Ferrari dominiert zum Auftakt in der Türkei

  • 24. August 2007 - 10:33 Uhr

    Kimi Räikkönen und Felipe Massa hängten die Silberpfeile im ersten Freien Training um mehr als eine Sekunde ab - Feuer bei David Coulthard


    (Motorsport-Total.com) - Drei Wochen Formel-1-Pause sind endlich vorbei - und im ersten Freien Training zum Grand Prix der Türkei in Istanbul bot sich heute Morgen ein ganz anderes Bild als noch am Hungaroring: Ferrari dominierte die 90-minütige Session in beeindruckender Manier, auch wenn es vorerst natürlich nur um die "Goldene Ananas" ging.


    Zunächst war bei bis zu 33 Grad Hitze recht wenig auf der 5,338 Kilometer langen Strecke los, doch nach etwa einer halben Stunde ging es dann doch richtig zur Sache. Und als das Geschehen endlich im Gange war, fuhr Ferrari in einer eigenen Liga: Kimi Räikkönen (22 Runden) erzielte früh eine Zeit von 1:28.019 Minuten, verbesserte sich dann kurz vor Schluss noch auf 1:27.988 Minuten und war damit deutlich schneller als all seine Verfolger.

    Massa langsamer als Räikkönen


    Dies beinhaltet auch seinen Teamkollegen Felipe Massa, der 20 Runden absolvierte, nie ganz an den finnischen "Iceman" herankam und unterm Strich als Zweiter 0,403 Sekunden Rückstand hatte. Bei Ferrari war die Stimmung trotzdem bestens, weil man um mehr als eine Sekunde schneller war als die beiden Silberpfeile, die die Positionen drei und vier belegten. Die beiden Topteams verwendeten übrigens keine weichen Bridgestone-Reifen.


    Fernando Alonso (3./McLaren-Mercedes/+ 1,234/20 Runden) war im schlagzeilenträchtigen "Krieg der Sterne" zum Auftakt um 0,029 Sekunden schneller als Lewis Hamilton, der nur halb so viel unterwegs war wie sein McLaren-Mercedes-Teamkollege, weil er zum Schluss wegen eines durch ein Ölleck aufgetretenes Kupplungsproblem in Zusammenhang mit einem neuen Getriebe nicht mehr auf Zeitenjagd gehen konnte.


    Ähnliches Pech wie Hamilton hatte auch Alexander Wurz (18./Williams-Toyota/+ 2,888/12 Runden), der lange auf Augenhöhe mit seinem Teamkollegen Nico Rosberg (6./+ 1,415/23 Runden) war, die letzten beiden Runs aber streichen musste. Apropos Rosberg: Gemeinsam mit dem neuerlich starken Ralf Schumacher (7./Toyota/+ 1,426/24 Runden) und Nick Heidfeld (9./BMW Sauber F1 Team/+ 1,653/20 Runden) schaffte er es als einer von drei Deutschen in die Top 10.

    Renault und Toyota flott unterwegs


    Komplettiert wurden diese von Heikki Kovalainen (5./Renault/+ 1,358/19 Runden), der am Ende von allen Verfolgern des Spitzenquartetts die beste Runde mit weichen Reifen hinbekam, Giancarlo Fisichella (8./+ 1,553/19 Runden) im zweiten Renault und Jarno Trulli (10./+ 1,697/26 Runden), der damit wieder langsamer war als Schumacher. Renault und Toyota scheinen also die beiden besten Mittelfeldteams dieses Wochenendes zu sein.


    Hinter Robert Kubica (11./BMW Sauber F1 Team/+ 1,722/23 Runden) klaffte dann schon eine Lücke von mehr als einer halben Sekunde zur zweiten Hälfte des Klassements, in der es keine Auffälligkeiten gab. Erwähnenswert aus deutscher Sicht: Sebastian Vettel (20./Toro-Rosso-Ferrari/+ 3,395/22 Runden) war deutlich langsamer als sein Teamkollege, Adrian Sutil (21./Spyker-Ferrari/+ 3,457/31 Runden) deutlich schneller.

    Coulthards RB3 in Flammen


    Für die spektakulärste Szene des Vormittags sorgte aber David Coulthard (13./Red-Bull-Renault/+ 2,410/23 Runden) bereits nach abgelaufener Zeit: Der Schotte drehte sich in einer Linkskurve und blieb kurz stehen, wobei sich links hinten eine Flüssigkeit entzündete. Mit den Flammen quasi im Gepäck fuhr er noch ein Stück weiter, dann entschied er sich aber dazu, bei einem Streckenposten mit einem Feuerlöscher stehen zu bleiben.


    Vom Wetter her herrschten sonnige Bedingungen, wie sie auch für den Rest des Wochenendes prognostiziert werden, doch die Strecke war ungeachtet dessen zum Auftakt noch recht rutschig, was zu mehreren Ausritten und Drehern führte. Speziell in der neuralgischen Kurve acht, die aus vier voneinander unabhängigen Scheitelpunkten besteht und als große fahrerische Herausforderung gilt, wurden immer wieder Autos neben der Strecke gesehen.