Projekt: Poldi liest Verne

  • ... ich finde Bernhards Bemerkung mit dem Schluss interessant. Jetzt wo es nochmal angesprochen wurde: Ich hatte damals beim Lesen auch den Eindruck, als wenn Verne sich gegen Ende des Romans sehr beeilen wollte, so als wenn der Redaktionsschluss naht. Vorher gab es lange Ausschweifungen und dann kam irgendwie eine komprimierte Schlussphase...

  • Fertig! Ich bin doch sehr zufrieden mit dem Buch, der zweite Teil hat es herausgerissen: Es war spannend, aufregend, aufklärend - und am Ende gab es ein Happy-End, ganz im Stil von Jules Verne.


    Übrigens habe ich in meinem Buch einen alten Zeitungsschnipsel gefunden, vermutlich vom 8.2.1944. Um welche Zeitung es sich handelt, kann ich leider nicht sagen. Es geht um die Quellen des Orinoko:

  • Das gefällt mir. Ich sammle schon seit meiner Schulzeit antiquarische Bücher. Solche "Einlagen" sind immer etwas Besonderes. Ich habe eine kleine Mappe, wo ich solche Fundstücke immer reinlege. Vor einiger Zeit hat meine Frau mal eine Collage davon gemacht.


    Bei dir ist das noch was anderes: Jetzt hast du ein absolut tolles Lesezeichen! Na wenn das nicht passt.

    :laola:

  • Das nächste Verne-Buch auf meiner Leseliste ist Das zweite Vaterland. Da es sich hierbei aber um eine Fortsetzung des Romans Der Schweizerische Robinson von Johann David Wyss handelt, ziehe ich dieses Buch zunächst einmal vor:



    Dieses Buch wurde von Jules Verne geliebt, deshalb hat er auch eine Fortsetzung geschrieben.

  • Es wird dir gefallen. Hat den Charme des alten ursprünglichen Robinson Crusoe. So vom Schreibstil her. Aber du wirst Bekannte wiedertreffen, vielleicht jast du auch schon den Film "Die Schweizer Familie Robinson" oder "Dschungel der 1000 Gefahren" gesehen. Dann gibt es ein Erinnern.


    Zu deinem Buch habe ich auch eine Seite:#

    Johann David Wyss: DerSchweizerische Robinson


    SO oder so - viel Spaß!

  • Tja, ich weiß nicht... Ich tu mich schwer mit dem Roman. Ich finde die Ausdrucksweise sehr anstrengend zu lesen, der Schreibstil ist sehr verschwurbelt und altbacken in meinen Augen. Ich bleibe aber tapfer und melde mich zwischendurch!


    Die Filme habe ich natürlich gesehen und sehr schön in Erinnerung - ist aber auch schon ein paar Donnerstage her, als ich die gesehen habe. :D:

  • Ich habe jetzt ein Drittel des Romans gelesen und habe mich in den Stil "eingelesen". Eine sehr schöne Geschichte, bislang alles "heile Welt" ohne großartige Probleme. Dafür, dass die Familie Schiffbrüchige sind, sind sie doch auf ihrer Insel sehr luxuriös ausgestattet und finden auf dem Wrack immer das, was gerade benötigt wird. Die Geschichte macht Spaß, an den Schreibstil musste ich mich gewöhnen.

  • Tja, so unterschiedlich ist die Sichtweise. Ich fand den alten Stil gerade als authentisch.

    Zitat

    Ich finde die Ausdrucksweise sehr anstrengend zu lesen, der Schreibstil ist sehr verschwurbelt und altbacken in meinen Augen.

    schrieb Poldi. Für sind solche Texte immer eine Zeitreise. An solchen Stellen merkt man, dass doch schon einige Zeit vergangen ist. Wenn alles glatt und rund ist, dann weiss ich, dass jemand die INhalte überarbeitet hat. Und wenn dann noch jemand alte Texte aus seiner aktuellen Sicht politisch korrekt umschreibt, dann ist nicht mehr viel vom Original zu spüren...

  • Fertig! Beim zweitletzten Kapitel von Der Schweizerische Robinson gab es einen Zeitsprung von 8 Jahren und die Insel hatte eine neue Mitbewohnerin gefunden. Im letzten Kapitel endlich ein Schiff, das die Inselbewohner von ihrem Robinson-Dasein erlösen könnte - aber nicht alle entschließen sich, die Insel zu verlassen.


    Eine schöne Geschichte, nach meinem Geschmack ein wenig zu viel "heile Welt", aber dafür kindertauglich. Dass ich mich mit dem Schreibstil schwer getan habe, habe ich bereits mehrfach geschrieben. Umso mehr bin ich jetzt auf Vernes Fortsetzung Das zweite Vaterland gespannt, sowohl von der Geschichte als auch vom Schreibstil. Der Roman liegt mir als Hartleben-Übersetzung in einer neutralen Bindung vor. Ich werde berichten.


  • Umso mehr bin ich jetzt auf Vernes Fortsetzung Das zweite Vaterland gespannt, sowohl von der Geschichte als auch vom Schreibstil. Der Roman liegt mir als Hartleben-Übersetzung in einer neutralen Bindung vor. Ich werde berichten.

    ... bin gespannt, was du zu dem Buch sagst, ich habe es exakt 1 x in meiner Jugend gelesen und als eher langweilig in Erinnerung behalten. Wobei "in Erinnerung behalten" es nicht genau trifft. Beide Bände plätscherten so schön seicht vor sich hin, dass ich heute gar nicht mehr weiß, was da eigentlich drin stand. Müsste also, wie so vieles, mal wieder auf meine Leseliste. Aber da steht noch so vieles anderes ... :wacko:

  • ... bin gespannt, was du zu dem Buch sagst, ich habe es exakt 1 x in meiner Jugend gelesen und als eher langweilig in Erinnerung behalten. Wobei "in Erinnerung behalten" es nicht genau trifft. Beide Bände plätscherten so schön seicht vor sich hin, dass ich heute gar nicht mehr weiß, was da eigentlich drin stand. Müsste also, wie so vieles, mal wieder auf meine Leseliste. Aber da steht noch so vieles anderes ... :wacko:

    Das mit der Leseliste kenne ich :DD

    Bin noch nicht weit, Kapitel 1 hat mir schon mal gefallen, bin froh, dass Verne den Schreibstil von Wyss nicht übernommen hat. :]

  • Ich habe jetzt die ersten 6 Kapitel gelesen und was ich auf jeden Fall empfehle, zunächst den Wyss zu lesen. Die ersten drei Kapitel in Das zweite Vaterland sind in Vernes Schreibstil das letzte Kapitel von Der Schweizerische Robinson. Ohne diesen vorher gelesen zu haben, versteht man womöglich die Zusammenhänge nicht. In Kapitel 4 und 5 wird dann zwar der gesamte Roman von Wyss sehr kompakt zusammengefasst, aber bis dahin bilden sich wahrscheinlich ein paar Fragezeichen beim Leser. Der Schweizerische Robinson ist in der Ich-Form des Vaters der Familie Zermatt geschrieben, der der unangefochtene starke Held des Romans ist. Verne schafft einen weichen Übergang in den ersten drei Kapiteln, er spricht vom älteren Zermatt, als ob in seinem Roman jetzt die "Next Generation" zum Zuge kommt. Auch erzählt Verne sehr viel persönlicher: Während Wyss immer von der "Mutter" spricht, hat sie bei Verne auf einmal einen Vornamen - Betsie. Und es gibt plötzlich eine Nautilusbai, die mir bei Wyss zumindest nicht aufgefallen ist.


    Also jetzt ab Kapitel 6 passieren die neuen Dinge, hier beginnt die eigentliche Fortsetzung. Es ist und bleibt spannend.

  • Das Erscheinen der Nautilus #42 hatte für mich Folgekosten, zweimal Dornbrunnen-Verlag:

    • Michel Verne: Im Jahre 2889
    • Emilio Salgari: Die Italienischen Robinsons

    Zweiteres passt so gut zu meiner aktuellen Lektüre, dass ich mich dazu entschlossen habe, nach Das zweite Vaterland in meiner Leseliste den Salgari dazwischenzuschieben.


  • Ich habe gerade Das zweite Vaterland beendet. Teil 2 kann man mit Schiffbruch im Schiffbruch bezeichnen. Nach einer Meuterei werden die Protagonisten ausgesetzt und erleiden Schiffbruch auf einer Insel. Spät stellt man fest, dass es sich um die Neue Schweiz handelt. Um am Ende wird alles gut...

    Mache jetzt mit Die Italienischen Robinsons weiter. Passt gut, bin ja noch am Gardasee 8)

  • Die Italienischen Robinsons habe ich inzwischen beendet. Eine Robinsonade, die sich leicht lesen lässt und viele Parallelen zu bekannten Abenteuerromanen besitzt. So erinnert der allwissende Herr Albani doch sehr an den Vater Zermatt aus Der Schweizerische Robinson oder Ingenieur Smith aus Die geheimnisvolle Insel. Schöne Geschichte, von mir gibt es eine Leseempfehlung.


    Es geht weiter mit Die Historien von Jean-Marie Cabidoulin. Hier liegt mir eine Hartleben-Broschur vor, zusammengebunden mit Herr der Welt.



    Die ersten drei Kapitel sind gelesen, es geht flüssig und spannend los und meine erste Erkenntnis ist, dass ich niemals auf einem Walfänger mitfahren möchte... Ist ja doch eine brutale Angelegenheit. :(: