16. September 2007 - 11:06 Uhr
Timo Glock trägt sein unglaubliches Pech vor dem Sprintrennen in Belgien mit Fassung und ist im Geiste schon beim Finale in Valencia
(Motorsport-Total.com/Premiere) - Timo Glock ist wirklich vom Pech verfolgt: Nachdem er gestern am Start stehen blieb, kam er heute nicht einmal so weit - schon in der Runde aus der Box in die Startaufstellung wurde er auf der Kemmel-Geraden völlig unnötig von Ricardo Risatti abgeschossen, beschädigte sich dabei sein Auto, musste aussteigen und seinen Konkurrenten zuschauen.
Frage: "Timo, du verfluchst in dieser Saison sicher dein Schicksal - nicht nur in dieser Saison, sondern auch an diesem Wochenende..."
Timo Glock: "Ich weiß nicht. Dazu kann man nichts mehr sagen, glaube ich. Wenn mir einer in der Runde zur Startaufstellung einfach ins Auto fährt - keine Ahnung. Ich weiß nicht, was ich verbrochen habe. Ich soll diese Meisterschaft anscheinend nicht gewinnen. Ich weiß es nicht. Keine Ahnung - ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll."
Rätselraten über Risattis Aktion
Frage: "Hast du mit Ricardo Risatti schon gesprochen?"
Glock: "Nein, ich habe ihn nicht mehr gesehen, denn er ist ja schon im Auto gesessen. Dazu kann man nicht mehr viel sagen. Ich bin ja noch extra rechts gefahren, um den Leuten Platz zu geben, damit sie mich überholen, weil ich meine Reifen anwärmen wollte. Ich weiß nicht, wo er herkam - er ist mir einfach ins Auto rein und macht mir meine Meisterschaft kaputt."
Frage: "Du gehst als Führender ins Finale nach Valencia. Gestern gab es ja Probleme am Start. Gehst du jetzt persönlich zur GP2 und verlangst, dass da technisch alles klappen muss?"
Glock: "Vom Team her ist es kein Problem - und die GP2-Organisation kann so etwas in zwei Wochen nicht umdrehen. Die Meisterschaft ist unberechenbar, wenn solche Dinge passieren. Mit zwei, drei Ausfällen kann man immer noch in Führung liegen, aber es hat noch niemanden gegeben, der mit acht Nullern immer noch in Führung liegt! Eigentlich muss man die Frage stellen, was die anderen in der Zeit gemacht haben, aber im Endeffekt hilft uns das nicht weiter. Ich kann darüber echt nur noch lachen - es ist ein Witz! Jetzt müssen wir einfach noch mal alles zusammennehmen für das Finale."
Keine Sorgen hinsichtlich der Zukunft
Frage: "Bist du dir sicher, dass die Formel-1-Leute, mit denen du redest, wissen, dass du acht Nuller geschrieben hast, viel Pech hattest?"
Glock: "Ich glaube, die Leute interessiert das, die wissen es genau und haben es richtig analysiert. Die sind ja nicht erst gestern oder vorgestern an mich herangetreten, sondern schon lange vorher, kennen meinen Speed. Aber ich denk mal, dass es mir nichts kaputtmachen wird. Es ist halt schade, denn man investiert jede Menge Geld - und dann passieren so blöde Dinge. Im Endeffekt hätten wir uns das alles sparen können und wären nach Valencia gefahren und hätten die Meisterschaft in einem Rennen ausgetragen. Da wäre dasselbe herausgekommen."
Frage: "Du verhandelst mit Williams und Toyota. Wird es noch vor Valencia eine Entscheidung geben?"
Glock: "Müssen wir mal schauen. Es wäre natürlich supergut für uns, wenn es vor Valencia klappen würde, aber das werden wir sehen, wie es funktioniert. Mal schauen."
