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Ich meinem "Sonderband der Digitalen Bibliothek" (Wikipedia Herbst 2004, S. 18037) fand ich folgenden Artikel:
QuoteADS – eine Gabe?
ADS wird offiziell als ernstzunehmende Störung eingestuft, doch sind viele (auch Betroffene) anderer Ansicht. Sie betrachten ADHS als Gabe. In seinem Buch Eine andere Art die Welt zu sehen hat Thom Hartmann die Theorie aufgestellt, dass die Betroffenen des ADS aus genetischer Sicht "nur" die Nachfahren der steinzeitlichen Jäger und Sammler (Hartmann nennt sie daher "Hunter") seien. In seinem 2000 erschienenen Buch ADD: Veränderungen selbst bewirken plädiert Hartmann dafür, ADD als eine Eigenschaft zu sehen, die durchaus verändert/behoben werden kann.
Die Vertreter dieser Ansicht finden Hinweise auf ein Vorliegen von ADS in der Lebensgeschichte vieler berühmter Persönlichkeiten der Weltgeschichte. Beispiele sind Hans Christian Andersen, Ludwig van Beethoven, Winston Spencer Churchill, Walt Disney, Thomas Edison, Albert Einstein, Benjamin Franklin, Robert und John F. Kennedy, Theodore Roosevelt, Jules Verne und die Gebrüder Wright. Allerdings sind solche post mortem-Diagnosen natürlich mit Vorsicht zu genießen.
Eine Störung wie ADS als Gabe zu betrachten mag dem Leser suspekt erscheinen, jedoch ist es ein Aspekt, den man bei der Diskussion um ADS nicht aus den Augen verlieren sollte.
Wieder andere Fachleute gehen nicht davon aus, dass es sich bei ADS überhaupt um ein einheitliches, abgrenzbares und spezifisches Syndrom handelt, sondern um einen sehr unspezifischen diagnostischen "Sammeltopf". Wenn man Menschen mit der Diagnose "ADHS" genauer untersucht, findet man, dass die Probleme nahezu bei jedem einen anderen Hintergrund haben und die Unterordnung unter eine gemeinsame Diagnose sehr willkürlich ist. Hartmanns These ist also zwar unterhaltsam, aber wissenschaftlich lediglich belletristisch.
[Enzyklopädie: Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom. DB Sonderband: Wikipedia Herbst 2004, S. 18037]
Ich hatte bislang nichts darüber gelesen. Was sagen die Experten?