Olympia 2008

  • Zitat von "donja"

    Hammer gegen Diskus 1:0


    Der 4 kg schwere Hammer der deutschen Weltmeisterin Betty Heidler hat den "Silberdiskus" ihres Landmannes Robert Harting in 20 Teile zerschmettert. Der WM-Zweite löste sich mit der Frankfurterin im Wurfring ab. Als Betty Heidler schon wieder rotierte, lag Hartings zwei Kilo schwerer Diskus noch auf dem Rasen. Und dann passierte es: Punktgenau traf Bettys Hammer Roberts Diskus - die Wahrscheinlichkeit für einen solchen "Kracher" dürfte bei 1:10'000'000 liegen


    Oh, stelllt man sich denn auf einen Diskus auch speziell ein? Dann wäre das ja mal richtig beschissen gelaufen.

  • Deutschland ist entsetzt


    Die Schwimmer enttäuschen, die Schützen sind schwach und die Turner warten auf die anvisierte Medaille. Was ist los bei den deutschen Olympioniken?


    Auch für die Handballerin setzte es eine Klatsche ab. Im Startspiel unterlagen die selbsternannten Medaillenanwärterinnen Südkorea mit 20:30. Pech für die deutschen Sportler: Die Turnmannschaft verpasste Bronze knapp, Fechter Nicolas Limbach scheiterte im Achtelfinale, im Volleyball wurde ein Matchball vergeben - so titelt die heute die Online-Ausgabe der «Frankfurter Allgemeine». Es läuft überhaupt nicht rund bei den Deutschen bei Olympia und sie nehmen überhaupt kein Blatt vor den Mund. Die Presse und Experten setzen zum Rundumschlag an und die Sportler schwärzen ihre Kollegen an.


    «Ich bin geschockt»


    Als einziger Schwimmer konnte Paul Biedermann überzeugen. Er wurde in der vergangenen Nacht fünfter über 200m Freistil. Als erster aus der deutschen Mannschaft erreichte er ein Einzelfinale. «Das Becken ist schnell, das Wasser ist toll. Wenn man wirklich gut vorbereitet ist, kann man hier ganz tolle Rennen schwimmen». Ein schöner Seitenhieb an seine deutschen Schwimmkollegen. Auch die ehemalige Top-Schwimmerin Franziska van Almsick setzt zum Rundumschlag an: «Ich bin geschockt», sagte die Berlinerin in der ARD. «Wir reden hier von sechs Sekunden, drei Sekunden, zwei Sekunden, welche die Deutschen unter ihrer Bestzeit blieben. Das sind Trainingszeiten. So etwas liefert man bei Olympia nicht ab."


    Auch Sattel-Schumi enttäuschte


    Auch die Radfahrer haben bisher enttäuscht. «Mir platzt gleich der Schädel. Ich komme mit dem Klima nicht zurecht», rechtfertigte Stefan Schumacher seine Aufgabe im Strassenrennen. Auch die Damen schienen dem Druck nicht gewachsen und mussten ihre Medaillenhoffnungen begraben.


    Die Deutsche Mannschaft kann bisher auf eine Silber- und eine Bronzemedaille verweisen. Eine Ausbeute, die im Vergleich zu vergangen Spielen eher mager ist und die hohen Erwartungen nicht zu erfüllen vermag. Und mit jeder weiteren verpassten Chance, mit jeder weiteren Niederlage wird der Druck auf die gesamte Mannschaft zunehmen.


    Opfer des eigenen Erfolgs


    Dass die Erwartungen an die eigenen Sportler so hoch sind, hat seinen Grund. In der Vergangenheit haben die Athleten mit Medaillen geglänzt. Bei den letzten Spielen in Athen zum Beispiel erreichten sie 49 Medaillen, davon nicht weniger als 13 mal Gold. Mit dem Erfolg sind natürlich auch die Ansprüche der Öffentlichkeit gestiegen. Dass es nun einmal nicht nach Wunsch läuft, gehört zum Sport. Und dass die Deutschen gestärkt aus dieser Krise herausfinden werden, ebenso.

  • Noch lange nicht am Ende


    Die Rekordflut im Schwimmbecken von Peking begeistert und beängstigt gleichermassen. Die einen schreien Doping, andere wähnen den Schwimmsport mitten in einem unvergleichlichen Entwicklungsschub. Erklärungsversuche

    Michael Phelps blieb auch am Mittwoch das Mass aller Dinge: Fünfter Start, fünfter Sieg, fünfter Weltrekord. Auf dem Weg zu seinen acht Goldmedaillen kann er sich praktisch nur noch alleine schlagen. Oder einer seiner Teammitglieder in der Staffel.


    Insgesamt realisierten die Schwimmer 2008 nicht weniger als 66 Weltrekorde. Die 70er-Marke wird in Peking mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geknackt. Eine derartige Leistungssteigerung in so kurzer Zeit gab es noch nie - in keiner Sportart.


    Das wirft Fragen auf


    Diese Weltrekordflut ruft Skeptiker auf den Plan. Zumal es sich beim Schwimmen um eine Sportart handelt, die viel Kraft und Ausdauer verlangt und deshalb anfällig für Doping ist. So häuften sich in den letzten Jahren die Anzahl der Fälle, wenn auch nur marginal. Spektakuläre Fälle blieben indes gänzlich aus. Im Vergleich zu anderen Sportarten gilt der Schwimmsport nach wie vor als «sauber».


    Es greift zu kurz, jeden Rekord oder jeden durchtrainierten Schwimmerkörper als ein Indiz für Doping zu werten. Zu mannigfaltig sind die Gründe für den breit abgestützten Leistungsschub in Peking.


    Zunächst scheint es nicht vorstellbar, dass Welt-, Europa- und Landesrekorde im Akkord purzeln und gleichsam auf unerlaubte Mittel zurückzuführen sind. Ein orchestriertes, flächendeckendes Doping würde auffliegen.


    Viel unausgeschöpftes Potenzial


    Die Globalisierung und die Professionalisierung des Sports werden oft genannt, weshalb sich das Schwimmen in den letzten Jahren so stark entwickelte. Die Konkurrenz wächst, immer häufiger fördern verschiedene Nationen den Schwimmsport gezielt. Immerhin eine der am einfachsten zu betreibenden Sportarten überhaupt.


    Darüber hinaus ist die technologische Entwicklung der Anzüge nicht zu unterschätzen - aber auch nicht zu überbewerten. Bei den Spielen in Sydney kam die so genannte «Haifischhaut» erstmals zu olympischem Einsatz, seither haben Forscher aus der Raumfahrt diese zweite Haut sukzessive weiterentwickelt. Mit dem aktuellen Modell von Speedo wurden über 90 Prozent aller Weltrekorde in diesem Jahr geschwommen. Die Beschaffenheit der Oberfläche zum einen und die Kompression der Muskeln zum anderen sind die Hauptgründe, welche die Schwimmer schneller machen.


    Olympia das höchste aller Ziele


    Es gibt weitere Argumente, weshalb die Schwimmelite auf legale Weise immer schneller wird: Ein Becken zählt heute zehn Bahnen, wobei die beiden äusseren Bahnen immer frei bleiben, um möglichst wenig Wellen zurück ins Becken zu schicken.


    Hinzu kommen Regeländerungen und letztlich immer wieder neue Trainingsmethoden. Galt beispielsweise noch vor einigen Jahren der Delfinkick nach der Wende als vernachlässigbar, beweist Michael Phelps das Gegenteil. Bei jeder Wende nimmt er der Konkurrenz 0,5 bis 1 Meter ab. Es sind mitunter solche kleine Veränderungen, die den Sport insgesamt vorantreiben.


    Natürlich ist auch die Tatsache, dass sich die Schwimmer systematisch auf ihren Karrierehöhepunkt vorbereiten - Olympia findet nur alle vier Jahre statt - ein Grund dafür, dass sich die Höchstleistungen auf eine enge Zeitspanne konzentrieren.


    Schwimmwettkämpfe bald beliebter als die Leichtathletik?


    Wer glaubt, die Rekorde von Phelps werden ewig halten, wird sich eher früher als später getäuscht sehen. Der Schwimmsport macht derzeit eine Entwicklung durch, die ihresgleichen sucht und womöglich nur mit der Entwicklung in der Leichtathletik vor 20 Jahren zu vergleichen ist. Nicht zuletzt deshalb laufen die Schwimmwettkämpfe der bis dato beliebten Leichtathletik in Sachen olympischer Attraktivität den Rang ab.

  • Zitat von "Zek"

    Hoffentlich liegt es wirklich nur an den genannten Aspekten, aber ich kann mir nicht helfen, der Spaß ist mir vergangen, die Skepsis ist zu groß.


    Mir ist der Spass noch längst nicht vergangen. Bis anhin gefallen mir Wettkämpfe. Man sollte jetzt nicht hinter jeder ausgewöhnlichen Leistung Doping vermuten. Freuen wir uns doch an den tollen Wettrkämpfen.


    ==> Wassersport kann doch nur sauber sein ;-) <==

  • Zitat von "donja"

    Mir ist der Spass noch längst nicht vergangen. Bis anhin gefallen mir Wettkämpfe. Man sollte jetzt nicht hinter jeder ausgewöhnlichen Leistung Doping vermuten. Freuen wir uns doch an den tollen Wettrkämpfen.


    ==> Wassersport kann doch nur sauber sein ;-) <==


    Ich kann mich eben nicht mehr wirklich freuen. Traurig, aber wahr.

  • Zitat von "Zek"

    Ich kann mich eben nicht mehr wirklich freuen. Traurig, aber wahr.


    Ich freue mich und zwar solange bis eine Person des Dopings überführt wurde. Man sollte ja wirklich keinen Sportler zu früh verurteilen.

  • Zitat von "Lobo"

    Was haltet Ihr denn von dem 100 Meter Rennen?



    Schon krass, wie schnell der war! und die letzten Meter hat er nicht mal durchgezogen...

  • Zitat von "Zek"

    Siehe oben. Ich trau denen nicht, obwohl ich eigentlich eher Optimist bin.


    Das war doch ein bischen sehr zweifelhaft. Ich fürchte da kommt noch was nach :oops:

    :P


    Lobo





    Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt[SCHILD=random]der beste Lobo der Welt [/SCHILD]

  • Ups - mindestens Deutschland sollte es doch wissen......


    Doch Bronze für die Schweiz?


    Doping-Affäre im Reitsport: Tony André Hansen, Christian Ahlmann, Denis Lynch und Bernardo Alves sind wegen positiver Medikationsproben ihrer Pferde im Einzel-Finale nicht am Start. Bestätigt sich der Dopingverdacht, dürfte die Schweiz Team-Bronze erben.


    Beii allen Pferden wurde das Mittel Capsaicin nachgewiesen, das die Haut schmerzempfindlicher macht. Die Pferde sollen deshalb instinktiv höher springen. Die B-Proben stehen noch aus.


    Bester Norweger auf der Liste


    Hansen war mit Camiro bester Einzelreiter der Qualifikation gewesen, mit Norwegen holte er drei Punkte vor der Schweiz Team-Bronze. Wird er aus der Wertung gestrichen, überholt die Schweiz im Klassement die Norweger und ist Dritte.


    Übrige Fälle ohne Einfluss


    Keinen Einfluss auf die Nationen-Medaillen haben die Fälle beim Deutschen Christian Ahlmann (Cöster), beim Iren Denis Lynch (Lantinus) und beim Brasilianer Bernardo Alves (Chupa Chup).