Die schwarzen Brüder

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    Sprecher:
    Ulrich Pleitgen, Raiko Küster, Andreas Pietschmann, Horst Mendroch, Wolfgang Schenck, Peter Kaempfe, Gabriele Möller-Lukas, Sebastian Dominik,
    Emilio Castoldi, Renato Grünig, Ingeborg Kallweit, Hildegard Krekel, Matthias Matschke, Jördis Triebel, Wolf Aniol, Konstantin Graudus,
    Hinnerk Schönemann, Günter Kütemeyer, Siegfried W. Maschek, Hans Löw, Jonas Mues, Katja Zinsmeister, Tanja Schupnek


    Laufzeit 105 min.
    Empfohlen ab 8 Jahre
    ISBN: 3-491-24087-5
    Preis: 16,95 €


    Klappentext:
    Das Tessin in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Not leidenden Bergbauern verkaufen ihre Kinder nach Mailand. Zwanzig Franken bekommen Giorgios
    Eltern dafür, dass ihr Sohn als »spazzacamino«, als lebender Kehrbesen, durch die Kamine kriecht. Von der Familie seines Meisters wird er gequält,
    von anderen verspottet, vor allem eine Straßenkinder-Bande macht es den Kaminkehrerburschen schwer. Doch die wehren sich und gründen den Bund
    der »Schwarzen Brüder« ...


    Rezension:
    Der erwachsene Giorgios sitzt im Zug nach Mailand, als ihn ein vernarbter Mitreisender an seine Kindheit erinnert, genauer gesagt an das schlimmste
    Jahr seines Lebens. 13 Jahre war er alt, als sein Vater ihn aus großer Not heraus nach Mailand als Kaminkehrerbursche verkaufte.
    Die Lebensumstände in Mailand, die gefährliche Arbeit, kaum Nahrung und schwere Misshandlungen durch die Familie seines Meisters und eine Straßengang,
    ließen ihn jeden Tag dem Tod einen großen Schritt näher kommen. Und auch ohne diese Begleitumstände war es nicht ungewöhlich, bei der Arbeit zu sterben!
    Bis ihm endlich die Flucht gelingt und er nach Hause zurück kehren kann, dauert es eine lange Zeit, in der er viel zu erdulden hat.


    Dem Hörspiel gelingt es eindrucksvoll, ohne viele Geräusche und großartige Effekte, dem Hörer die Stimmung und den Zeitgeist des Tessins in der
    Mitte des 19ten Jahrhunderts zu vermitteln. Allein die Musikeinspielungen und ein großartiger Ulrich Pleitgen als älterer erzählender Giorgios
    schaffen es, dass einen so ein unangenehmes Gefühl in der Bauchgegend die gesamte Dauer des Hörspiels nicht mehr los lässt. Man fiebert mit, wird
    wütend bei all den Ungerechtigkeiten, die Georgios widerfahren und hofft, dass er nicht den Mut verliert.


    Eine sehr kritische Sozialstudie, angesiedelt in einer längst vergangen Zeit.
    Und trotzdem in vielen Facetten durchaus auf die heutige Zeit übertragbar!
    Unbedingt empfehlenswert [allerdings meiner Meinung nach nicht unbedingt schon ab 8 Jahre]!


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