Übersetzungen & Leseproben

  • Den folgenden Ausschnitt habe ich allerdings nur beim Eduard Kaiser Verlag gefunden:

    Danke, das ist interessant, da ich auch bei Kaiser davon ausgegangen war, dass es auf Weichert zurückgeht:

    Die Versionen von Kaiser und Neues Leben sind anscheinend Bearbeitungen der Weichert-Ausgabe (Übersetzung: Walter Heichen):

    Zu der Bertelsmann-Ausgabe habe ich noch die Angaben bei Thadewald nachgeschaut. Peter Korn ist ein Pseudonym von Roland Gööck, einem Bertelsmann-Bestsellermann:

    Zitat

    Ende der 1950er Jahre gab er neue Ausgaben der Werke von Jules Verne (Sigbert Mohn Verlag, Vier-Falken-Verlag) und Daniel Defoe (Sigbert Mohn Verlag, Bertelsmann Lesering) heraus […]
    Bei Bertelsmann hatte Gööck den Titel Sachbuch-Goethe, andere bezeichneten ihn als „Vielschreiber“ und „Sachbuch-Alleskönner“[4] oder als „Tausendsassa“ und „Auflagenmillionär“.[5]
    https://de.wikipedia.org/wiki/…3%B6ck#Leben_und_Karriere

    Eine erste Ausgabe mit 224 S. ist für 1957 verzeichnet (Nr. 60, keine Angaben zu Illus). Die spätere Ausgabe mit 256 S. ist von 1976 und hat bei Thadewald die Nr. 102. Nr. 103 ist eine weitere Version mit ebenfalls 256 S., aber die Illus stammen da von einem Heiner Rothfuchs.


    Ob nun Kaiser oder Bertelsmann zuerst da war, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Bei Kaiser fehlt wohl die Jahresangabe, bei der frühesten Kaiser-Version steht nur „um 1965“ (Nr. 74).


    Edit: Neues Leben stammt wohl von 1956 (Nr. 53).

  • Umfang: 256 Seiten. Könnte ungekürzt sein.

    Moment, da habe ich nicht aufgepasst. Ganz am Anfang fehlt ja schon die Erwähnung von Sheridan. Und auch die Auflistung der Sachen, die Fogg nicht macht, ist ausgedünnt, z. B. werden Lincoln’s und Gray’s Inn nicht erwähnt. Also kann man wohl sagen: Leicht gekürzte Ausgabe.


    Und noch eins, ist aber eine deutlich gekürzte Jugendbuchversion:

    Hemma, Übersetzer bzw. Bearbeiter ist nicht angegeben:

    Kapitel I

    Im Jahre 1872 wohnte im Haus Nr. 7 in der Saville-Row Phileas Fogg, eines der bemerkenswertesten Mitglieder des Londoner Reform-Clubs.

    Man wußte recht wenig über ihn. Niemand hatte ihn jemals an der Börse noch an der Bank gesehen; er war weder Reeder noch Rechtsanwalt noch Händler, aber er galt als sehr kluger Mann und war auf Empfehlung der Gebrüder MM. Barring [sic!], bei denen er laufenden Kredit hatte, in den Reform-Club eingetreten. War dieser Phileas Fogg reich? Ja, ohne Zweifel, aber wie er sein Vermögen erworben hatte, konnten selbst die bestunterrichtetsten [sic!] Leute nicht sagen. Er sprach so wenig wie möglich und erschien wegen seiner Schweigsamkeit als sehr geheimnisvoll.

    War er weit gereist? Das mußte man annehmen, denn manches Mal, wenn im Club über verschollene oder verirrte Reisende


    Enthält ein paar Illus von einem Robert Rigot, wenn ich die Signatur richtig lese. 122 S. Ohne Impressum, ohne ISBN, nur Angabe „© HEMMA Verlag Gedruckt in Italien“, ca. 1990 laut Thadewald (Nr. 128), sieht eher nach 60er/70er-Jahren aus. (Frz. (belg.) Original von 1979? 1983? ISBN hier 2800602201.)


    Bild von Ebay https://i.ebayimg.com/images/g/KPcAAOSwuPZk5cjb/s-l1600.jpg

  • Und noch eine gekürzte Version, hab ich auf Kleinanzeigen. de gesehen, eigentlich nicht sonderlich interessant, scheint aber in Wolfgang Thadewalds Liste zu fehlen, deswegen poste ich es mal:

    Litho-Verlags-GmbH Hamburg, „nacherzählt von Katrin, illustriert von Carlo Tora“:

    Im Jahre 1872 wartete im Haus Nr. 7, Savile [sic] Row, Burlington Gardens, ein fremder, geheimnisvoller Gentleman auf seinen neuen Diener. – Er hieß Phileas Fogg. Niemand wußte viel über ihn; obgleich er sich in den höchsten Kreisen der Gesellschaft bewegte, sah es so aus, als ob er niemals arbeitete. Er sprach so wenig wie möglich, er schien sich niemals zu ärgern, war niemals in Eile und in der Tat, er war die Pünktlichkeit in Person. Und reich war er auch; aber niemand wußte, wie er zu seinem Reichtum gekommen war. Es war nur noch bekannt, daß er Mitglied im vornehmen Reform Club war.

    Es klopfte an die Tür, ein junger Bursche trat ein und verbeugte sich vor Mr. Fogg. [Etc.]

    Auf dem Cover der quasi-obligatorische Ballon. Bilder von Kleinanzeigen:

  • die Frage, ob ein Band bei Thadewald verzeichnet ist, ist ja immer die nach dem Erscheinungsdatum ... Ab den 2000ern war seine Ausbeute rar bzw. noch nicht eingepflegt in die Biblio ...

    Wenn ich mir aber das hier ansehe, "nacherzählt von Katrin" (welcher Katrin??), gedruckt in Schweden (auch eine Besonderheit ...), und die Aufmachung an sich - ist irgendeine weitere 0-8-15-Billig-Reproduktion eines Erfolgstextes ... Und so oft wie dieser Titel in irgendeiner Form reproduziert wurde, wäre es nicht verwunderlich, wenn er WT nicht an die Hand gekommen ist ...

    :seemann: :baer:


    -----------------------
    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??

  • die Frage, ob ein Band bei Thadewald verzeichnet ist, ist ja immer die nach dem Erscheinungsdatum

    Ja, bei den Romanen geht die Liste bis 1999. Das Erscheinungsdatum ist zwar nicht angegeben, aber bei den Signaturen der Illus steht jeweils eine 66. Lit(h)o scheint ein schwedischer Verlag zu sein, wenn es also in Schweden 1966 oder 1967 erschienen ist, könnte es bei der deutschen Ausgabe länger gedauert haben. Die Machart sieht nach 60er/70er-Jahre aus.

  • Savile [sic] Row

    Savile mit nur einem ›l‹ ist doch korrekt, Saville (bei Verne) nicht https://de.wikipedia.org/wiki/Savile_Row


    Interessant wäre, wie viele ungekürzte oder nahezu ungekürzte Übersetzungen es gibt. Hier mal eine provisorische Liste:

    1. Légrády 2. Hartleben 3. Unflad (Damm) 4. Weichert (Heichen) 5. Diogenes (Fivian) 6. Büchergilde (Geisler) 7. Loewe (Glunk) 8. Fischer neu (Kottmann) 9. Arena neu (Hartl) 10. Winkler (Hübner)

    Aber wie gesagt, die Liste ist provisorisch. Ich habe das nicht alles geprüft. Wenn noch jemand was weiß, bitte melden. Ich weiß z. B. nicht, ob Légrády gekürzt ist. Der Text ist wohl nicht identisch mit Hartleben, oder habe ich das falsch in Erinnerung?


    Loewe/Glunk sieht ungekürzt aus:

    Loewe, Übersetzer Fritz R. Glunk, 1993, 342 S., Illus von Charlotte Panowsky:

    Erstes Kapitel,

    in dem Phileas Fogg und Passepartout sich gegenseitig als Herr und Diener annehmen

    Im Jahre 1872 war das Haus in der Savile Row 7, Burlington Gardens – das gleiche, in dem 1816 der Politiker Richard Brinsley Sheridan gestorben war –, von Mister Phileas Fogg bewohnt. Er war das eigenartigste und zugleich bekannteste Mitglied des Londoner Reform Club, obwohl seine einzige Aufgabe anscheinend darin bestand, keinerlei Aufsehen zu erregen.

    Auf einen der größten Redner und Staatsmänner Englands folgte also in diesem Haus Phileas Fogg, ein rätselhafter Mensch, von dem man nicht mehr wußte, als daß er ein tadelloses Benehmen hatte und zu den bestaussehenden Gentlemen der englischen High-Society gehörte.

    Man sagte ihm nach, er sähe dem Dichter Lord Byron ähnlich. Er war aber ein Lord Byron mit Backen- und Schnauzbart in einem leidenschaftslosen Gesicht, das tausend Jahre alt werden konnte, ohne Falten zu zeigen.

    Phileas Fogg war natürlich Engländer, aber eigentlich kein Londoner. Man hatte ihn nie an der Börse gesehen, nie in einer Bank oder in einem der Geschäfte in der City. Weder die Hafenbecken noch die Docks von London hatten je Schiffe gesichtet, die Phileas Fogg als Reeder besaß. Dieser Gentleman saß in keinem Verwaltungsrat, sein Name tauchte in keiner Anwaltskanzlei auf, auch nicht in einer der altehrwürdigen Rechtsanwaltsvereinigungen wie dem Temple, Lincoln’s oder Gray’s Inn. Er hatte weder vor dem Geschworenen- noch vor dem Appellationsgericht plädiert, auch nicht vor einem kirchlichen Gericht oder einem Friedensrichter. Er war kein Industrieller oder Kaufmann, weder Händler noch Landwirt. Er gehörte keiner noblen Vereinigung an, nicht der Royal Society oder der Institution of London, ebensowenig dem Handwerksverband, dem Literaturverein des Westens, dem Verband der Rechtsgelehrten oder dem Verband der Vereinigten Künste und Wissenschaften, der unter der Schirmherrschaft Ihrer Allergnädigsten Majestät selbst stand. Unbekannt war er auch im Harmonika-Verein oder in der Entomologischen Gesellschaft, die als Hauptaufgabe die Vernichtung schädlicher Insekten hatte.

    Phileas Fogg war Mitglied des Reform Club, und damit basta.

  • Ich weiß z. B. nicht, ob Légrády gekürzt ist. Der Text ist wohl nicht identisch mit Hartleben, oder habe ich das falsch in Erinnerung?

    Volker hat mir Auskunft erteilt, der Anfang des Textes ist sogar auch dabei:

    🙏

    Edit: Volker schreibt mir, dass es doch 38 Kapitel sind. Die Übersetzung ist „nur unwesentlich (binnen-)gekürzt“. Somit bleibt es bei der provisorischen Liste:

    1. Légrády 2. Hartleben 3. Unflad (Damm) 4. Weichert (Heichen) 5. Diogenes (Fivian) 6. Büchergilde (Geisler) 7. Loewe (Glunk) 8. Fischer neu (Kottmann) 9. Arena neu (Hartl) 10. Winkler (Hübner)

    Nautron respoc lorni virch.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlelefant () aus folgendem Grund: Ergänzung.

  • dass es doch 38 Kapitel sind.

    Irgendwas ist durcheinandergekommen. Es müssen natürlich 37 Kapitel sein, da das Original 37 Kapitel hat.


    Ich werde mir ein paar der Übersetzungen mal näher anschauen. Vor allem Winkler finde ich da interessant, da mir da ein paar Fehler aufgefallen sind, siehe z. B. hier: Frage zu „In 80 Tagen um die Welt“


    S. 10: „Ich … habe voltigiert wie Léotard …“

    Das ist wohl nicht korrekt, da Léotard als Trapezkünstler bekannt war, siehe auch die Anmerkung zu S. 10 (auf S. 303): L. war der Erfinder des Schweberecks.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jules_L%C3%A9otard

    Eine schwierige Stelle, da ‹voltiger› ein Partieller Falscher Freund ist, s. TLFi:

    Zitat

    Effectuer des exercices de voltige acrobatique sur une corde lâche ou au trapèze volant. https://www.cnrtl.fr/definition/voltiger

    S. 12: «aussi vivants que»: Winkler: „die Burschen, die ich bei Madame Tussaud gesehen habe, waren auch nicht viel lebhafter als mein neuer Herr“; Hartleben: »Meiner Treu, sagte sich Passepartout, der anfangs etwas verdutzt war, ich finde, daß die Hampelmännchen bei Madame Tussaud ebenso lebendig sind, als mein neuer Herr!«

    „Hampelmännchen“??? Aber „ebenso lebendig“ passt doch. Bei Winkler ist es leider falsch. Wennschon müsste es da doch heißen: „waren auch nicht viel weniger lebhaft als …“.

  • Kann man so und so sehen. «aussi vivants que» ist ja eine ironische Aussage, und da finde ich die Lösung, die Sabine Hübner für Winkler gefunden hat, gar nicht so schlecht! :-)

    Zitat

    « Sur ma foi, se dit Passepartout, un peu ahuri tout d’abord, j’ai connu chez Mme Tussaud des bonshommes aussi vivants que mon nouveau maître ! »

    https://fr.wikisource.org/wiki…e-vingts_jours/Chapitre_2

    Jetzt bin ich aber auch «un peu ahuri»! „Nicht viel lebhafter“ würde beinhalten, dass sie lebhafter sind, wenn auch nicht viel. Und das ist absurd. Das steht im Original einfach nicht. Und ich bin der Meinung, dass man das auch nicht hineindeuten sollte. Sinn ergeben würde nur:

    „waren auch nicht viel weniger lebhaft als …“.

  • Wie gesagt, ich bin verwundert. Natürlich könnte man Vernes Aussage übertreiben, aber dann müsste man schreiben „sogar die Wachsfiguren sind lebhafter als“ oder so ähnlich. Mit „nicht viel lebhafter“ kann ich mich wirklich nicht anfreunden. Ich finde das falsch.

  • Noch ein Vergleich:

    a) Hübner: „die Burschen [Wachsfiguren], die ich bei Madame Tussaud gesehen habe, waren auch nicht viel lebhafter als mein neuer Herr“

    b) umgekehrt: „mein neuer Herr ist auch nicht viel lebhafter als die Burschen [Wachsfiguren], die ich bei Madame Tussaud gesehen habe“

    Nur b) ergibt Sinn. Vielleicht ist der Ausdruck „Burschen“ hier verwirrend. Die Stelle geht folgendermaßen weiter: „Dazu muss man wissen, dass es sich bei den ›Burschen‹ um die Wachsfiguren der Madame Tussaud in London handelt.“

  • Classic-Seller, Vertriebsgesellschaft G. Grimm, Die Reise um die Welt in 80 Tagen:

    Das Ende geht bei dieser Bearbeitung so: „Er hätte es sicher nicht zugegeben, aber stimmt es nicht, daß nur der unberechenbare Zufall ihm zu seinem Glück, zu einer solch wunderbaren Frau, verholfen hatte?

    Kein Zweifel – die Reise war ein Erfolg.“

    Ja, er will alles genau vorausplanen, aber dann kommen die Zufälle, oder vielleicht (bei Verne ja nicht unüblich) die göttliche Vorsehung.


    Kapitel I

    Im Jahre 1872 lebte im Londoner Stadtteil Burlington Gardens ein gewisser Phileas Fogg, über den man nicht mehr wusste, als daß er zu den angesehensten Mitgliedern des vornehmen Reformklubs gehörte.

    Er schien ziemlich wohlhabend zu sein, doch kein Mensch konnte sage, wie er zu seinem Vermögen gekommen war, und niemand hätte den Einfall gehabt, ihn selbst danach zu fragen. Jedenfalls übte er keinen Beruf aus, ließ sich weder an der Börse noch auf Banken sehen, gehörte keiner Interessengemeinschaft an, hatte nicht einmal irgendwelche Ehrenposten, kurz, er war wirklich nichts anderes als ein Mitglied des berühmten Reformklubs.


    Und hier noch ein Bild: das verhinderte Duell im Eisenbahnwaggon. Se hamm de Wumme schonn inner Hand, aber dann …


  • 1. Légrády 2. Hartleben 3. Unflad (Damm) 4. Weichert (Heichen) 5. Diogenes (Fivian) 6. Büchergilde (Geisler) 7. Loewe (Glunk) 8. Fischer neu (Kottmann) 9. Arena neu (Hartl) 10. Winkler (Hübner)

    Wie gesagt, die Liste ist provisorisch. Z. B. nehme ich an, dass Weichert ungekürzt ist, aber überprüft habe ich das nicht.


    Ich erweitere um eins, auf dann elf: Knesebeck, Übersetzerin: Maja Ueberle-Pfaff, 2012, ISBN 9783868734911, enthält die Illus von Robert Ingpen, die vorher bei Arena (1999, Hartl) abgedruckt wurden. Scheint relativ selten zu sein, aber der Medimops hat es dann doch relativ schnell apportiert.

    Neue Liste: 1. Légrády 2. Hartleben 3. Unflad (Damm) 4. Weichert (Heichen) 5. Diogenes (Fivian) 6. Büchergilde (Geisler) 7. Loewe (Glunk) 8. Fischer neu (Kottmann) 9. Arena neu (Hartl) 10. Winkler (Hübner) 11. Knesebeck (Ueberle-Pfaff)


    1. Kapitel

    In dem Phileas Fogg und Passepartout einander als Herr und Diener annehmen

    Im Jahre 1872 wohnte in der Saville Row 7, Burlington Gardens – dem Haus, in dem 1814 Sheridan verstorben war – ein gewisser Phileas Fogg, Esquire. Er war eines der sonderbarsten und bekanntesten Mitglieder des Londoner Reformclubs, obwohl er es eigentlich wohl darauf anlegte, möglichst kein Aufsehen zu erregen.

    Auf einen der größten Redner Englands folgte also dieser geheimnisvolle Phileas Fogg, von dem man nichts weiter wusste, als dass er ein sehr zuvorkommender und gut aussehender Gentleman der besseren englischen Gesellschaft war.

    Man sagte, er sehe Byron ähnlich – am Kopf, denn an seinen Füßen war nichts auszusetzen –, aber dann war er ein Byron mit Schnauzer und Backenbart, ein Byron, dem man keine Gefühle ansah, dessen Gesicht auch in tausend Jahreen noch keine Falten haben würde.

    Phileas Fogg war Engländer, daran bestand kein Zweifel, aber möglicherweise kein Londoner. Man hatte ihn noch nie an der Börse, in einer Bank oder in einem der Geschäfte der Stadt gesehen. In keinem Londoner Hafenbecken oder Dock lag ein Schiff, das ihm gehörte. Der Herr saß in keinem Aufsichtsrat, man hörte seinen Namen in keiner Anwaltskammer, weder in der Temple noch in der Lincoln’s oder Gray’s Inn. Er hatte noch nie ein Plädoyer gehalten, weder vor dem Amtsgericht noch vor dem Obersten Gerichtshof, weder vor dem Schatzkammergericht noch vor dem Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten. Er war weder Industrieller noch Großhändler, weder Kaufmann noch Gutsherr. Er gehörte weder der Königlichen Gesellschaft noch der Londoner Vereinigung zur Förderung der Literatur an, weder dem Handwerkerverband noch der Russell-Gesellschaft, weder der Literarischen Gesellschaft des Westens noch der Juristischen Gesellschaft oder der Vereinigung der Künste und Wissenschaften, die unter der direkten Schirmherrschaft ihrer allergnädigsten Majestät, der Königin, steht. Er war Mitglied keiner der zahlreichen Gesellschaften, von denen es in der englischen Hauptstadt nur so wimmelt, weder der Vereinigung der Freunde der Ziehharmonika noch der Entomologischen Gesellschaft, deren wesentliche Aufgabe in der Vernichtung schädlicher Insekten liegt.

    Phileas Fogg war Mitglied des Reformclubs, sonst nichts.