Alonso fährt Freitagsbestzeit am Hungaroring

  • 03. August 2007 - 15:32 Uhr

    In einer von zahlreichen Drehern und Ausrutschern geprägten Einheit fuhr Fernando Alonso Bestzeit vor dem überraschend starken Heikki Kovalainen


    (Motorsport-Total.com) - Der befürchtete Regen blieb aus - einmal abgesehen von ein paar harmlosen Tropfen zwischendurch -, die ungarische Hitze aber nicht: Bis zu 30 Grad Luft- und 41 Grad Asphalttemperatur herrschten trotz stark bewölkten Himmels während des zweiten Freien Trainings zum Grand Prix von Ungarn auf dem Hungaroring, in dem sich mit Fernando Alonso (McLaren-Mercedes) einer der Favoriten durchsetzte.


    Die 90-minütige Session nahm einen merkwürdigen Verlauf, denn obwohl der 4,381 Kilometer lange Kurs dank der weniger staubigen Fahrbahnverhältnisse wesentlich schneller war als noch am Vormittag, gab es in der letzten halben Stunde, in der es normalerweise drunter und drüber geht, keine entscheidenden Verbesserungen mehr. So blieb Alonsos Zeit von 1:20.919 Minuten nach 29 Runden, in denen er nicht einmal das Maximum herausholte, unangetastet.

    Graining nicht so dramatisch wie am Morgen


    Alonso war aber nicht der einzige Pilot, dem es nicht gelang, seine besten Sektorenzeiten in eine saubere Runde zu packen, sondern quer durch das gesamte Feld hatten damit alle 22 Teilnehmer ihre Schwierigkeiten. Dafür entschärfte sich die Reifensituation ein wenig, denn das massive Graining der Bridgestone-Pneus am Vormittag trat am Nachmittag weniger stark auf. Allerdings fiel auf, dass der Unterschied zwischen der weichen und superweichen Mischung recht gering war.


    Diese doch eher ungewöhnlichen Verhältnisse nutzte Heikki Kovalainen (Renault/+ 0,364/39 Runden) zu einer hervorragenden Rundenzeit, die ihm letztendlich den zweiten Platz einbrachte. Zwischenzeitlich lag der Finne sogar an der Spitze einer Renault-Doppelführung, sein nicht ganz so konkurrenzfähig wirkender Teamkollege Giancarlo Fisichella (+ 0,779/36 Runden) fiel aber bis zum Ende der Session noch auf den achten Platz zurück.


    Lewis Hamilton (3./+ 0,419/32 Runden) leistete sich fünf Minuten vor Schluss im Windschatten von Sakon Yamamoto (22./Spyker-Ferrari/+ 5,388/29 Runden) einen Schnitzer, als er auf einem schmutzigen Streckenabschnitt das Heck verlor und im Kiesbett stecken blieb, aus dem MP4-22 aussteigen musste. Wenig später drehte sich in der Zielkurve auch Felipe Massa (7./Ferrari/+ 0,701/29 Runden), der Brasilianer konnte aber weiterfahren.

    McLaren-Mercedes mit starker Pace


    Kimi Räikkönen (+ 0,670/29 Runden) rundete als Sechster das silbern-rote Duell um die WM-Krone ab, in dem heute McLaren-Mercedes um einen Hauch stärker wirkte, was aber am Freitag noch nichts bedeuten muss. Vor allem zückte Ferrari keinen superweichen Reifensatz mehr, weshalb anzunehmen ist, dass Räikkönen und Massa morgen noch zulegen werden. Auf jeden Fall geht der WM-Kampf in die nächste spannende Runde.


    Im Schatten der Topteams sorgten Nico Rosberg (Williams-Toyota/+ 0,566/40 Runden) und Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 0,598/37 Runden) für ein erfreuliches Resultat aus deutscher Sicht, denn die beiden belegten die Positionen vier und fünf. Ralf Schumacher (11./Toyota/+ 0,993/29 Runden) und Alexander Wurz (12./Williams-Toyota/+ 1,068/35 Runden), der einmal neben der Strecke war, verpassten die Top 10 knapp.

    Vettel mit grundsolidem Toro-Rosso-Einstand


    Innerhalb der Red-Bull-Fraktion herrschten diesmal Normalverhältnisse - Mark Webber (13./+ 1,406/28 Runden) und David Coulthard (14./+ 1,564/33 Runden) hatten die "Jungbullen" von Toro-Rosso-Ferrari recht gut im Griff. Apropos "Jungbullen": Neuzugang Sebastian Vettel (+ 2,229/39 Runden) blieb bis auf einen kleinen Ausritt fehlerfrei und war als 20. nur um zwölf Tausendstelsekunden langsamer als sein Teamkollege Vitantonio Liuzzi (19./42 Runden).


    Der zweite Neuling gegenüber dem Nürburgring, Yamamoto, konnte dem wie immer konstant starken Adrian Sutil (21./Spyker-Ferrari/+ 2,754/34 Runden), der sich allerdings auf der Suche nach dem Limit einige Male kleiner Ausflüge neben die Strecke leistete, absolut nichts entgegensetzen und wurde erwartungsgemäß Letzter. Immerhin konnte er Erfahrung sammeln, doch damit ist für den Japaner die Fahnenstange wohl auch schon erreicht.