Auch Frauen fahren Rad

  • Olympische Spiele / Straßenrennen der Frauen
    Letztes Duell zwischen zwei "Grandes Dames"


    ATHEN, 14.08.04 (rsn) - Die beiden letzten Olympiasiegerinnen, Jeannie Longo (1996) und Leontien Zijlaard-Van Moorsel (2000) stehen am Sonntag beim olympischen Straßenrennen der Frauen (118,8km) in Athen wieder am Start und gehören einmal mehr zu den großen Favoritinnen. Die beiden ewigen Rivalinnen bestreiten ihre letzten Spiele.


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    Leontien van Moorsel gewann drei Goldmedaillen in Sydney


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    Jeannie Longo Fotos: Roth



    Die Holländerin Van Moorsel ist 34 Jahre alt und hat ihren Rücktritt angekündigt nach den Spielen in Athen. Mit einer Goldmedaille würde sich die attraktive Rotterdamerin sicher "begnügen", wenngleich sie wieder in drei Wettbewerben (Straßenrennen, Zeitfahren, Bahnverfolgung) antritt; bei den letzten Spielen gewann die "Königin von Sydney" drei Mal Gold.


    Die französische Radlegende Jeannie Longo wird im Oktober 46 Jahre alt - einen Termin für ihr Karriereende hat sie noch nicht angegeben. Die Grenoblerin mit dem eher herben Charme läßt ihre glanzvolle Karriere ausklingen und macht weiter, solange sie den Rennfahrerinnen, deren Mutter sie sein könnte, noch Paroli bieten kann. "La Longo" ist zäh und läßt sich auch nicht dadurch verunsichern, dass sie in der französischen Frauen- Nationalmannschaft ziemlich isoliert ist. Bei der letzten WM fuhren ihre Teamkolleginnen gegen sie, als sie eine vielversprechende Flucht versuchte. Jeannie Longo gehört im Frauen-Radsport einfach zum "Inventar": Seit bei Olympischen Spielen Frauen-Straßenrennen ins Programm genommen wurden, hat sie keine Spiele verpasst. Athen sind ihre sechsten Olympischen Spiele.


    Das Frauenrennen in Athen wird kein taktisches Rennen werden. Die Nationalmannschaften starten mit maximal drei Fahrerinnen. Und das deutsche Trio zieht dabei vielleicht nicht einmal an einem Strang, denn "Nürnberger"-Kapitänin Judith Arndt hätte so gerne ihre Lebensgefährtin und Teamkollegin Petra Roßner dabei gehabt, der Bund Deutscher Radfahrer nominierte aber nicht die Deutsche Meisterin, sondern die (nicht weniger starke) Angela Brodtka. Die Cottbuserin hat im Falle eines Massensprints gute Chancen auf eine Medaille. Verhindern könnte einen Sprint aber vielleicht auch im letzten Moment die Zeitfahr-Olympiasiegerin Zoulfia Zabirova mit einem Antritt in der letzten Runde, wie es die Russin gerne versucht.


    Die Liste der Favoritinnen ist lang. Die Deutschen Judith Arndt und Trixi Worrack zählen dazu, die Holländerinnen, die ebenfalls zu drittt starten, haben neben Van Moorsel mit der Weltranglisten-Ersten Mirjam Melchers einen zweiten Trumpf. Die Litauerin Diana Ziliute, Weltmeisterin Susanne Ljungskog und die junge Schweizerin Nicole Brändli haben Goldhoffnungen. Auch die Spanierin Joane Somarriba und das walisische Supertalent Nicole Cooke (21 Jahre) kommen mit starker Form nach Athen.


    Quelle: www.radsport-news.com