurrenten um die Pole Position in ihrem letzten Run jeweils noch steigern konnten.


    Für Hamilton war es eine große Pole Position, denn im internen Stallduell gegen Alonso, der mit 0,150 Sekunden Rückstand Dritter wurde, stellte er auf 5:4, während es für die McLaren-Mercedes-Partnerschaft der 50. erste Startplatz seit Beginn der Zusammenarbeit im Jahr 1995 war. Entsprechend groß war der Jubel bei der silbernen Boxencrew, bei Vater Anthony Hamilton und vor allem beim Publikum - so einen Freudenaufschrei hat Silverstone schon lange nicht mehr erlebt!

    Räikkönen war auch auf Pole-Position-Kurs


    Kimi Räikkönen (Ferrari), bisher eigentlich der klar schnellste Mann des Wochenendes, schrammte nur um 0,102 Sekunden an der Bestzeit vorbei. Möglicherweise gingen diese bei einem Fahrfehler in der Zielkurve verloren, wo er ein bisschen zu weit nach außen getragen wurde. Sein Teamkollege Felipe Massa landete auf dem vierten Platz, machte keinen Fehler, hatte 0,268 Sekunden Rückstand auf Hamilton.


    Startplätze in der dritten Reihe sicherten sich mit grandiosen Vorstellungen Kubica (+ 0,404), der seinen BMW Sauber F1 Teamkollegen Nick Heidfeld (9./+ 0,897) um fast eine halbe Sekunden in den Schatten stellte, und Ralf Schumacher (+ 0,519), der ebenfalls deutlich schneller war als Jarno Trulli (10./+ 1,243) im zweiten Toyota. Schumacher stellte damit im Qualifyingduell gegen seinen italienischen Stallkollegen auf 1:8.


    Die Renault-Piloten Heikki Kovalainen (+ 0,724) und Giancarlo Fisichella (+ 0,778) waren über weite Strecken eher unauffällig unterwegs, lieferten aber tadellose Leistungen ab, steigerten sich im Finale noch einmal und bestätigten mit den Positionen sieben und acht den Aufwärtstrend beim Weltmeisterteam. So langsam scheinen die Franzosen damit tatsächlich zum BMW Sauber F1 Team aufzuschließen.

    Wurz gewinnt erstes Stallduell gegen Rosberg


    Bereits im ersten Qualifying hatte es überraschend Nico Rosberg (Williams-Toyota) erwischt, der als 17. um 50 Tausendstelsekunden gegen Rubens Barrichello (Honda/14.) am Cut vorbeischrammte und damit erstmals in dieser Saison gegen Alexander Wurz den Kürzeren zog. Letzterer war fehlerfrei unterwegs, war im zweiten Abschnitt aber nicht stark genug für die Top 10 und sicherte sich so den 13. Startplatz für das morgige Rennen.


    Ebenfalls auffällig in Q1: Anthony Davidson (Super-Aguri-Honda/19.) leistete sich bei langsamer Fahrt einen äußerst dumm aussehenden Dreher im letzten Sektor, wohingegen Adrian Sutil (20./Spyker-Ferrari) die fahrerisch vielleicht beste Performance der gesamten Saison ablieferte und seinen Teamkollegen Christijan Albers, der in den Freien Trainings meistens um einen Hauch schneller gewesen war, um mehr als eine halbe Sekunde deklassierte.

    Alle Red-Bull-Autos in Q2 k.o.


    Die Red-Bull-Flotte schied heute kollektiv im zweiten Qualifying aus, bester Vertreter war Mark Webber (Red-Bull-Renault) als Elfter - ihm fehlten 57 Tausendstelsekunden auf den Einzug ins Top-10-Finale. Auch die beiden Toro-Rosso-Ferraris kamen unter die besten 16, hatten aber in den zweiten 15 Minuten des Nachmittags nicht mehr den Speed, um den anderen Mittelfeldteams ernsthaft die Stirn zu bieten.


    Für den morgigen Grand Prix von Großbritannien auf dem 5,141 Kilometer langen Kurs in Northamptonshire ist damit Lokalmatador Hamilton zumindest Mitfavorit, auch wenn speziell Räikkönen unter Rennbedingungen sicher ein mehr als ernstzunehmender Gegner sein wird. Allerdings hängt noch ein großes Fragezeichen über dem Wetter - und wenn es regnet, ist im 60 Runden langen Rennen wirklich alles möglich...

  • Da scheint das Rennen morgen wieder spannend zuwerden , zumindest unter den ersten Vier . ;)
    Wenn Hamilton wieder mal siegt , könnte er den Titel sich ja bald sichern .
    Alonso scheint mir , als hat er es dieses Jahr nicht mehr vor .