Aktuelles aus der Schweiz

  • Wir gegen die:
    So versteht Europas Rechte das Schweizer Minarettverbot - schließlich ergehe es den Christen in der islamischen Welt nicht besser. Doch in diesem Argument offenbart sich die geballte Macht der Denkfaulheit. Die beiden Gruppen lassen sich keineswegs gleichsetzen.


    Es ist erstaunlich, wie viele Menschen glauben, die Christen des Nahen Ostens seien von Kreuzrittern bekehrt worden. Aber Jesus wurde in Betlehem geboren, nicht in Bern. Die meisten Christen, die heute in der arabischen und islamischen Welt leben, sind Nachfahren von Jesus-Anhängern aus Zeiten der Urkirche. Als der Islam sich von Saudi-Arabien ausgehend ausdehnte, da sank ihre Zahl zunächst um jene, die sich zu der neuen Religion bekehrten. Viele taten das damals übrigens aus Steuergründen, Gewaltkonversionen blieben die Ausnahme. Heute liegt ihr Anteil, nicht zuletzt wegen massiver Auswanderungsbewegungen, nur noch bei wenigen Prozent. Und selbst Betlehem hat vermutlich keine christliche Mehrheit mehr.


    Das Zusammenspiel mit den islamischen Herrschern war nie spannungsfrei. Es bewegte sich zwischen wechselseitigem Respekt und offener Diskriminierung der Christen. Bis heute ist die Lage der Christen in der islamischen Welt unterschiedlich. In Afghanistan, in Saudi-Arabien, in Iran ist es im Grunde ein Verbrechen, Christ zu sein. In Jordanien, in Syrien, in Palästina kreisen Konflikte eher um die Frage, ob es angemessen ist, wenn Kirchenglocken den Gebetsruf aus der Moschee durchbrechen - oder andersherum.


    Eines ist aber ist immer gleich: In der muslimischen Welt sind die Christen fast nie Migranten. Im Gegenteil: Sie waren schon vor den Muslimen da. Ihre alten Kirchen sind älter als die ältesten Moscheen. Und schon deshalb ist die Lage der Muslime im Westen nicht mit der Situation der Christen in der islamischen Welt vergleichbar. Kulturell steht ein jordanischer Katholik einem libanesischen Sunniten näher als beide einem Schweizer Protestanten.


    Bizarre Argumentation


    Natürlich gibt es an der Lage der Christen in der muslimischen Welt trotzdem nichts zu beschönigen. Es ist ehrenwert, das zu kritisieren. Nur sollte man dann angemessene Wege suchen. Das Schweizer Volksbegehren gegen Minarettbauten als Akt der Solidarität mit nahöstlichen Christen umzudeuten , wie es manche tun, ist hingegen bizarr.


    Einige der Unterstützer des Schweizer Volksbegehrens argumentieren so: Solange in Saudi-Arabien keine Kirchen gebaut werden dürfen, haben wir das Recht, Muslimen ihre Minarette zu verwehren. Doch das ist ein Scheinargument.


    Das Problem ist, dass sich in dieser Gedankenkette ein vormodernes und unaufgeklärtes Denken offenbart. Denn hier werden plötzlich "die Muslime", egal woher sie stammen mögen, egal wie unterschiedlich sie sind, einfach als geschichtliche, religiöse und politische Einheit gefasst, die mutmaßlich in einer Art ewigem Konflikt mit den Nachbarzivilisationen steht. Und die wachsende Zahl der Minarette soll dafür das bildmächtige Symbol sein. "Wir" gegen "die".


    Und die Frage, als was sich ein seit Jahrzehnten in der Schweiz lebender Muslim denn noch fühlen könnte außer als Muslim, wird vorsorglich für ihn beantwortet: als nichts.


    Pauschale Scheinlösungen


    Das ist zum einen bitterironisch, denn es ist haargenau das, was eingefleischte Islamisten freitags gern von sich geben - vorzugsweise übrigens in Hinterhofmoscheen ohne Minarett, weil man da unbeobachtet ist.


    Und zum anderen ist es tragisch, weil es jahrzehntelange Bemühungen um Differenzierung vergessen macht. Es gibt ja gute Gründe, bestimmte Moscheegemeinden kritisch zu beäugen. Sogar dafür, ihre Bauvorhaben in Zweifel zu ziehen. Geht es hier wirklich nur um einen schönen Bau - oder doch um einen in Mauern gegossenen Dominanzanspruch? Dann bleibt immer noch die Möglichkeit, sich im Einzelfall dagegen zu engagieren.


    Stattdessen bejubeln Europas Rechtspopulisten das Schweizer Votum als Beginn eines neuen Zeitalters: Wie du mir, so ich dir - das soll die neue Devise sein. Dahinter verbirgt sich aber nicht nur ein schiefer Vergleich von muslimischen Äpfeln und christlichen Birnen, sondern auch die geballte Macht der gedanklichen Faulheit und der gefühlten Zusammenhänge.


    Es hilft keinem Christen in Kairo, wenn in Winterthur kein Minarett mehr gebaut wird.

    :P


    Lobo





    Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt[SCHILD=random]der beste Lobo der Welt [/SCHILD]

  • Zitat von "donja"

    Wie kann man nur einen solchen Mist schreiben. Demjenigen hat es wohl ganz gehörig in das Hirrn gepickt.


    Al würde sagen: Der hat wohl einen Nagel im Kopp :-D

    :P


    Lobo





    Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt[SCHILD=random]der beste Lobo der Welt [/SCHILD]

  • Bürger wegen Brief an Bundesrat gebüsst
    Ein Schweizer Autofahrer stellte Ueli Maurer eine unangenehme Frage. Das trug ihm Polizeiverhöre und eine Busse ein.


    VBS-Chef Ueli Maurer (Archivbild). «Bürger fragen - Politiker schlagen zurück» könnte die Posse heissen, die der Kassensturz in seiner gestrigen Sendung aufgedeckt hat. Inhalt der Geschichte: Ein Automobilist schickt Bundesrat Ueli Maurer das Foto eines luxuriösen Armeefahrzeugs und fragt, wie sich das Militär in Zeiten der Sparsamkeit so etwas leisten könne. Die Antwort: Eine Busse wegen «unvorsichtigem Wechseln der Fahrspur und Hantieren mit Fotoapparat» und Verhöre bei der Polizei.


    Was war geschehen? Martin Swatek war in Begleitung von Adelheid Teucher unterwegs nach Bern. Da entdeckten sie einen eleganten Lancia Delta mit Militärkennzeichen. Erstaunt darüber, dass die Schweizer Armee mit einem solchen Gefährt unterwegs sein sollte, fotografierten sie den Wagen. Das Foto schickte Swatek später zusammen mit einem Brief an VBS-Vorsteher Ueli Maurer und fragte: «Wie kommt das Militär dazu, solche Fahrzeuge anzuschaffen in dieser Preisklasse?» Nach Swateks Einschätzung kostete der Lancia ca. 51'000 CHF.


    Doch statt einer Antwort vom Verteidigungsminister kam etwas Unerwartetes: «Ein Kommandant der Kantonspolizei Bern rief mich aufs Handy an. Er war ziemlich forsch und erwähnte meinen Brief, den ich an Bundesrat Maurer geschickt habe. Eine Verzeigung sei vorgefallen.»


    Swatek und Teucher wurden von der Polizei vorgeladen und verhört. Man wollte nicht glauben, dass die 77-jährige Beifahrerin das Foto aufgenommen hatte. Ausserdem wurde wurde die Seniorin darüber ausgefragt, welcher Partei Swatek allefalls nahe stünde.


    Am Schluss gab es dann eine Busse für Martin Swatek. 180 Franken für «Vornehmen einer Verrichtung, welche die Bedienung des Fahrzeuges erschwert (Hantieren mit Fotoapparat)». Und weitere Polizeiverhöre stehen offenbar noch an.


    Bundesrat Maurer nimmt Stellung
    In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» hat sich heute VBS-Chef Ueli Maurer zu der Geschichte geäussert. Er sagte, sein «super Mitarbeiter» sei dienstlich in seinem Privatauto unterwegs gewesen und habe deshalb ein Miltärkennzeichen benutzen müssen - «nur schon aus versicherungstechnischen Gründen». Martin Swatek sei zu nahe aufgefahren - und das habe dem Lancia-Fahrer Angst gemacht. Deshalb sei Swatek von der Polizei befragt worden. Im Übrigen sei es «kein sehr teurer Lancia» gewesen.


    [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/smilie/frech/e045.gifDie haben echt ein Knall in der Schüssel.

  • Minarett-Verbot beschäftigt europäisches Gericht



    Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte muss sich mit dem Schweizer Bauverbot für Minarette befassen. Gegen den entsprechenden Volksentscheid von Ende November legte der frühere Sprecher der Genfer Moschee Beschwerde ein. Er sieht unter anderem die Religionsfreiheit verletzt.


    Das in der Schweiz in einer Volksabstimmung beschlossene Bauverbot für Minarette beschäftigt jetzt den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Der frühere Sprecher der Genfer Moschee, Hafid Ouardiri, reichte eine Beschwerde gegen den Volksentscheid vom 29. November ein, weil das Verbot seiner Ansicht nach gegen die Religionsfreiheit und das Diskriminierungsverbot verstößt.



    Pierre de Preux, einer der Anwälte Ouardiris, erklärte, die Schweizer Regierung und alle Mitglieder des Europarats seien über die Klage informiert worden. Das Schweizer Volk hatte die Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ mit 57,5 Prozent Ja-Stimmen angenommen.


    Ouardiri und seine fünf Anwälte argumentieren, die Schweiz habe mit ihrem Beitritt zur Europäischen Menschenrechtskonvention auch akzeptiert, dass der Gerichtshof in Straßburg gewisse fundamentale Werte kontrolliere, die nicht mehr infrage gestellt werden könnten - auch nicht vom Volk. Nach Ansicht von Ouardiris Anwälten kann die Schweiz das Bauverbot für Minarette nicht umsetzen, wenn der Gerichtshof der Beschwerde zustimmt.


    Das klare Ja des Schweizer Volks zur Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ hatte international Aufsehen erregt. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, bezeichnete dieses Verbot als diskriminierend. Sie verurteilte zudem die „Ausbeutung der Fremdenangst“ bei dieser Abstimmung, deren Resultat die Gesellschaft spalte. Die Schweizer Regierung hatte schon kurz nach der Abstimmung erklärt, sie erwarte, dass das Bauverbot vor den Gerichtshof in Strassburg gebracht werde.

    :P


    Lobo





    Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt[SCHILD=random]der beste Lobo der Welt [/SCHILD]

  • Neue Freveltat der Gipfelkreuz-Schänder


    Auf 1900 Metern Höhe ragte das Kreuz des Sommet des Merlas. Um dieses zu entweihen, scheuten die Täter keine Mühen und stapften zwei Stunden durch den Schnee.


    Es ist bereits das fünfte Gipfelkreuz einer unheimlichen Vandalenserie im Greyerzerland. Das vier Meter hohe Gipfelkreuz lag abgesägt am Boden, als es von einem Bergwanderer letzten Freitag gefunden wurde. «Am Wochenende davor war ich auch auf dem Gipfel, da stand das Kreuz noch», erzählt der Alpinist gegenüber «20 Minuten». Er habe jedoch keine Fussspuren der Täter ausmachen können wegen des Schneefalls.


    Das Sommet des Merlas-Kreuz, welches in der Nähe von Estavannens stand, ist bereits das fünfte beschädigte Gipfelkreuz im Greyerzerland. In den letzten neun Monaten kam es laut der Zeitung «La Gruyère» an vier anderen Gipfelkreuzen zu Vandalenakten.


    In Estavannens sind die Dorfbewohner wütend über das Geschehene. «Die Anschläge werden als Angriff auf die Religion und das kulturelle Erbe verstanden», sagt der Greyerzer Präfekt Maurice Ropraz. Es sei bereits eine Untersuchung eingeleitet worden wegen «Entweihung eines religiösen Gegenstandes». Wer die Gipfelkreuze beschädigt hat, darüber wird spekuliert. Religionswissenschaftler Georg Schmid vermutet «militante Atheisten» hinter dem Vandalenakt. «Sie finden, dass die Christen die Natur in Ruhe lassen sollen».

  • Gaddafi ruft zum «Dschihad» gegen die Schweiz auf


    Der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi hat wegen des Minarettverbots zum Heiligen Krieg («Dschihad») gegen die Schweiz aufgerufen.


    In einer Rede vor afrikanischen Staatschefs und Stammesführern in der Stadt Bengasi sagte er am Donnerstagabend: «Wer vor den Augen der Muslime Gottes Moscheen zerstört, der hat es verdient, dass man gegen ihn in den Heiligen Krieg zieht... und wenn wir eine gemeinsame Grenze mit den Schweizern hätten, dann würden wir gegen sie kämpfen.» Der «Heilige Krieg» gegen die Schweiz sei genauso legitim wie der Kampf der Palästinenser gegen die israelische Besatzung. Die islamischen Staaten rief er in seiner ausschweifenden Rede zu einem Wirtschaftsboykott gegen die Schweiz auf.



    Das Außenministerium in Bern äußerte sich zunächst nicht zu dem Aufruf von Oberst Gaddafi. Die Schweizer hatten sich im November bei einer Volksabstimmung dafür ausgesprochen, den Neubau von Minaretten zu verbieten. In der Schweiz, wo etwa 400 000 Muslime und mehr als sechs Millionen Christen leben, gibt es derzeit vier Minarette.


    Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton bedauerte, dass Gaddafi zu einem «unglücklichen Zeitpunkt» zum Heiligen Krieg gegen die Schweiz aufgerufen habe. Ein Sprecher Ashtons sagte in Brüssel, es handele sich um «in diplomatischem Sprachgebrauch ziemlich ungewöhnliche Äußerungen» Gaddafis. «Wenn die Berichte darüber zutreffen, dann kommen diese Äußerungen zu einem unglücklichen Zeitpunkt, zu dem sich die EU gemeinsam mit der Schweiz bemüht, eine diplomatische Lösung im laufenden Streit zu finden», sagte der Sprecher.


    Gaddafi ging in seiner Rede, die er nach dem Abendgebet zum Geburtstag des Propheten Mohammed hielt, auch ausführlich auf die Frage ein, was aus muslimischer Sicht als Terrorismus zu definieren sei, und was nicht. Die Angehörigen des Terrornetzwerkes El Kaida seien «Kriminelle» und «Geisteskranke», sagte er. Die Verteidigung ihrer Gotteshäuser sei für die Muslime dagegen Teil des ihnen von Gott auferlegten «Dschihad».


    Obwohl Gaddafi die Schweiz in seiner Rede wegen des Minarettverbots angriff, sehen unabhängige Beobachter seinen Aufruf zum Heiligen Krieg im Zusammenhang mit der sogenannten Hannibal-Affäre. Seitdem Gaddafis Sohn Hannibal 2008 wegen mutmaßlicher Misshandlung von Angestellten vorübergehend festgenommen worden war, wettert der libysche Staatschef unablässig gegen die Eidgenossen.

    :P


    Lobo





    Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt[SCHILD=random]der beste Lobo der Welt [/SCHILD]

  • Da wollte wohl jemand billig Fleisch entsorgen :evil:


    Zoll blockiert 1,8 Tonnen stinkendes Kalbfleisch in Basel


    Deutsche Zöllner haben in Basel 1,8 Tonnen verdorbenes Kalbfleisch gestoppt. Sie verboten den Rückimport nach Deutschland, von wo es im Januar in die Schweiz transportiert worden war. Das Fleisch mit Gefrierbrand habe einen "bedenklich intensiven Geruch verströmt".


    Das Kalbsfleisch stinkte zum Himmel. Die Ladung gammlige Kalbsbrust war vergangene Woche beim Autobahn-Grenzübergang Basel-Weil am Rhein entdeckt worden, wie das Hauptzollamt Lörrach (D) mitteilte. Nach dem Importverbot durch die Lörracher Veterinärbehörde sei das Fleisch in der Schweiz von den Behörden vernichtet worden.


    Der gestoppte Tiefkühllastwagen hätte das Fleisch einem deutschen Händler liefern sollen. Warum das Fleisch zuerst aus Deutschland in die Schweiz und zwei Monate später wieder zurück spediert wurde, ist gemäss einem Zollsprecher nicht bekannt. Dieser unübliche Warenweg habe unter anderem zur Kontrolle motiviert.


    Die Schweiz bildet mit der EU einen gemeinsamen so genannten "Veterinärraum", in dem grundsätzlich keine veterinärrechtlichen Kontrollen mehr stattfinden. Stellt der Zoll jedoch Auffälligkeiten fest, schaltet er die für die Marktüberwachung zuständige Behörde ein.