"Herr der Welt" von Alexandre Dumas

  • Bei Recherchen im Internet bin ich auf das Buch "Herr der Welt" von Alexandre Dumas gestoßen.
    Es soll eine Fortsetzung von der "Graf von Monte Christo" sein.


    Der Sache muss natürlich auf den Grund gegangen werden, da:


    1.- Jules Verne zwar keine Fortsetzung zum "Graf von Monte Christo" geschrieben, aber mit "Mathias Sandorf" das
    Thema lose wieder aufgenommen hat, als eine Art Hommage;


    2. - "Der Herr der Welt" natürlich auch ein Roman von Jules Verne ist, selber eine Fortsetzung vom "Robur"


    Weitere Recherchen haben ergeben:


    Alexandre Dumas (weder der Ältere noch der Jüngere) haben gar keine Fortsetzung zum "Graf von Monte Christo" geschrieben, sondern ein gewisser Adolf Mützelburg!


    laut wikipedia:


    Adolf Mützelburg (* 3. Januar 1831 in Frankfurt (Oder); † 17. Januar 1882 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und Autor historischer Romane. Seine Romane "Der Herr der Welt" und "Die Millionenbraut" sind Fortsetzungen von Alexandre Dumas' Roman Der Graf von Monte Christo.


    In einem Forenbeitrag hab ich noch folgendes gefunden, weiß aber nicht wie glaubwürdig die Quelle ist:

    Zitat

    Es gibt noch 2 oder 3 Pseudo-Fortsetzungen des Grafen, die Dumas zusammen mit Mützelburg abfasste:


    Der Herr der Welt
    Die Millionenbraut
    Die Totenhand

    vgl. http://www.buechertreff.de/kla…dumas-graf-monte-christo/



    Also das "zusammen abgefasst" wäre noch zu klären.


    Hier noch ein Bild, vermutlich um 1915, Verlag ist erkennbar:
    [Blockierte Grafik: http://gamer.sp12.speed-hoster.eu/Bild-Upload/Mirror_1/img_1270892959.jpg]


    Ob es den Roman nur unter den Namen "Dumas" gibt (also ohne Nennung des Namens Mützelburg), kann ich so noch nicht sagen, auch wenn einiges dafür spricht. Die Fortsetzungen zum "Graf von Monte Christo" hätten sich so nämlich besser verkaufen lassen.



    Ach ja, bei Projekt Gutenberg kann man den Roman online lesen oder runterladen:


    http://gutenberg.spiegel.de/?i…d=5128&kapitel=1#gb_found


    Zu inhaltlichen Verweisen zu den Jules Verne Romanen "Mathias Sandorf" und "Der Herr der Welt" konnte ich auf
    die Schnelle nichts finden. Ich glaube aber nicht das da eine Relevanz besteht.
    Möge sich ein anderer damit beschäftigen. :rolleyes2:


    Danke an Bernhard und Volker für die Zuarbeiten


    Ralf

  • Damit mir die Zeit des Warten auf die nächste Ausgabe der Nautilus nicht zu lang wird, habe ich mit Hilfe von Google Buchsuche etwas in alten Bibliographien gestöbert. Phantastisch, was Ralf da wieder ausgegraben hat.


    Es wäre wirklich verdienstvoll, wenn nicht gar eines Artikels in der Nautilus wert, die unterschiedliche Behandlung des Dominus-Mundi-Thema in der frühen SF-Literatur zu vergleichen (gute vs. schlechte Charaktere, offenes vs. heimliches Herrschen, Ziele und technische Hilfsmittel der Machtausübung). Mir fiele dazu natürlich sofort H.Dominik ("Die Macht der Drei") ein. Aber kennt jemand "Lord Of The World" von Robert Hugh Benson (1908, Übersetzung 1911 von Hedwig Maria von Lama mit dem deutschen Titel "Der Herr der Welt", erschienen bei Pustet in Regensburg)?


    Zurück zu Herrn Mützelburg: Bzgl. evtl. Querverbindungen zu JV gibt es für ihn natürlich einen Freispruch erster Klasse, da seine beiden genannten Werke "Der Herr der Welt. Fortsetzungen des Grafen Monte-Christo" 1856 und "Die Millionenbraut: Fortsetzung des Herrn der Welt und Schluß des Grafen von Monte-Christo" 1868 vollendet wurden. (Anm.: Der Roman "Die Totenhand" war zwar ebenfalls eine Fortsetzung von Dumas' Graf von Monte-Christo, aber von einem ganz anderen, dem Franzosen F. Le Prince ("La Main du défunt") 1853/54 geschrieben. Soviel zu Forenbeiträgen).
    Wie man auch an den Untertiteln unschwer erkennen kann, halten die ursprünglichen Ausgaben noch die Distanz zu Dumas ein. Erst der Wildwuchs nach Aufhebung des Urheberrechts (zur damaligen Zeit 30 Jahre nach dem Tod des Autors) ließ den Namen Dumas mit dem von Mützelburg zu einer Doppelautorschaft verschmelzen. Übrigens gibt es die Titel-Variante mit nur "Alexander Dumas", zumindest auf dem Einband, tatsächlich, der Globus-Verlag scheint damit angefangen zu haben (gefunden im ZVAB beim Versandantiquariat Dennis Wolter).

    Trotzdem komme ich von dem Gedanken nicht los, dass jemand, der Mützelburg heißt, gut daran täte, sich eines Pseudonyms zu bedienen.[Blockierte Grafik: http://www.inside-forum.de/wcf/images/smilies/smile.png]

  • wenn nicht gar eines Artikels in der Nautilus wert, die unterschiedliche Behandlung des Dominus-Mundi-Thema in der frühen SF-Literatur zu vergleichen


    ...frisch ans Werk!!


    Gruß


    Bernhard

    :seemann: :baer:


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    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??

  • Norbert:

    Zitat

    Trotzdem komme ich von dem Gedanken nicht los, dass jemand, der Mützelburg heißt, gut daran täte, sich eines Pseudonyms zu bedienen.


    Ich wußte, da war noch was :D: :


    Zitat

    .....Mit einer erstaunlichen Fruchtbarkeit schrieb er (Mützelburg) in den nächsten Jahren teils anonym, teils unter den Pseudonymen Justus Severin und Karl Weber eine Reihe von Romanen, denen man die Fabrikarbeit auf den ersten Blick ansieht, wie „Luigia Sanfelice“ (1851); „Der Leibeigene“ (III, 1852); „Hennig Brabant“ (II, 1852); „Der Sohn des Kaisers“ (IV, 1853),....

    vgl. http://de.wikisource.org/wiki/ADB:M%C3%BCtzelburg,_Adolf


    (sieht so aus, als kommt bei wikisource alles ungeprüfte rein, bevor es zu wikipedia darf, hat das Wiederfinden etwas erschwert)


    Ralf