Neuausgabe von Cäsar Cascabel bei Weltbild

  • Danke für die Scans und Infos-


    Dein Angebot auf Ebay habe ich verfolgt.
    Das Exemplar war mir persönlich zu stark mitgenommen, Du hattest es ja auch sehr detailliert beschrieben. Wenn man den erzielten Preis hochrechnet, läge man fur einen schön erhaltenen Band auch bei den von Dir angegebenen Beträgen, was für mich akzeptabel wäre. "Schön erhalten" bedeutet für mich vor allem, völlig intakte Bindung und Rücken, Schmutz- und Nikotinfrei.


    Die Weltbild-Reihe wird nur durch manchen Einzeltitel interessant, aber die Kürzung des "Lederstrumpf", siehe Poldis Beitrag 11 weiter oben, geht doch gar nicht. Wenn ein Band zu umfangreich ist, sollte man auf ihn verzichten, statt zu kürzen.
    Möglicherweise werde ich die Reihe doch abonnieren, schöne Titel und das Sekundärwerk behalten und nach dem Cascabel wieder aussteigen.

  • Hallo ,


    irgendwie scheint Weltbild die Bände in willkürlicher Reihenfolge zu versenden.


    Ich habe vor ein paar Tagen als Doppellieferung den Lederstrumpf und den Cascabel bekommen, so dass ich jetzt vier Bände habe:


    1. Die Schatzinsel
    2. Die drei Musketiere
    3. Lederstrumpf
    4. Cäsar Cascabel


    Die Schatzinsel kannte ich schon, die drei Musketiere habe ich gelesen, fand ich sehr gut, Lederstrumpf habe ich angefangen, aber da bin ich wohl rausgewachsen, jetzt freue ich mich auf Cascabel.


    Gruß
    Ilia

  • Ich habe bisher nur die beiden ersten Lieferungen erhalten, Schatzinsel (+ schönes Handbuch) und Musketiere. Den Lederstrumpf aus der nächsten Lieferung werde ich wegen der Kürzungen wieder zurückschicken, danach kommt dann hoffentlich der Cascabel und damit das Ende meines Abos. Etwas umständlich, aber es gibt ja keine Alternative. :):

  • Bei der Kritik am gekürzten Lederstrumpf muss man Folgendes bedenken:
    Bei dem in der Reihe enthaltenen Lederstrumpf handelt es sich nicht um eine Ausgabe des orginalen Cooper-Lederstrumpfes, die jetzt für die Weltbild-Reihe zurechtgestutzt worden ist, sondern um eine alte (freie) Nacherzählung, die schon immer diese kurze Form hatte.


    Oder anders gesagt:
    Genauso wie der Waldläufer nicht der Originale Ferry-Waldläufer ist, sondern eine (alte) Nacherzählung durch Karl May, ist auch der Lederstrumpf nicht der originale Cooper-Lederstrumpf, sondern eine (alte) Nacherzählung durch (ich habe den Band jetzt nicht griffbereit, glaube aber es war) Oskar Höcker.


    Die Kritik an den "Kürzungen" geht also an die völlig falsche Adresse, wenn man sie an Weltbild/den Reihen-Herausgeber richtet. Wenn, müsste man Höcker kritisieren (den es nicht mehr interessieren dürfte, da schon lange tot), dass er damals mit "seinem" Lederstrumpf nur eine Kurzfassung geschrieben hat. Allenfalls kann man den Herausgeber/Weltbild dafür kritisieren, dass sie den Höcker-Lederstrumpf in die Reihe aufgenommen haben statt eine Ausgabe des "echten" Lederstrump zu bringen.

  • Hallo,


    habt Ihr den Cascabel von Weltbild schon gelesen ? Beim Lesen der Seite 193 hatte ich ein seltenes Erlebnis. Der Übergang von Seite 192 auf 193 ergab einfach keinen Sinn. Nach einigem Rätselraten stellte ich fest, dass die Seiten 193-208 gar nicht zum Cascabel gehörten, sondern aus dem Lederstrumpf stammen. Es handelt sich also offenbar um eine fehlerhafte Seitenbindung. Damit nicht genug.
    Nachdem ich dies bei Weltbild angezeigt hatte, zeigte man sich unkompliziert und versprach mir eine Neulieferung innerhalb der nächsten 8 Tage. Diese kam auch, aber was soll ich sagen, auch dieses Exemplar enthält diesen Fehler.


    Enthalten Eure Exemplare auch diesen Fehler ? Ich werde dann wohl nochmal eine Beschwerde bei Weltbild absetzen.


    Gruß
    Ilia Brusch

  • Hallo, melde mich nun auch mal wieder:)
    Ich habe bisher von Weltbild erhalten:
    Im September: Die Schatzinsel + Handbuch
    Im Oktober: Lederstrumpf Erzählungen + Cäsar Cascabel
    Seitdem habe ich von Weltbild nichts mehr gehört...werd mich wohl mal bei den Schnarchnasen melden müssen:)
    Bei meinem Cascabel habe ich keinen Fehler feststellen können...
    Kleiner Auszug:"...besprachen sich zwei Männer miteinander, welche am äußersten Ende des Hafens, wo niemand ihr Gespräch belauschen konnte, spazieren gingen."


    Viele Grüße


    Timo

  • Danke für die Info zur mögliche Fehlbindung. Mein Cascabel kommt erst in 4 Wochen, dann überprüfe ich ihn sofort.


    Die "Lederstrumpf" Erzählungen sind meines Erachtens doch eine Mogelpackung, da auf dem Titelbild "James Fenimore Cooper" angegeben ist. Erst im Innenteil erfährt man, daß es sich um die Zusammenfassung von Höcker handelt.


    Nach dem Cascabel möchte ich vor allem das Robert Kraft Buch haben, da es ein seltener Titel ist, den man ansonsten nur schwer finden kann.

  • Als "Herausgeber" der WELTBILD-Buchreihe "Illustrierte Abenteuer-Klassiker" möchte ich mich nach jahrelanger Abstinenz vom Forum einmal zu Wort melden.


    1. Einführungsband: Leider war es wegen schon erteiltem Auftrag an die Druckerei für die 2. Auflage nach Abschluss der Testphase im letzten Jahr nicht mehr möglich, die notwendigen Berichtigungen (Druckfehler, inhaltliche Fehler) vorzunehmen; das soll bei einer 3. Auflage passieren.


    2. Die Reihe ist vom Verlag praktisch als populäre Lesereihe angelegt worden und nicht vordergründig für bibliophil interessierte Sammler gedacht. Aus diesem Grund kommen nicht nur Originaltexte, sondern auch Bearbeitungen vor (z. B. Coopers "Lederstrumpf").


    3. Bezugnehmend auf den "Lederstrumpf" hatte ich die seltene Ausgabe "Lederstrumpf-Erzählungen. Bilder und Szenen aus dem fernen Westen. Nach James Fenimore Cooper der reiferen Jugend erzählt von A. Hummel", Leipzig, J. M. Gebhardt's Verlag (Leopold Gebhardt) mit insgesamt 56 Illustrationen von Fritz Bergen favorisiert. Aus Gründen des Umfangs (Original 810 Seiten, umgerechnet auf Weltbild-Format ca. 1100 Seiten, wozu für die Weltbild-Ausgabe noch 56 Seiten für die Illustrationen hinzugerechnet werden müssen) wurde diese Ausgabe (wie auch die 605 Seiten starken "Coopers Lederstrumpf-Erzählungen von Franz Hoffmann", Stuttgart, Schmidt & Spring, und "J. F. Coopers Lederstrumpf-Erzählungen" von Paul Moritz, Stuttgart, Thienemann, mit 655 Seiten) abgelehnt. Man entschied sich für die Oskar-Höcker-Bearbeitung aus dem Verlag Effenberger, Stuttgart (bzw. Loewe), und ordnete ihr anstatt der dort vorhandenen Illustrationen von Offterdinger und Zweigle die von Fritz Bergen aus der Gebhardt-Ausgabe zu.


    4. Als ich dieser Tage das eBay-Angebot der Fehlbindung von "Cäsar Cascabel" entdeckte, traf mich selbst fast der Schlag. Da ich im Nachherein noch den "Cäsar Cascabel" für das Leipziger SF-Archiv besorgt hatte (entpuppte sich auch als Fehlbindung), vermutete ich, dass diese Fehlbindung bei einer eventuellen Nachauflage passiert sein könnte und meldete das sofort dem Verlag. Dort ist man der Sache nachgegangen und der verantwortliche Produktmanager teilte mir mit: "Den Ergebnissen meiner Nachforschungen zufolge, dürfte die Sache allerdings nicht ganz so schlimm sein. Von Cäsar Cascabel haben wir bislang keine zweite Auflage gedruckt, da der Band bislang nur an die guten Kunden ging (Doppelbezieher mit zwei Bänden pro Monat) und nicht an alle Besteller. Die Fachleute aus der Produktion gehen davon aus, dass es sich (erfahrungsgemäß) um einige wenige Exemplare handelt, bei denen die Bogensortiermaschine beim Binden irgendwie falsch gegriffen hat, da ja parallel der Lederstrumpf gedruckt wurde, allerdings in höherer Auflage." Für den "Cäsar Cascabel" wurde als Grundlage die Bucherstausgabe bei Hermann Meidinger, Berlin, 1891, genommen. Da in dem Buch, obwohl angegeben, keine 85 Illustrationen von George Roux enthalten sind, sondern nur 84 (ich habe x Mal gezählt, es wurde nicht besser), wurde in die Weltbild-Ausgabe das Frontispiz aus der französischen Hetzel-Ausgabe übernommen und koloriert - so stimmt die Anzahl 85 wieder. Möglicherweise wurde das originale Frontispiz aus der Hetzel-Ausgabe im Verlag Meidinger einfach vergessen, da ja die übrigen Illustrationen aus der Hetzel-Ausgabe alle vorhanden sind.


    5. Mein ursprüngliches Reihenkonzept sah etwas anders aus als es nun realisiert wurde/wird. Da der Internetauftritt der Buchreihe noch aktualisiert werden soll, sind dort noch keine weiterführenden Informationen zu finden. Es sieht aber jetzt wie folgt aus (Bandnummern sind vom Verlag vergeben und entsprechen nicht der Reihenfolge der Auslieferung):


    001 Die Schatzinsel - Robert Louis Stevenson
    002 Die drei Musketiere - Alexandre Dumas
    003 Die Lederstrumpf Erzählungen – James Fenimore Cooper
    004 Der Herr der Lüfte – Robert Kraft
    005 Der Waldläufer (nach G. Ferry) - Karl May
    006 Der Eisenkönig - Anton Ohorn
    007 Löwen – und Pantherjagden – Jules Gerard/ Charles Laurent Bombonnel
    008 Der Fährmann am Kanadian – Balduin Möllhausen
    009 Wolfsblut – Jack London
    010 Die Gespenstergondel – Gustave Toudouze
    011 Im Lande des ewigen Eises – Emilio Salgari
    012 Ein Wiedersehen in Australien – Sophie Wörishöffer
    013 Die Abenteuer des Cyrano de Bergerac – Louis Gallet
    014 Robinson Crusoe – Daniel Defoe
    015 Cäsar Cascabel – Jule Verne
    016 Costal, der Indianer - Gabriel Ferry
    017 Abenteuer des Kapitän Mago – Leon Cahun
    018 Das unerforschte Land - Henry Rider Haggard
    019 Die Trapper von Arkansas – Gustave Aimard (nach der Zeitschriftenfassung von 1859, nicht die dreibändige Kollmann-Buchausgabe von 1859, weil zu umfangreich)
    020 Die Dünenfee – Paul Feval
    021 Im afrikanischen Busch – Thomas Mayne Reid
    022 Unter schwarzer Flagge – Pierre Mael
    023 Durch den dunklen Weltteil – Henry Morton Stanley
    024 Atala und Rene – Francois Rene de Chauteaubriand
    025 Das Dschungelbuch – Rudyard Kipling


    Alle Bücher enthalten entweder die in den Originalausgaben enthaltenen Illustrationen bzw. wurden/werden mit den von mir herangeschafften meist französischen Originalillustrationen versehen (z. B. Fevals "Dünenfee" oder Aimards "Trapper"). Man glaubt gar nicht, was es in Frankreich für interessante, reich illustrierte Bücher gab - dagegen waren viele deutsche Abenteuerausgaben äußerst mickrig (oder gar nicht) illustriert.


    Leider wird die Reihe aus verschiedenen Gründen nun doch nicht die im Einführungsband erwähnten und von mir auch vorgeschlagenen Autoren Carl Falkenhorst (verschiedene Titel zur Auswahl) oder auch Pierre Alexis de Ponson du Terrail (z. B. "Die Straße in der Herberge der rothen Kinder" mit alten französischen Originalillustrationen oder auch einen der "Rocambole"-Romane samt französischen Originalillustrationen) bzw. den zwar nicht erwähnten, aber weitaus seltener als Sophie Wörishöffer auftauchenden August Niemann mit seinem "Flibustierbuch" usw. enthalten. Gern hätte ich Armands "Semona oder Schwarzes Blut" in der Reihe gehabt (den Text hatte ich schon vor reichlich 30 Jahren entdeckt, doch als ich jetzt die Abbildungen noch einmal besorgen wollte, waren sie in der Bibliothek nur mit 600dpi scanbar - viel zu wenig für den Verlag, der eine Auflösung von 24.000 echten dpi, also keine "Hausgebrauch"-dpi, für den Kolorateur benötigt). Das nur nebenbei.


    Als aktuelle Bände sind jetzt im April Gerard/Bombonnel und der Aimard erschienen.







    Noch etwas in anderer Sache: Wen es interessiert, in der österreichischen Zeitschrift "Wiener Bilder" erschien vom 02.10.1898 bis zum 10.09.1899 ein Abdruck vom Julius Verne, "Dr. Antekirtt, der österreichische Monte Christo" (anderer Titel für "Mathias Sandorf") in 47 Fortsetzungen (einschließlich "Schluß"). Die Ankündigung des Abdrucks erfolgte am 25.09.1899 (3. Jahrgang, Nr. 39, Seite 2). Der Zeitschriftenabdruck (Wochenzeitschrift) war mit 19 originalen französischen Illustrationen versehen.




    Viele Grüße aus Dresden

  • Hallo Nemuri,


    ich könnte jetzt auch mit dem richtigen Namen begrüssen, weiß aber nicht ob das gewünscht ist ;-) Schön von Dir (ich erlaube mir hier das "Du", wie in Foren üblich) hier zu lesen, leider erst zum zweiten mal, nach so vielen Jahren... :(:


    Hm, also die 3. Auflage des Einführungsbandes würde mich interessieren, wenn das wieder zu arrangieren wäre...


    Cascabel Bilder:


    Als der sogenannte "Spezialist" für die Hetzel - Illustrationen kann ich dazu sagen:


    Bei Hetzel zähle ich 87 Illustrationen. Bei meiner Zählung sind allerdings die zwei Karten sowie das Frontispiz und die Titelbildvignette enthalten. Und damit stimmt es auch wieder, denn die Karten wurden auch bei Hartleben nicht übernommen und werden meist eh nicht als Illustration gezählt (was sich mir bis heute nicht erschlossen hat warum...), die Titelbildvignette bildet bei Meidinger die Schlußvignette, das Frontispiz fehlt - und somit können bei Meidinger nur 84 Illustrationen enthalten sein. Das er 85 angibt, dürfte auf einer simplen Übernahme von den Titelseiten bei Hetzel beruhen, wo ebenfalls 85 Illustrationen genannt werden. Das das Frontispiz da mit inbegriffen war hat wohl keiner gemerkt....


    "Wiener Bilder" - hochinteressant, ich weiß nicht ob Wolfgang Thadewald dies bekannt ist. Ein Vorabdruck ist es allerdings nicht, da der Text ja bereits ein Jahr zuvor (ab April 1887) bei Hartleben erschienen ist. Ist die Reproduktion online zu finden oder sind das Kopien aus Deinem persönlichen Bestand? Ist die komplette Folge von Dir zu bekommen?


    Herzliche Grüße


    Bernhard

    :seemann: :baer:


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    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??