• Lange erwartet, endlich erschienen: der Sammelband HOHLWELTEN, herausgegeben von Hartmut Fischer und Gerd Schubert. Detaillierte Infos hier:


    http://www.lob.de/cgi-bin/work…e=viewone&titnr=256566283


    Speziell zu Jules Verne enthalten:
    eine Collage von Jessica Vogel zur "Reise zum Mittelpunkt der Erde" (S. 356-357)
    und von mir "Erdschichten, Textschichten. Jules Vernes literarische Wanderung ins Innere der Erde" (S. 138-161), in dem es um Jules Vernes populärwissenschaftliche und belletristische Quellen für den selben Titel geht.


    Ich hatte mich 2005 anlässlich meiner Übersetzung des Romans bei Artemis & Winkler bzw. dtv in das kuriose Thema hineingearbeitet und bin überzeugt, dass den Herausgebern mit diesem Buch im deutschen Sprachraum ein wirkliches Standardwerk gelungen ist, zu dem es bislang keine Alternative gibt. Das Buch beschert einem nicht nur einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung des Themas, sondern macht diese auch immer wieder an einzelnen Autoren (neben Verne Casanova, Theodor Storm, Bulwer-Lytton, Arno Schmidt u.a.) nachvollziehbar.


    Besonders interessant und überzeugend finde ich die Darstellungen der deutschen Spezialwege (siehe die Artikel von Meike Peinemann und Karlheinz Weißmann), die kritisch deren esoterische und völkisch-nationalsozialistische Aspekte diskutieren. Ich betone das Wort "kritisch", denn bisher stand dem deutschsprachigen Publikum nur eine Übersetzung des englischen Buches "Arktos" von Joscelyn Goswin zur Verfügung, das ich persönlich unsäglich finde, weil es ständig mit einem Bein im esoterischen Sumpf steckt und - für Laien kaum nachvollziehbar - Fakten, Hypothesen und Fantasie vermischt und die politischen Probleme verharmlost.


    Das Buch gibt sicher Anlass zu Diskussionen, und die ist es wert.