Der Kurier der Zarin

  • Weil Andreas im Filmthread gerade auf die Wussow-Serie "Der Kurier der Kaiserin" hinweist, möchte ich an dieser Stelle auf ein Buch von Robert Heymann hinweisen, das 1928 Jahren im Goldmann-Verlag unter den Pseudonym Sir John Retcliffe d. J. erschienen ist. Ich habe es sogar vorliegen, allerdings noch nicht gelesen, sodass ich nicht sagen kann, ob und wie weit sich der Band an Verne anlehnt. Zumindest spielt die Handlung tatsächlich in Russland, und wie es nach einem kurzen Durchblättern scheint, muss sich auch hier der Kurier durch Sibirien kämpfen. Die Handlung selbst spielt wohl kurz nach der Oktoberrevolution.
    Da ich bisher auch keines der anderen unter diesem Pseudonym erschienenen Bücher gelesen habe, weiß ich auch nicht, ob es sich lohnt. Wenn es allerdings stimmt, dass die Bücher so eine Art Fortführung der echten Retcliffe-Werke sein sollen, dann könnte der Band zumindest ganz unterhaltsam sein.


    Hat es vielleicht schon jemand hier gelesen und kann es weiter empfehlen?

  • Ich kenne es nicht, aber von Retcliffe habe ich gerade gestern zufälligerweise PUEBLA oder DER SCHATZ DER INKAS bestellt. Außerdem habe ich hier auch NENA SAHIB von Retcliffe, allerdings noch ungelesen. NENA SAHIB hat mich neugierig gemacht wegen "Nana Sahib" aus DER STAHLELEFANT. Auf PUEBLA bin ich gekommen, weil dieser Roman in "Volker Klotz: Abenteuer-Romane" beschrieben wird, neben "Eugene Sue: Die Geheimnisse von Paris", "Alexandre Dumas: Der Graf von Monte Christo", "Gabriel Ferry: Der Waldläufer", Karl May: Der verlorene Sohn" und "Jules Verne: Mathias Sandorf".

  • Du darfst die beiden Retcliffs aber nicht verwechseln. Der Retcliffe, den du nennst, ist der echte. Der von mir oben genannte Verfasser Sir John Retcliffe d. J. ist einer der sogenannten Pseudoretcliffs. Hinter ihn verbirgt sich, wie schon gesagt der auch unter anderen Pseudonymen bekannte Robert Heymann sen. Der Klarname des von dir genannten Sir John Retcliffe ist Hermann Goedsche.


    Die von dir genannten Bände "Nena Sahib" und "Puebla" sind sicherlich seine bekanntesten Werke. Dazu kann man sicherlich noch "Sebastopol" zählen. Zwischen den beiden von dir genannten Romanen gibt es sogar Überschneidungen, so dass Nena Sahib auch in Puebla auftritt. Die beiden San-Francisco-Episoden in den Bänden ergänzen sich nämlich auf das Vorteilhafteste. Es ist allerdings egal, welchen der beiden Bände man zuerst liest. "Puebla" ist eher ein Indianerbuch, in dem, wie bei Verne, eine Szene mit einem Kondor vorkommt, der einen menschen durch die Luft trägt. Und Nena Sahib schildert den mit seinem Namen verbundenen Aufstand in Indien. Allerdings hat er nur recht wenig mit Vernes "Dampfhaus" zu tun. Übrigens wird die Geschichte in Retcliffs letztem Roman "Biarritz" fortgeführt. Die Retcliffe-Bücher sind allerdings stellenweise ziemlich brutal und blutrünstig, zumal er gerade solche Szenen mit recht genüsslichen Worten schildert.