10. August 2007 - 14:03 Uhr
Der Mercedes-Motorsportdirektor über die Spannungen der beiden Fahrer des Teams, Abwanderungsgerüchte um Alonso und eine geplante Gesprächsrunde
(Motorsport-Total.com/sid) - Frage: "Ihre beiden Fahrer Lewis Hamilton und Fernando Alonso stehen seit den Ereignissen beim Ungarn-Grand-Prix fast täglich in den Schlagzeilen..."
Norbert Haug: "Das Ganze ist natürlich auch sehr hochgekocht worden. Sicher ist bei uns keine Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung, aber die wollen wir auch gar nicht. Es ist doch normal, dass eine gewisse Anspannung da ist, wenn zwei Fahrer aus einem Team um die Weltmeisterschaft kämpfen."
Frage: "Hamilton und Alonso hatten zuletzt in der Öffentlichkeit eine ganze Menge zu sagen. Sind Sie mit diesem Offensivdrang Ihrer Fahrer grundsätzlich einverstanden?"
Haug: "Gerade uns wird doch immer vorgeworfen, unsere Fahrer hätten nichts zu sagen und würden zur Unmündigkeit erzogen. Jetzt sagen sie mal ihre Meinung, und dann ist es auch wieder nicht richtig. Die Teamleitung hat sich mit Absicht zurückgehalten, weil für uns immer die Fahrer im Vordergrund stehen."
Frage: "Alonso hat aber immerhin sehr laut über einen vorzeitigen Abschied von McLaren-Mercedes nachgedacht..."
Haug: "Fernando hat einen Vertrag bis 2008, und den wird er auch erfüllen. Ich glaube, es konnte keiner ahnen, dass Hamilton als Neuling auf Anhieb um die WM kämpft. Tatsache ist natürlich, dass der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso lernen muss, mit diesem Zustand umzugehen."
Frage: "Alonso hat außerdem immer wieder die Vermutung geäußert, dass Hamilton teamintern bevorzugt wird..."
Haug: "Rennfahrer neigen dazu, in jedes Detail etwas reinzuinterpretieren, aber damit würden wir doch gegen uns selbst arbeiten. Schließlich gewinnen Lewis und Fernando gemeinsam Punkte für die Konstrukteurs-WM, und die ist uns sehr wichtig."
Frage: "Wird es in der kurzen Sommerpause bis zum türkischen Grand Prix am 26. August noch ein gemeinsames Gespräch mit allen Beteiligten geben?"
Haug: "In der Woche vor Istanbul wird eine Gesprächsrunde mit den Fahrern und ihren Beratern stattfinden. Sicher sind im Qualifying in Budapest Dinge passiert, die es so nicht mehr geben wird, aber alle Beteiligten haben ihre Fehler offen eingestanden und werden daraus lernen."
