Schweizer Ex-Skirennfahrerin Rey-Bellet erschossen
Auch der Bruder getötet - War es der Ehemann?
München - Die ehemalige Schweizer Ski-Rennläuferin Corinne Rey-Bellet und ihr Bruder Alain sind am Sonntagabend erschossen worden. Das gab die Walliser Kantonspolizei am Montag bekannt.
Mutter mit schweren Verletzungen
Demnach sei ein Mann, vermutlich Rey-Bellets Ehemann Gerold Stadler, gegen 21.30 Uhr in das Elternhaus von Rey-Bellet in Les Crosets eingedrungen, ehe er mehrere Schüsse abfeuerte, mit denen er seine Opfer niederstreckte. Während Corinne Rey-Bellet und ihr Bruder auf der Stelle tot waren, wurde ihre Mutter mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Ihr Zustand sei ernst, aber stabil, teilte das Universitätsspital in Lausanne mit.
Sohn überlebt Bluttat
Rey-Bellets zweijähriger Sohn Kevin und ihr Vater Gil überlebten die Bluttat – sie befinden sich in psychologischer Behandlung. Der Täter war trotz der unverzüglich eingeleiteten Fahndung zunächst entkommen. Noch sind die Motive unklar. Aller Vorraussicht nach handelt es sich aber um ein Beziehungsdrama.
Vom Ehemann fehlt jede Spur
Demnach soll sich Rey-Bellet vor zehn Tagen von ihrem Ehemann getrennt haben und zusammen mit ihrem Sohn zu ihren Eltern gezogen sein. Nach Stadler, ein Privat-Banker, hat die Schweizer Polizei eine Großfahndung eingeleitet. Er sei dringend tatverdächtig. Augenzeugen berichteten übereinstimmend, er habe das Anwesen mit einer Pistole in der Hand verlassen. Bislang hat er sich weder bei der Polizei noch bei Rey-Bellets Angehörigen gemeldet. Laut "Blick" ist Stadlers Auto in der Nähe der Ortschaft Ollon gefunden worden. Von ihm fehlt allerdings weiter jede Spur.
Fünf Weltcup-Siege
Die 33 Jahre alte Rey-Bellet war zum Saisonende 2003 vom aktiven Skisport zurückgetreten. Die Speed-Spezialistin gewann fünf Weltcup-Rennen und stand elf weitere Male auf dem Podest.
Größter Erfolg 2003
Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City wurde sie Fünfte in der Abfahrt. Ihren größten Erfolg feierte sie mit dem Gewinn der Silbermedaille in der Abfahrt bei der WM in St. Moritz 2003. Zwei Jahre zuvor war sie bei der WM in Sankt Anton als Vierte in der Abfahrt und der Kombination jeweils knapp an einer Medaille vorbei geschlittert.