Riordan, Rick: Percy Jackson in: Diebe im Olymp


  • Percy Jackson in: Diebe im Olymp von Rick Riordan ist das erste Buch aus der Percy-Jackson-Reihe. Das Buch ist besonders für Jugendliche geeignet, da es in der modernen Jugendsprache geschrieben ist (Zitat: ...also zwang Zeus Chronos seine Geschwister auszukotzen. Es geht um den 12-jährigen Percy, der mit seiner Mutter und seinem Stiefvater Gabe der Stinker in New York lebt. Percy ist hyperaktiv und Legastheniker. Er geht auf die Yancy Acadamy für Problemkinder und ist bereitsnach jedem Schuljahr von der Schule geflogen. Er findet dort seinen besten Freund Grover. Grover hat (das sagt man zumindest) eine Behinderung in den Beinmuskeln und ist deshalb vom Sportunterricht befreit. Sein Lateinlehrer Mr. Brunner sitzt in einem Rollstuhl und erwartet von Percy immer beste Leistungen. Doch auf einem Schulausflug verwandelt sich seine Mathelehrerin Mrs. Dodds in eine stinkende Furie. Percy ahnt, dass da irgendetwas schief läuft. Doch durch Grover, der eigentlich ein Satyr ist, gelangt er nach Camp Halfblood Hill, wo die Kinder der großen 12 olympischen Götter Zeus, Poseidon, Hera, Hades, Ares, Athene, Apollo, Hephaistos, Dionysos, Hermes, Demeter, Artemis leben. Dort lernt er Annabeth, eine Tochter der Athene, und Luke, ein Sohn von Hermes, kennen, mit denen er sich anfreundet. Doch viel Zeit zum Entspannen gibt es dort nicht, denn Percy erfährt bald, dass er auch Sohn einer Gottheit ist, und dass jemand den Blitz des Zeus gestohlen hat. Also machen sich Percy, Annabeth und Grover auf, um den Blitz zu finden und den Dieb ausfindig zu machen. Unterwegs begegnet er allen möglichen Ungeheuern aus griechischen Sagen und Mythen. Das Buch ist spannend, zugleich aber auch sehr, sehr, sehr humorvoll (wobei das noch sehr, sehr, sehr untertrieben ist) und ansprechend geschrieben, sodass man sich wie im 3D-Kino fühlt und sich perfekt in die Lage hineinversetzen kann. [Vitus Steyer]


    Riordan, Rick: Percy Jackson in: Diebe im Olymp.
    Gebunden | 447 S., ab 11 J. , in deutscher Sprache | 2006 Carlsen | ISBN 978-3-551-55417-8 | 16.00 EUR

  • Ich kann dem nur zustimmen! Allerdings heißt hier moderne Jugendsprache nicht, zwanghaft jugendlich wirken zu wollen, wie es meiner Meinung nach z.B. bei House of Night passiert. Hier ist die Sprache einfach witzig.
    Zuerst habe ich Percy Jackson als einen Trittbrettfahrer verdächtigt, der den Ruhm von Harry Potter ausnutzt, sprich: Kleiner, armer, tapferer Junge rettet die Welt, weil er eben doch etwas Besonderes ist, mit einer Freundin und einen Freund an der Seite und das Vorhandensein von Personen, deren Namen nicht genannt werden dürfen). Aber bevor man Grund zum Meckern hat, muss man sich das Ganze erst mal genauer ansehen. Was ich auch gemacht habe, immer noch der Meinung, dass das Buch zu lesen vermutlich verschwendete Zeit ist ;-). Aber schon auf den ersten Seiten wurde ich eines Besseren belehrt. Ich meine, wie oft kommt es vor, dass man bei einem Buch wirklich laut lachen, und nicht nur Schmunzeln, muss? Für alle, die bisher noch eher misstrauisch waren - lesen! Gut, wenn die eigene, geliebte Mutter vor seinen Augen entführt oder vielleicht getötet wird, dann verhält sich Percy ziemlich ruhig. Und Amerika als den Gipfel der abendländischen Kultur zu bezeichnen ist eine nette Idee, die aber irgendwie ein „und sind wir Hinterweltler?“-Gefühl beim europäischen Leser hervorruft. Aber das war es dann auch schon an negativer Kritik. Ich möchte in dieser Rezension vor allem das Sprachliche loben. Bei den meisten Autoren sind kurze Sätze eher ein Zeichen davon, dass sie noch ein wenig üben müssen, hier triefen Bemerkungen nur vor Sarkasmus – richtig witzigen. Ich möchte hier nur ein paar Beispiele (die sich übrigens auf fast jeder Seite finden lassen) aufführen (kein direkter Spoiler, kann man gefahrlos lesen. Wenn man aber kein Detail aus dem Buch wissen will, hier stoppen!): (Percy wird bei seinem Einführungsrundgang in das Camp die Mensa gezeigt, die zu seinem Erstaunen über kein Dach verfügt) „Was macht ihr, wenn es regnet?“, fragte ich. Chiron schaute mich an, als hätte ich den Verstand verloren. „Dann müssen wir doch wohl trotzdem essen, oder?“// (Sein Freund Grover, ein Satyr) „Fleisch“, sagte er verächtlich. „Ich bin Vegetarier.“ / „Du isst Enchiladas und Blechdosen“, erinnerte ich ihn./ „Das ist Gemüse(…).“// (Beim Versuch in die Unterwelt zu gelangen) „Und wie seid ihr bitte gestorben?“ Ich stieß Grover an. „Äh“, sagte er. „Na ja…ertrunken…in der Badewanne.“/ „Alle drei?“, fragte Charon. Wir nickten.// (Foltern im tiefsten Teil der Hölle) Noch aus der Ferne konnte ich erkennen, wie Leute von Höllenhunden gejagt, auf Scheiterhaufen verbrannt (…) oder dazu gezwungen wurden, sich Opern anzuhören.“// (Der Umhang eines Gottes besteht offenbar aus gewebten Seelen) Der ADHD-Teil in mir fragte sich so ganz nebenbei, ob seine restliche Kleidung wohl auch so aussah. Welch entsetzliche Taten musste man in seinem Leben wohl begehen, um in die Unterwäsche von Hades eingewebt zu werden?