"Volle Pulle Ulle" scheuerte die Hose
Ullrich sagt Start in Zürich ab
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Foto: Roth
ATHEN, 21.08.04 (dpa/rsn) - Jan Ullrich ist zur Zeit völlig von der Rolle. Am Samstag sagte der 30-Jährige seinen fest eingeplanten Start beim achten Weltcup-Rennen der Saison am Sonntag in Zürich ab. «Im Zeitfahren in Athen hat er sich im Sitzbereich wund gescheuert und kann nicht fahren. Vielleicht lag es an der ungewohnten Hose der Nationalmannschaft. Bei T-Mobile benutzt er sonst ein Spezialleder auf der Sitzfläche», sagte T-Mobile-Teamchef Mario Kummer.
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"Volle Pulle Ulle" scheuerte die Hose in Athen.... Foto: Roth
Ullrich, der in Athen mit Rang 19 im Straßenrennen und Rang sieben in seiner Spezial-Disziplin Zeitfahren enttäuschte, hatte sich in Zürich Siegchancen ausgerechnet. Am Zürichsee war er schon vier Mal Zweiter. «Auf seine WM-Pläne hat die Absage keine Auswirkungen. Nach einer Pause mit intensivem Training wird er sich endgültig entscheiden, ob er mit Chancen nach Italien fahren kann. Im Moment gehen wir weiter von seinem WM-Start im Oktober aus», meinte Kummer. Der Erfurter Stephan Schreck ersetzt Ullrich am Sonntag in der Schweiz.
Ullrich hatte sich am Samstag wegen seiner Vorstellung in Athen auch Kritik von Manfred von Richthofen, dem Chef des Deutschen Sportbundes (DSB), anhören müssen. Zu dem Ullrich-Zitat, für ihn gebe es Wichtigeres als Olympische Spiele, sagte von Richthofen im «DeutschlandRadio Berlin»: «So jemand soll sagen, dass er woanders mehr Geld verdient und auf einen Start bei Olympia verzichten. Ich muss verlangen, dass derjenige, der an den Start geht, mit vollem Einsatz und auch mit dem Wunsch nach einer Medaille an den Start geht.»
Boulevard-Zeitungen hatten "Volle Pulle Ulle" am Freitag und Samstag während seines Athen-Aufenthaltes Alkohol-Eskapaden und einen heftigen Flirt mit der ehemaligen Sportgymnastin Magdalena Brezska unterstellt. Der Kölner Express etwa berichtete, Ullrich habe am am Abend nach dem Straßenrennen am Sonntag zunächst sich "mit seinen Teamkollegen bei zwei, drei Weißbier im Deutschen Haus aufgewärmt". Gegen Mitternacht sei er aufs Club-Schiff Aida im Hafen von Piräus gewechselt, wo die ARD ihre Olympia-Show produziert. Erst am nächsten Morgen tauchte Ullrich wieder im olympischen Dorf auf nach durchfeierter Nacht in "fröhlicher Runde" (Express) u.a. mit Verona Feldbusch und Brezska. Ullrich hatte nach dem Zeitfahren angegeben, er sei wohl zuviele Rennen gefahren nach der Tour de France...
Am Donnerstagmorgen nach seinem verpatzten Zeitfahrennen hatte Ullrich dann auch noch das Flugzeug verpasst. "War halt ein bisschen zeitig für Nachtschwärmer", spottete der Express.
Quelle: www.radsport-news.com