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  • Trauer und Fassungslosigkeit um Enkes Tod
    Psychische Erkrankung als Auslöser

    Am Tag nach der schrecklichen Nachricht von Robert Enkes tragischem Tod herrscht nicht nur in Hannover tiefe Trauer und Fassungslosigkeit. Am Vormittag bestätigte die Polizei, dass ein Abschiedsbrief gefunden worden sei. Auf einer Pressekonferenz berichteten seine Witwe Teresa und sein behandelnder Arzt, der Kölner Psychotherapeut Valentin Markser, dass Enke an einer psychischen Erkrankung litt.


    In einer Pressekonferenz berichteten Enkes Witwe Teresa und der behandelnde Arzt, dass der Torhüter bereits seit 2003 an Depressionen litt. Diese Krankheit war der Auslöser für seinen Suizid, der dennoch völlig überraschend kam. "Ein Selbstmord zeichnete sich meiner Ansicht nach nicht ab", erklärte Markser. "Es gab keine Indikation für eine mögliche Zwangseinweisung." Auch Teresa Enke hatte in den vergangenen Wochen keinerlei Hinweise, die auf diese tragische Entwicklung hindeuteten. "Ich habe stets versucht, ihm Perspektive und Hoffnung zu geben. Ich habe geglaubt, mit Liebe können wir das durchstehen."


    Die Polizei Hannover hatte am Vormittag bestätigt, dass der verstorbene Nationaltorhüter einen Abschiedsbrief hinterlassen habe. "Es gibt einen Abschiedsbrief. Mit Rücksicht auf die Familie werden wir nicht sagen, wo wir den Brief gefunden haben", sagte Polizeisprecher Stefan Wittke bei N24. Die Polizei hoffe, die Ermittlungen im Laufe des Tages abzuschließen, so Wittke.


    Enkes Berater Jörg Neblung hatte bereits wenige Stunden nach dem tragischen Unglück von einem Suizid des 32-Jährigen gesprochen. Auf seiner Website verleiht Hannover 96 seiner tiefen Trauer um den beliebten Keeper Ausdruck. Dort steht auf einer schwarzen Seite zu lesen: "Wir trauern um Robert Enke." Enkes Website wurde in ein Kondolenz-Webbuch umgewandelt.


    Noch am Dienstagabend hatten sich an der AWD-Arena Fans und einige Spieler von Hannover 96 versammelt und Kerzen, Blumen, Bilder, Schals und Trikots niedergelegt. Am frühen Mittwoch standen Hunderte Menschen Schlange, um sich vor der AWD-Arena in Hannover in ein Kondolenzbuch einzutragen. Der Klub hatte die Kondolenzliste mit einem Enke-Trikot und drei Kerzen bereits in der Nacht vor dem Haupteingang des Stadions ausgelegt.


    Am Abend findet in der niedersächsischen Landeshauptstadt ein Trauermarsch statt. Zuvor wird es eine Trauerandacht unter Leitung der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, in Hannovers Marktkirche geben. Daran sollen auch DFB-Präsident Zwanziger, DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach, Bundestrainer Joachim Löw, Teammanager Oliver Bierhoff und einige Nationalspieler wie Michael Ballack teilnehmen.


    Aus Respekt vor dem verstorbenen Nationaltorhüter Robert Enke werden die Mannschaften der Bundesliga und der 2. Liga am 13. Spieltag (20. bis 23. November) mit Trauerflor auflaufen. Das teilte die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Mittwoch mit. Zudem wird es eine Gedenkminute geben.