Noch eine Nautilus

  • Mit dem U-Boot in die Arktis? - Sir Huberts Reise zum Nordpol
    (Deutschland, 2011, 52mn)
    Läuft heute auf arte, 14:45 Uhr. Wiederholung läuft am 26.10., 10:05 Uhr.
    Beschreibung (von der arte-Homepage kopiert):
    Im Juni 1931 begann die waghalsige Fahrt der "Nautilus". Der australische Forscher George Hubert Wilkins wollte mit dem Unterseeboot den Nordpol unterqueren. Die Dokumentation folgt den Spuren der spektakulären Expedition, ergründet die Ursachen ihres Scheiterns und zeigt mit Hilfe einer Fülle historischer Filmaufnahmen die Bedeutung von Sir Huberts U-Boot-Abenteuer.

    Am 4. Juni 1931 verlässt das U-Boot "Nautilus" den Hafen von New York. Eines der waghalsigsten Abenteuer des 20. Jahrhunderts steht bevor. George Hubert Wilkins, Pilot, Spion, Abenteurer und Forscher aus Australien, der bereits die Arktis mit einem einmotorigen Flugzeug überflogen hat, will nun mit einer besonderen U-Boot-Expedition Geschichte schreiben und den Nordpol unterqueren. Als Vorbild dient ihm Jules Vernes berühmter Roman "20.000 Meilen unter dem Meer".
    Für nur einen Dollar im Jahr überlässt ihm die US-Marine ein ausrangiertes U-Boot aus dem Ersten Weltkrieg. Sir Hubert baut es zu einem schwimmenden Labor um. Er will unter dem ewigen Eis der Arktis forschen, um die Wettervorhersagen zu verbessern. Doch seine Expedition steht unter keinem guten Stern. Stürme und unerträgliche Bedingungen an Bord schüren Ängste unter der Besatzung. Dann geht das Tiefenruder des U-Boots verloren, dadurch ist die "Nautilus" tauchunfähig. Wie konnte das passieren? Hatten etwa Eisbrocken die Ruder abgeschlagen? Oder hat die Mannschaft recht, die einen Maschinisten der Sabotage verdächtigt? Im Polarmeer zu fahren ist für jedes U-Boot ein Risiko mit unabsehbaren Folgen. Ohne Tiefenruder ist Wilkins gezwungen umzukehren. Und letztlich wird sein U-Boot unbemannt in einem Fjord in Norwegen versenkt.
    Dennoch bringt die Expedition für die Klimaforschung Erkenntnisse von unschätzbarem Wert. 80 Jahre später folgen Meereswissenschaftler den Spuren des großen Polarforschers Hubert Wilkins. Sie wollen wissen, weshalb seine U-Boot-Expedition bis heute so wenig bekannt ist und was aus ihm wurde.

  • Echt super, der Tipp. Für Polarexpedition interesiere ich mich besonders und wenn da noch eine Nautilus dabei ist (noch eine :harhar: ), dann kann die Dokumentation ja nur gut sein oder die Produzenten haben wirklich was falsch gemacht. Aber gehen wir ruhig mal von Ersteren aus.
    Ich konnte übrigens heute kein arte schauen, war grad im Kino, in Lars von Triers "Melancholie" (super, eine wahre Bilderflut mit Science-fiction-Elementen, zum Glück waren die Kiddys bei der 14.00 UIhr Vorstellung FSK 16 außen vor).
    Es macht aber gar nichts, dass ich nicht da war: Da die Doku von 2011 (also neu) ist, bin ich mir sicher, dass sie eine Woche in der arte Mediathek im Internet verfügbar sein wird (einfach mal googeln, bzw. ich schicke den Link, wenn die Sendung online ist).


    Und ansonsten gibt's für solche Fälle ja noch Festplattenrecorder....


    Ralf

  • Am Samstag (20:15) wurde die Sendung ebenfalls ausgestrahlt, ich habe sie mir angesehen und fand sie sehr gut und interessant. Der Urenkel Jean-Jules Verne war in der Dokumentation ebenfalls zu sehen, und es gab einige Hinweise auf das Werk von Jules Verne, inklusive der Einblendung einer Hetzel-Ausgabe.

    Ich habe das auch zufällig gesehen, aber leider nur das Ende. Aber sonst kann ich dir zustimmen. Ich fand's auch interessant. Ich hoffe mal, dass irgendwann noch ne Wiederholung gibt, damit ich die komplette Sendung sehen kann.

  • Ich hoffe mal, dass irgendwann noch ne Wiederholung gibt, damit ich die komplette Sendung sehen kann.


    Läuft noch mal am 26.10.
    http://www.arte.tv/de/programm…ng,week=43,year=2011.html


    Wirklich eine interessante Doku, wobei z.T. aber auch Fragen offen blieben. Z.B. war ja die Rede davon, dass Wilkins bei seiner Rückkehr in die U.S.A. der Bankrott drohte, weil sein Sponsor Hearst ihm keine weiteren Mittel zur Verfügung stellen wollte. Wie es ihm dann wirklich erging, blieb aber unerwähnt.
    Trotzdem eine Empfehlung wert.

  • Hallo Freunde,


    nach mehrmonatigen Recherchen und dem Aufkaufen von authentischen Bildmaterial habe ich einen Beitrag zusammengestellt, der mal alle Zusammenhänge und Hintergründe dieser Polarexpedition darstellt.


    Besonders interessant fand ich die Verbinungen zu Jules Verne, der bereits Ende des 19. JH ein Telegramm zum Erbauer der U-Boote in die Staaten sendete und die Aktivitäten seines Enkels Jean-Jules Verne in diesem Zusammenhang.


    Der Artikel ist hier zu finden:


    http://www.j-verne.de/verne_maritim06.html


    Viel Spaß beim Lesen!


    :thumbsup:

  • ... ich habe noch ergänzend Material geordert und über Fernausleihe erhalte ich noch was in meiner Regionalbibliothek.


    Die gesamte Thematik ist so interessant - und überall fand ich nur Bruchstücke. Jetzt bin ich dabei die Puzzlesteine zusammenzufügen. Aber meine Recherergebnisse wollte ic herst mal kundtun. Es gibt also noch mal einen Nachtrag (ich bekomme auch Bildmaterial von der Werft beim Umbau etc.).


    Allen ein schönes Wochenende!


    8)

  • Eine wirklich gute Quelle wenn es um die Person von Wilkins geht. Bei dem was ich schon kannte zeichnete sich ab, dass er eine Mischung von Forscher, Abenteurer und Draufgänger ist. Eine sehr bemerkenswerte Person.


    Das Thema scheint unerschöpflich zu sein ... irgendwo musste ich eine Grenze ziehen - sollte doch die NAUTILUS das zentrale Thema sein. Aber ich glaube unabhängig davon werde ich mir zu dieser Thema noch Lesestoff zur Unterhaltung besorgen.

  • @ Wilkins: Ja, Wikipedia ist gut. Es ging mir aber haupsächlich um die Frage, ob Wilkins nach seiner Rückkehr tatsächlich bankrott gegangen ist (Post Nr. 6), und dazu steht da nichts, oder ich habe es übersehen. Jedenfalls wird da von einer weiteren Expedition berichtet, die recht bald nach der Nautilus-Expedition stattgefunden hat, das heißt, wenn er denn bankrott gewesen sein sollte, dann wohl nicht für lange Zeit.


    Interessant jedenfalls – hab noch ein bisschen rumgeklickt –, dass er so gerade noch zu Lebzeiten „miterleben“ durfte, dass eine andere Nautilus die damals von ihm geplante Unterquerung des Nordpols nachgeholt hat … Wäre er ein paar Monate früher gestorben, dann hätte er davon nie erfahren.

  • So - meine Urlaubspause ist zu Ende. Als erstes habe ich die avisierten neuen Materialien in die Geschichte um die NAUTILUS eingebaut:


    http://www.j-verne.de/verne_maritim06.html


    Da hat auch Wilkins einen größeren Platz eingenommen und viele Detailbilder zur NAUTILUS sind dazugekommen. Jetzt kann man sich ein gutes Gesamtbild machen - die Expedition wird immer waghalsiger, je mehr man hinter die Kulissen schaut. Schön das es immer wieder solche Enthusiasten gab und gibt, die die Forschung vorantreiben.


    Ich habe jetzt übrigens die Nachfahren von Simon Lake angeschrieben, weil ich mich für das im 19. JH von Jules Verne an den Schiffsbauer gekabelte Telegramm zum Erfolg des U-Bootes ARGONAUT interessiert. Mal sehen ob jemand reagiert. Ich kenne nämlich nur den ungefähren Wortlaut des Schreibens von Verne.


    8)

  • NEUES VON SIMON LAKE


    Taucher finden verschollenes U-Boot von 1907

    Das U-Boot »Defender« war einer der ersten Prototypen moderner U-Boote. Das Gefährt hatte noch Räder, um am Meeresgrund zu fahren. Nun fanden Taucher das verschollene Wrack.

    © Naval History and Heritage Command; Courtesy of the San Francisco Maritime Museum, San Francisco, California, 1969 (Ausschnitt, Kopie vom Artikel)


    An der US-Ostküste haben Taucher das 1907 gebaute U-Boot »Defender« aufgespürt, das vor mehr als 75 Jahren versenkt wurde. Der Profitaucher Richard Simon entdeckte den einst für die US-Marine entworfenen Prototypen am 16. April 2023 in 50 Meter Tiefe am Boden des Long-Island-Sunds vor der Küste des Ortes Old Saybrook in Connecticut. Das elf Meter lange Boot hatte Räder, um auf dem Meeresboden zu fahren, und konnte durch eine Tür im Rumpf Taucher ins Wasser lassen. Die Entdeckung sei ein bedeutender Beleg für die Entwicklung von U-Booten in den USA, Jahrzehnte vor den ersten wichtigen U-Boot-Schlachten, zitierte der US-Sender NBC News am Mittwoch Simon in einem Bericht.

    Der Erfinder der »Defender«, Simon Lake, hatte auf eine Ausschreibung der US-Navy hin im Jahr 1893 mehrere Entwürfe zum Bau von Unterwassergefährten eingereicht, die zunächst alle abgelehnt wurden, heißt es nach Angaben der Bibliotheks- und Museumsgesellschaft für U-Boote in Connecticut. Bei seinem Prototypen setzte Lake demzufolge auch Ideen um, zu denen ihn die »Nautilus«, das U-Boot aus Jules Vernes Roman »20 000 Meilen unter dem Meer«, inspiriert hatte.Hier der Originalbeitrag (einer von Vielen zum Thema)



    Mehr zu LAKES NAUTILUS und dem oben beschriebenen Bergungsboot auf meiner Seite:

    Die NAUTILUS Polarexpedition